Erneuerbare Energien und Wasserstoffimporte

Linz ist ein Energie-Hotspot! Derzeit werden in der Stadt bis zu 100.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr umgesetzt. Dies entspricht einem Energieinhalt von etwa 3 TWh pro Jahr. Wasserstofftechnologien können künftig helfen, diesen Bedarf mit erneuerbaren Energien zu decken und so die Klimaneutralitätsziele zu erreichen.

Saisonale Energiespeicherung

Der schnelle Hochlauf von erneuerbaren Energien, die durch Wind, Wasser und Photovoltaik gewonnen werden, ist ein Schlüsselelement in der Dekarbonisierung.

Die hohe Verfügbarkeit von Wind- und Solarenergie führt derzeit dazu, dass beispielsweise Windräder abgeschaltet werden müssen, da es in den Spitzenzeiten nicht genügend Abnehmer*innen gibt. Im Gegensatz dazu reichen diese Energiequellen im Winter nicht aus, um den Bedarf zu decken, weshalb Gaskraftwerke zugeschaltet werden müssen.

In Zukunft soll mit der überschüssigen Energie im Sommer Wasserstoff hergestellt werden. Dieser kann bei Bedarf in den Wintermonaten rückverstromt werden, um so den Bedarf zu decken. Dieser Vorgang wird als saisonale Energiespeicherung bezeichnet. Dabei spielen die möglichen Erdspeicher in Oberösterreich eine wichtige Rolle.

Wichtig zu bedenken ist, dass bei jedem Umwandlungsschritt mit thermischen Verlusten zu rechnen ist. Dies führt zu deutlich höheren Kosten im Vergleich zur direkten Nutzung der Elektrizität. Durch das Auskoppeln der Wärme und deren weitere Nutzung, zum Beispiel in der Fernwärme, kann der Gesamtwirkungsgrad jedoch deutlich verbessert werden.

Erzeugung von H2 mit erneuerbarer Energie und Rückverstromung

Infrastruktur und Importe

Der Bedarf an erneuerbarem Wasserstoff wird künftig nur schwer durch in Österreich errichtete Elektrolyseure gedeckt werden können. Das derzeitige Erdgasnetz besitzt eine außerordentlich hohe Transportkapazität. Um den zukünftigen Bedarf an Methan und Wasserstoff zu decken, wird ein zweigeteiltes Leitungssystem notwendig sein. Daher ist es notwendig, ein stabiles Gasnetzwerk für Verteilung und Import zu schaffen. Dies ist in der Roadmap der Austrian Gas Grid Management AG (AGGM) abgebildet.

Die bevorzugte Nutzung bestehender Gasleitungen – insbesondere der vorhandenen Parallelinfrastruktur – ermöglicht den raschen und kosteneffizienten Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur, die den Bedarf in ganz Österreich decken kann und zudem Kapazitäten für den Transit bietet. Der für Dekarbonisierungsprojekte benötigte Wasserstoff kann somit bedarfsgerecht über das Gasnetz bereitgestellt werden.

Durch den hohen Bedarf an erneuerbaren Energieträgern sowie die Nähe zu den Untergrund-Gasspeichern der RAG Austria AG wird Linz bereits besonders früh an dieses neu entstehende Wasserstoffnetz angebunden werden. Laut Prognosen könnte dies bereits 2030 stattfinden, um die ersten Industriebetriebe zu versorgen. Das bietet Chancen für die Stadt, sich als Anwendungs- und Technologieführer in der Wasserstoffindustrie zu platzieren.

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