Wasserstoff - Ein vielseitiges Gas

Ein Symbolbild mit Büchern, Tafel und Pflanzen

Wasserstoff (H2) ist das leichteste und häufigste Molekül im Universum! Auf der Erde ist er deutlich seltener zu finden und meist in anderen Substanzen wie Mineralien oder Wasser gebunden. In den letzten Jahren hat Wasserstoff zunehmend an Bedeutung gewonnen. Als vielseitiger Energieträger spielt er eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung einer nachhaltigen und sauberen Zukunft, vor allem für die Stadt Linz.

Wasserstoff ist ein geruchloses, farbloses, geschmackloses und ungiftiges Gas. Er ist eine erneuerbare Ressource und birgt daher das Potenzial, zu einer weltweiten Reduzierung von Treibhausgasemissionen von bis zu 20% beizutragen. Er verbrennt zu Wasserdampf und kann so als saubere Brennstoffquelle in verschiedenen Sektoren eingesetzt werden. Seine Anwendung in der Industrie, im Verkehr und bei der Energieerzeugung trägt dazu bei, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und einen bedeutenden Beitrag zur Dekarbonisierung zu leisten.

Wichtig ist es, erneuerbaren Wasserstoff dort einzusetzen, wo er rasch gebraucht wird: in den sogenannten „hard to abate“-Sektoren wie der Metall- und Chemieindustrie. Auch im Langstreckenverkehr wird er in Zukunft nicht mehr wegzudenken sein. Der Ausbau der erneuerbaren Energien geht mit großen Schwankungen einher, die durch Wasserstoff als Langzeitspeicher abgefedert werden können. Derzeitige CO2-Emissionen können eingefangen werden und mit dem Einsatz von Wasserstoff und Energie können daraus wertvolle Materialien wie Kunststoffe hergestellt werden. Dadurch gelangt das klimaschädliche Kohlendioxid nicht in die Atmosphäre und eine Art Kohlenstoffkreislauf kann geschaffen werden.

Die Farben des Wasserstoff

Wasserstoffgas ist zwar an sich farblos, doch werden ihm verschiedene Farben zugeschrieben, je nachdem, auf welche Art und Weise er hergestellt wurde. Die drei wichtigsten sind grün, blau und grau.

Grauer Wasserstoff wird aus fossilen Brennstoffen wie Erdgas hergestellt und ist die am häufigsten verwendete Form von Wasserstoff. Als Nebenprodukte fallen Wasserdampf, Kohlenmonoxid (CO) und Kohlendioxid (CO2) an, die in die Atmosphäre ausgestoßen werden. In Linz werden ca. 100.000 Tonnen grauer Wasserstoff (Stand 2024) hergestellt und weiterverarbeitet.

Blauer Wasserstoff wird ebenfalls aus fossilen Energieträgern wie Erdgas gewonnen. Ein Großteil des entstandenen Kohlendioxids wird jedoch mittels Carbon Capture and Utilization-Technologien (CCU) dauerhaft gebunden. Diese Prozesse sind grundsätzlich sehr energie- und ressourcenintensiv, können aber eine wichtige Brückentechnologie sein, um die Klimaneutralität schneller zu erreichen.

wird ausschließlich mit erneuerbarer Energie, wie beispielsweise aus Sonnen- oder Windenergie, hergestellt. Im Rahmen der Wasserstoffelektrolyse wird unter Einsatz von Strom das Wasser (H2O) in Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O2) gespalten. Er ist die umweltfreundlichste Form von Wasserstoff und kommt zum Einsatz, wenn von klimaneutralem Wasserstoff gesprochen wird. Auch Wasserstoff, der aus biogenen Quellen stammt, fällt unter diese Kategorie.

H2 Beitrag zu den nachhaltigen Entwicklungszielen

Die 17 Ziele der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung (engl. Sustainable Development Goals, kurz SDGs) sind wichtige Eckpfeiler für die globale Förderung des Friedens und des Wohlstands. Eine nachhaltige und ökologische Wasserstoffstrategie kann wesentliche Beiträge zu mindestens 6 SDGs leisten.

Im Kontext von Gesundheit und Wohlergehen trägt Wasserstoff dazu bei, die Luftverschmutzung zu reduzieren, indem er als sauberer Energieträger für Transportmittel und Industrieprozesse eingesetzt wird. Dies führt im weiteren Sinne zu einer sauberen Umwelt und damit zur Verbesserung der menschlichen Gesundheit.

Wasserstoff spielt eine entscheidende Rolle bei der Verwirklichung des SDG 7, da er als sauberer, vielseitiger Energievektor die Grundlage für bezahlbare und saubere Energie bildet und gleichzeitig den Zugang zu nachhaltiger Energieerzeugung fördert.

Wasserstoff trägt zur Förderung von SDG 8 bei, indem er nachhaltiges Wachstum unterstützt und die Schaffung von „Green Jobs“ in der Wasserstoffindustrie sowie in den damit verbundenen Sektoren ermöglicht.

In diesem Bereich fördert Wasserstoff die Defossilisierung der Industrie, indem er als sauberer Brennstoff und Energiespeicher genutzt wird. Dies trägt zur Entwicklung grüner Infrastruktur und innovativer Technologien bei, die SDG 9 unterstützen.

Wasserstoff spielt eine Schlüsselrolle bei der Schaffung nachhaltiger Städte und Gemeinden, da er sauberen Transport, Mobilität und Wärme ermöglicht. Gleichzeitig schafft die Wasserstoffwirtschaft nachhaltige Arbeitsplätze für die lokalen Einwohner*innen in der Produktion, Distribution und Anwendung von Wasserstofftechnologien.

Wasserstoff ist eine Schlüsseltechnologie zur Defossilisierung in vielen Wirkungsbereichen, da er als emissionsarmer Energieträger die Reduzierung von Treibhausgasemissionen unterstützt und somit wesentlich zur Umsetzung des SDG 13 beiträgt.

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