Klimaneutrale Industriestadt Linz 2040

Die Stadt Linz hat sich zum Ziel gesetzt, bis spätestens 2040 klimaneutral zu sein. Um das zu erreichen, muss der gesamtstädtische Treibhausgasausstoß bis 2040 um mindestens 90 Prozent reduziert werden (im Vergleich zum Basisjahr 2019). Maximal 10 Prozent der unvermeidbaren Restemissionen können durch die Speicherung in natürliche Kohlenstoffsenken (Wälder, Feuchtflächen) und durch technische Lösungen (Carbon Capture and Utilization, Kreislaufwirtschaft) im Linzer Stadtgebiet sowie Projekte zur Treibhausgaskompensation ausgeglichen werden.

Eine tiefgreifende und nachhaltige Klimapolitik ist der Schlüssel, um dieses Ziel zu erreichen und gleichzeitig den Wohlstand für kommende Generationen zu sichern.

Am 21. März 2024 wurde dafür im Gemeinderat der Stadt Linz das Konzept „Klimaneutrale Industriestadt Linz 2040“ beschlossen, das als strategische und fachliche Grundlage für diesen Weg dient. Dieses gesamtstädtische Konzept wurde zusammen mit Stakeholder*innen innerhalb, wie auch außerhalb der Stadt Linz und gemeinsam mit Bürger*innen entwickelt. Es umfasst unter anderem einen Maßnahmenkatalog mit 52 detaillierten Klimaschutzmaßnahmen in sieben Handlungsfeldern. Wissenschaftlich begleitet wurde das Konzept durch das Wegener Center für Klima und Globalen Wandel der Universität Graz, dem Klimabeirat der Stadt Linz und der alpS GmbH.

Klimaneutralitätskonzept der Stadt Linz (PDF, 44 MB)

Nachhaltigkeitsbericht Linz 2023

  • Der Sustainability Report 2023 stellt der Stadt Linz gutes Zeugnis aus
  • Bericht nach UNO-Methodik bewertet nachhaltige Entwicklung von Linz im internationalen Vergleich

Nachhaltigkeit geht uns alle an – die Stadt Linz sieht sich daher seit jeher verpflichtet, die Entwicklung der Landeshauptstadt auf vielen Ebenen nachhaltig und verantwortungsbewusst voranzutreiben. Neben selbst gesteckten Zielen – etwa bis spätestens 2040 klimaneutral aufgestellt zu sein – verfolgt die Stadt auch die Erfüllung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals). Dafür setzt Linz seit mehreren Jahren gezielte Impulse, welche von Bewusstseinsbildung, wie der Abhaltung von Events wie den Climate Action Days, bis hin zu Vernetzungsinitiativen zwischen Politik, Verwaltung und Wirtschaft reichen – wie zum Beispiel Project Labs Wasserstoff der Abteilung Wirtschaft, Innovation, Klimaschutz und EU.

Der Linzer Gemeinderat beschloss in seiner Sitzung vom 30. Juni 2022 mehrheitlich die Teilnahme an der Initiative „United for Smart Sustainable Cities (U4SSC) der Vereinten Nationen (UNO) – Start Nachhaltigkeitsoffensive der Stadt“. Seit diesem Beschluss erarbeitete die Abteilung Wirtschaft, Innovation, Klimaschutz und EU einen Umsetzungsplan dafür und koordinierte diesen mit thematisch ähnlichen, bereits laufenden Strategieprozessen. Ziel war die Erstellung eines so genannten City Snapshots, der nun in Form des Sustainability Reports vorliegt. Dieser Snapshot basiert auf einem Ampelsystem, das auf einen Blick verdeutlicht, wie die Stadt Linz im internationalen Vergleich mit anderen Städten in Bezug auf die Umsetzung der 17 Nachhaltigen Entwicklungsziele der UNO aufgestellt ist. Die Bewertung erfolgte anhand von 91 definierten Kennzahlen (KPIs). Im Vorfeld der Bewertung koordinierte die Abteilung Wirtschaft, Innovation, Klimaschutz und EU in Zusammenarbeit mit der Stadtforschung sowie der Linz AG – als städtische Infrastruktur-Tochter – die Zusammenstellung sowie die Übermittlung der gewünschten Datensätze. Diese bilden zahlreiche Bereiche des städtischen Lebens, etwa Wirtschaft, Umwelt, Kultur und Gesellschaft, ab.

Die Ergebnisse des vorliegenden Sustainability Reports können nach fachlicher Prüfung im Zuge verschiedener strategischer Projekte Anwendung finden, beispielsweise bei der Umsetzung der Unternehmensstrategie des Magistrats oder auch im Rahmen des gesamtstädtischen Klimaneutralitätskonzeptes. 

Nachhaltigkeitsbericht Linz 2023 (PDF | 5,13 MB)

Erstes Sonderheft zum Klimaschutz
Klimamaßnahmen in Linz steuern und beschleunigen

Big picture globale Klimakrise. Zwischenevaluierung der Linzer Klimastrategie zum 3. Quartal 2021. 15 weitere Maßnahmenvorschläge für Linz. Praxiseinblicke in die Klimakoordination. Diese und andere Inhalte wurden im ersten Sonderheft der ehemaligen Klimastabstelle, jetzt Abteilung Wirtschaft, Innovation, Klimaschutz und EU informativ und niederschwellig aufbereitet. Das Sonderheft soll die notwendige Entwicklung von Linz zur klimaneutralen und anpassungsfähigen Industriestadt für alle interessierten Bürger*innen, die Unternehmensgruppe Linz und den Magistrat veranschaulichen und greifbar machen.

Klimamaßnahmen Sonderheft (E-Book) (PDF | 6,55 MB)

Damit die Transformation von Linz zur klimaneutralen und anpassungsfähigen Industriestadt bis spätestens 2040 erfolgreich gelingen kann, braucht es eine von vielen Akteur*innen akzeptierte sinnstiftende Vision sowie ausreichend Mut für die nötigen Veränderungen. Die Abteilung Wirtschaft, Innovation, Klimaschutz und EU (ehem. Klimastabsstelle) möchte deshalb mit dem ersten Sonderheft den aktuellen politischen und öffentlichen Klimadiskurs in der Stadt Linz weiter anstoßen. Das Sonderheft hat vier konkrete Zielsetzungen, die auch dessen Aufbau mitbestimmen: 

  1. Die Risiken und vor allem die Chancen des menschengemachten Klimawandels sollen möglichst allen Linzer*innen bewusstwerden. Eine intensivere Auseinandersetzung mit der globalen Klimakrise, ihren lokalen Ausprägungen, mit Klimaschutz und Klimawandelanpassung sowie die Zusammenarbeit auf allen gesellschaftlichen Ebenen sind dabei Grundvoraussetzungen.
     
  2. Der aktuelle Umsetzungsstand der Handlungsübersicht der 1. Linzer Klimastrategie zum 3. Quartal 2021 wird im Sonderheft erstmalig einer qualitativen Zwischenevaluierung aus der Klimastabsstellenperspektive unterzogen.
     
  3. Auf Basis dieser Zwischenevaluierung und im Abgleich mit anderen klimarelevanten Projekten werden 15 neue Klimamaßnahmen in den fünf bekannten Handlungsfeldern vorgeschlagen. Dabei sollen vor allem ergänzende Klimamaßnahmen genannt werden, in anderen Strategiepapieren oder Konzepten unterpräsentiert sind oder fehlen. 
     
  4. Abschließend werden sämtliche Services der Klimastabsstelle für die Geschäftsbereiche am Magistrat, die Unternehmensgruppe Linz und die Bürger*innen angeführt. Ebenso werden alle aktiven Mitglieder des Klimabeirates der Stadt Linz und sämtliche Projektvorhaben vorgestellt, die seit Sommer 2020 durch den Klimafonds der Stadt Linz finanziell gefördert werden.

Qualitätssicherung und abteilungsübergreifende Zusammenarbeit

Die unabhängigen Mitglieder des Klimabeirates der Stadt Linz und der Linzer Stadtklimatologe aus dem Umweltressort wurden ähnlich einem Review-Board in die Erstellung des Sonderhefts eingebunden. Im Rahmen einer offenen Kommentierung im Zeitraum Ende Juli bis Mitte August 2021 wurden deren Rückmeldungen zum Sonderheft gesammelt und das schriftliche Feedback wurde in den Kapiteln entsprechend mitberücksichtigt.

Inhalte und Aufbau des ersten Sonderhefts der Klimastabsstelle 

Zu Beginn des Sonderhefts werden die wichtigsten Fakten zur globalen Klimakrise präsentiert. Hierbei wurden die aktuellsten Erkenntnisse aus dem sechsten Sachstandsberichts (AR6) des Weltklimarates (IPCC) eingearbeitet. Ebenso wird die spezielle Rolle von Städten bei Klimaschutz und Klimawandelanpassung angesprochen und die Ausgangssituation in Linz beschrieben. 

Ein wesentlicher Abschnitt des Sonderheftes ist die Zwischenevaluierung der ersten Linzer Klimastrategie zum 3. Quartal 2021. Dort wird gezeigt, welche Maßnahmen der Klimasstrategie bereits umgesetzt werden konnten und welche noch umgesetzt werden müssen. So wurden beispielweise im Handlungsfeld Organisation, Forschung und Information (bis auf die öffentliche Klimaenquete, die im Jahr 2022 nachgeholt wurde) alle Maßnahmen erfolgreich umgesetzt. Auch Vorzeigeprojekte aus der Klimastrategie, wie der städtische Klimafonds und die Etablierung eines interdisziplinären Klimabeirates, sind sehr gut angelaufen und sorgen für wichtige Impulse hin zur klimafitten Stadt. Viele der kurzfristigen Maßnahmen in den übrigen Handlungsfeldern befinden sich in laufender Umsetzung. Trotz der Dynamik, die durch die Verabschiedung der 1. Linzer Klimastrategie seit November 2019 ausgelöst wurde, konnte in der kommunalen Treibhausgasbilanz noch keine tiefgreifende Trendumkehr bewirkt werden. Eine inhaltliche Weiterentwicklung der ersten Linzer Klimastrategie samt dem Handlungsprogramm hinsichtlich dem Ziel Klimaneutralität bis spätestens 2040 wird von der Abteilung Wirtschaft, Innovation, Klimaschutz und EU (ehem. Klimastabsstelle) im Sonderheft deshalb ausdrücklich gefordert.

Im Sonderheft werden 15 weitere Klimamaßnahmen in den bekannten Handlungsfeldern vorgeschlagen und zur allgemeinen Diskussion gestellt. Diese ergänzenden Klimamaßnahmen decken Themen oder Aspekte des Klimaschutzes und der Klimawandelanpassung in der Stadt Linz ab, die bis dato in anderen Strategiepapieren unterrepräsentiert sind oder gänzlich fehlen. Die Ideensammlung soll den lokalen Klimadiskurs weiter anstoßen. Die vorgeschlagenen Klimamaßnahmen widmen sich diesen drei übergeordneten Zielsetzungen: 

  1. Schaffung der adäquaten Rahmenbedingungen für die städtische Klimagovernance am Magistrat der Landeshauptstadt Linz,
  2. Ausrichtung und Weiterentwicklung des städtischen Klimaschutzes in Richtung Klimaneutraliät bis spätestens 2040,
  3. Weiterentwicklung einer vorausschauenden Klimawandelanpassung.

Die 15 weiteren Ideen für Klimamaßnahmen lauten wie folgt und werden im Sonderheft näher beschrieben und erklärt (die Reihung ist willkürlich und stellt keine Priorisierung dar):

  • Der Magistrat der Landeshauptstadt Linz wird klimaneutral
  • Digitale Werkzeuge in der städtischen Klimakoordination nutzen
  • Klima-Check von politischen Beschlüssen
  • Erweiterung der 1. Linzer Klimastrategie um den Aspekt der Klimaneutralität
  • Forschungsprojekt zum Thema „Urbane Klimagovernance in Linz“ initiieren
  • Klimawandelbildung an Linzer Schulen und anderen Bildungseinrichtungen
  • Klima-Städtepartnerschaften zur gemeinsamen Lösung der Klimakrise eingehen
  • Anerkennungspreis der Stadt Linz für klimafreundliches Engagement
  • Pilotprojekte für Holzbauweise im Neubau und bei Nachverdichtung durchführen
  • Wasserstoffcluster in Linz aufbauen und etablieren
  • Erneuerbaren Energiegemeinschaften in Linz fördern
  • Strategie für klimafreundliche Ernährungssysteme in Linz entwickeln
  • Flächenrecycling von urbanen Brachen durchführen
  • Reisezeitoffensive für den Linzer Radverkehr
  • Mitfahrbankerl für Erwerbseinpendler*innen in Kooperation mit Umlandgemeinden

 

Chatbot ELLI

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