Linzer Stadtstrategie 2022:
Die Reise in die Zukunft kann beginnen
Nach einem umfangreichen Entwicklungsprozess wurde die Linzer Stadtstrategie 2022 zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht.
Mit dieser Strategie definiert die Stadt erstmals proaktiv Richtlinien und Rahmenbedingungen für eine künftige, urbane Entwicklung.
Die politische Beschlussfassung des Papiers erfolgte in der Gemeinderatssitzung vom 1. Juli 2021. Linz macht sich damit fit für den massiven technologischen, ökonomischen, ökologischen und sozialen Wandel der kommenden zehn Jahre.
Die Idee der Linzer Stadtstrategie ist es, Ziele und Methoden sowie Notwendiges und Mögliches für eine gesamtheitliche Stadtentwicklung aufzuzeigen. Durch die Strategie werden fünf „Herausforderungen“ definiert, die möglichst umfassend alle wesentlichen Fragen der Linzer Stadtentwicklung identifizieren und bündeln sollen. Von Stadtwirtschaft über Stadtwachstum, Stadtleben, Stadtnetzwerk und Stadtzukunft wird damit ein breiter Bogen zwischen wichtigen, städtischen Zukunftsthemen gespannt.
Verschiedene Szenarien zu den Themenschwerpunkten wurden in öffentlichen Streitgesprächen ausgetragen oder sollen auch künftig noch ausgetragen werden. Die öffentliche Diskussion bringt die Vielfalt der Sichtweisen an die Oberfläche. Das gemeinsame "Ausstreiten" wird damit zu einer grundlegenden Arbeitsweise der Linzer Stadtstrategie.
Die Strategie bleibt dabei keineswegs rein theoretisch. Unter dem Motto „Dynamisch, mutig, innovativ“ beinhaltet sie vielmehr zu jedem Themenbereich auch eine Zusammenfassung der wichtigsten To-Do‘s für die kommenden Jahre. Diese To-Do-Liste soll schrittweise abgearbeitet und laufend ergänzt werden.
Linzer Stadtstrategie 2022 (PDF, 61 MB)
Wozu benötigt Linz diese Strategie?
Linz wächst. Allein in den vergangenen sechs Jahren sind ebenso viele Menschen wie Grieskirchen Einwohner*innen hat, in die Landeshauptstadt zugezogen. Dieser Trend zur Stadt ist nur durch die Corona-Pandemie vorübergehend zum Stillstand gekommen. Für die kommenden Jahre und Jahrzehnte wird weiteres Wachstum erwartet. Prognosen gehen von bis zu 230.000 Einwohner*innen in zehn Jahren aus.
Daraus ergeben sich verschiedene Fragestellungen: Wird der Verkehr im selben Maß zunehmen? Oder dadurch, dass in absehbarer Zeit immer mehr Menschen durch die Möglichkeiten der Digitalisierung im Home-Office arbeiten, sogar zurückgehen? Wird es gelingen, die Umweltbelastung durch alternative Mobilitätsformen zu verringern? Ist der Weg zur CO2-neutralen Stadt möglich?
Die Strategie soll künftig auch allen beteiligten Akteur*innen Berechenbarkeit und Nachvollziehbarkeit bei relevanten Entscheidungen geben und stellt jede Einzelmaßnahme in einen übergeordneten Kontext.
Vorgeschichte
Am 22.Juni 2020 wurde vom Gemeinderat die Durchführung eines Stadtentwicklungs-Strategieprozesses genehmigt, die in diesem Beschluss definierten Beauftragungen zur Aufbereitung unterschiedlicher Themenfelder an einzelne Expert*innen wurden am 25. August 2020 im Stadtsenat beschlossen.
Als Zielsetzung wurde definiert, dass die künftige Stadtstrategie als Plan für die gesamtstädtische Entwicklung dienen bzw. als Leitbild für relevante städtebauliche und gesellschaftliche Themen in Linz wirken soll.
Sie soll dabei Perspektiven und eine Richtung für zukünftige Entwicklungen aufzeigen und die Stadtplanung in die Lage versetzen, eine Vielzahl an Einzelentwicklungen daran auszurichten, bzw. zu koordinieren, damit sie in ihrer Summe mehr als das Einzelne ergeben.
Die Linzer Stadtstrategie gliedert sich in fünf Kapitel bzw. Handlungsfelder
- Stadtwirtschaft
- Stadtwachstum
- Stadtleben
- Stadtnetzwerk
- Stadtzukunft
Wo sollen die Ergebnisse der Stadtstrategie künftig Anwendung finden?
Die Stadtstrategie soll künftig verbindlich als Grundlage bei spezifischen Entscheidungsnotwendigkeiten im Rahmen von Stadtplanungsthemen herangezogen werden.
Die Anwendungspalette der Stadtstrategie ist umfassend.- Einfließen wird sie unter anderem in folgende Planungsinstrumentarien:
- Örtliches Entwicklungskonzept ÖEK
- Flächenwidmungspläne
- Bebauungspläne
- Beiräte
- Arbeit der städtebaulichen Kommission
- Gestaltungsbeirat
- Planungsvisite
- Kooperative Verfahren
- Planungswerkstatt