Handlungsfeld Digitale Daseinsvorsorge

Moderner Linzer O-Bus mit der Aufschrift 46-Froschberg

Zukunft findet Stadt

Die LINZ AG und die Betriebe der Stadt Linz sind die Basis für das Leben und Arbeiten in einer Smart City. Innovative und effizienzsteigernde Technologien werden erprobt und eingesetzt, Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit sind die Grundpfeiler für einen funktionierenden Ort des Zusammenlebens in einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft.

Die LINZ AG ist ein kundenorientiertes, gemeinwirtschaftliches, modernes und erfolgreiches Unternehmen, auf das sich Kund*innen und Linzer Bürger*innen im Bereich der Daseinsversorgung rund um die Uhr verlassen können. Neben Privathaushalten versorgt die LINZ AG Gewerbe, Industrie und sonstige Unternehmen mit allen wichtigen Dienstleistungen und Produkten rund um Energie, Telekom, Wasser, Abfall, Logistik, Transport, Mobilität und Freizeit und stellt damit die notwendige Infrastruktur für alle Lebensbereiche zur Verfügung. Bereits jetzt bietet die LINZ AG eine Vielzahl dieser Leistungen in digitalen Formen an, die den Kund*innen den Alltag wesentlich vereinfachen und einen hohen Beitrag zur Lebensqualität in Linz leisten. Hohe Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit stehen stets im Vordergrund. Die Erfüllung von Bedürfnissen der Kundschaft steht bei Innovationen, neuen Servicemodellen und Dienstleistungen im Vordergrund und bestimmt den Arbeitsalltag der Teams der LINZ AG.

Wo wir heute stehen

Über 400.000 Kund*innen vertrauen auf die Versorgungsleistungen der LINZ AG in 117 betreuten Gemeinden. Versorgt werden diese in den Bereichen Strom, Erdgas, Wärme, Wasser, Abwasser, Abfallbehandlung, Abfallsammlung und Linien des öffentlichen Verkehrsnetzes. Rund 250.000 erschlossene Haushalte können Internet und Kommunikationsdienstleistungen von der LIWEST erhalten. Mit dem Erwerb der 5G-Lizenz wurde die Basis für eine Vielzahl an Anwendungsfällen gelegt, zugleich wird 5G im ländlichen Raum für ausreichend Bandbreite sorgen. Bereits im vorigen Jahrtausend hat die LINZ AG mit dem Ausbau des Glasfasernetzes begonnen und bis heute ca. 2.050 Kilometer verlegt. Für Sensoren und OT-Themen, die wenig Datendurchsatz, aber sichere Übertragungen benötigen, steht der LINZ AG ein eigenes LoRaWAN zur Verfügung.

Zukunftsbild und Ziele

Die LINZ AG führt ihren eingeschlagenen Weg konsequent und mit Nachdruck weiter und unterstützt durch ihr innovatives, nachhaltiges und sicheres Produkt- und Serviceportfolio auch zukünftig die Bürger*innen sowie die Unternehmen. In den durch die Digitalisierung besonders beeinflussten Lebensbereichen, wie Kommunikation, Energie, Verkehr und andere, werden die Dienste weiter ausgebaut und den Kund*innen flexible, einfache und verbindliche Services zur Verfügung gestellt. Über den zukünftigen LINZ-AG-Marktplatz werden alle Leistungen und Services des Konzerns zur Verfügung gestellt und können dort bestellt, erweitert und angepasst werden. Durch Kooperationen mit etablierten Unternehmen und Start-ups werden Pilotprojekte, wie etwa das „Flug-Taxi“ oder die Luftgüte-App, gestartet und abgewickelt. Daraus entstehen neue marktreife Angebote, Produkte und Services.

Projekte im Handlungsfeld Digitale Daseinsvorsorge

Status: In Umsetzung

Beschreibung

Die Digitalisierung macht Services unabhängig von Ort und Zeit. Kund*innen der LINZ AG haben die Möglichkeit, zahlreiche Services über ein Portal rund um die Uhr in Anspruch zu nehmen – von der Zählerstanderfassung bis hin zum Energie-Informations-System (EIS), das einen genauen Online-Überblick über sämtliche Energieverbrauchsdaten bietet. Strom, Erdgas, Wärme und Wasser sowie Strom-Einspeisung und Photovoltaik lassen sich damit abdecken.

Nutzen

Das Programm S4LAG ist ein Grundstein für weitere Digitalisierungsinitiativen der LINZ AG. Im letzten Geschäftsjahr wurde begonnen, sämtliche businessrelevante Anwendungen der LINZ AG zu analysieren. Mit den ersten Umsetzungsprojekten wird einer der Schwerpunkte auf die Endkundenprozesse (Webshop, Kundenservice und Dienstleistungen) gelegt und der Startschuss für eine neue IT-Zukunft gelegt.

Ziele

  • Online-Verfügbarkeit aller Services der LINZ AG
     

Status: In Umsetzung

Beschreibung

Die Smart City der Zukunft ist gekennzeichnet durch intelligente Gebäude, Energieversorgung, Mobilität und vieles mehr. Smarte Dinge und das Internet of Things (IoT) sind die Bausteine der Smart City.

LoRaWAN ist ein innovatives Übertragungsverfahren aus der Gruppe der Low Power Wide Area Networks (Niedrigenergie-Weitverkehr-Netzwerke). Diese Technologie ist die Basis von Internet-of-Things-Anwendungen: Sie verbindet drahtlose batteriebetriebene Elemente, zum Beispiel Sensoren mit einem Netzwerkserver, in einem regionalen, nationalen oder auch globalen Netzwerk. Mit LoRaWAN können Daten bei niedrigerem Energieverbrauch über eine hohe Reichweite übertragen werden, dadurch sind die Betriebskosten geringer als bei mobilen Netzwerken. LoRaWAN erfüllt die wichtigsten Anforderungen des Internets der Dinge, wie sichere bidirektionale Kommunikation, Lokalisierung und Mobilität von Dienstleistungen und Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, und bietet eine nahtlose Zusammenarbeit von verschiedenen Systemen und Techniken, jedoch ohne die Notwendigkeit von starren, lokalen und komplexen Installationen. Dadurch erlaubt LoRaWAN die größtmögliche Flexibilität bei der Entwicklung und Nutzung von IoT-Anwendungen.

Nutzen

Erste Anwendungen auf Basis der LoRaWAN-Technologie dienen der Optimierung des Energieverbrauchs und der Steigerung der Energieeffizienz. Dazu gehören:

  • Smart Bins ermöglichen eine fortlaufende Füllstandsmessung von 50 Fraktionsbehältern im Linzer Stadtgebiet, um Optimierungspotenzial für die Routenplanung zu erheben. Ein Dashboard bietet die Übersicht aller Füllstände mit Filterfunktion nach Standort. Weiters werden die Behälter auf einer Landkarte dargestellt. Auch die ersten Unterflur-Behälter werden mit entsprechender Sensorik überwacht. Weitere Untersuchungen zum Einsatz von Sensorik zur Füllstandserkennung folgen.
  • Die Luftqualitätsapp überwacht die Luftqualität in Räumen inklusive Schwellwertanzeige und Benachrichtigung bei Über- oder Unterschreitung der Schwellwerte. Dies ermöglicht eine Optimierung der Lüftungsanlage und sorgt dadurch für bessere Raumluft, mehr Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit.
  • Zur Optimierung der Fernwärmeplanung und -versorgung werden die Fernwärmesteuereinheit mit digitalen Abnehmern ausgestattet die den aktuellen Stand der Anlagen über LoRaWAN übermittelt. Damit werden auch Verbrauchsoptimierungen und Verlustwärmen erkennbar und fließen in den Wärmeerzeugungsprozess ein.

Ziele

  • Etablierung von LoRaWAN als Basis für Smart City in Form eines Piloten bereits abgeschlossen
  • Entwicklung weiterer IoT-Anwendungen
  • Bessere Energieeffizienz und Energieeinsparung
  • Online-Auslastungsanzeige der Hallenbäder

Status: In Umsetzung

Beschreibung

Die Nachrichtenzentrale der Berufsfeuerwehr Linz ist das digitale Herz und Hirn der Feuerwehren in der Landeshauptstadt Linz. Hier beginnt jeder Einsatz der Einsatzkräfte mit der Entgegennahme des Notrufes sowie der Alarmierung der Feuerwehren und der Verständigung unserer Partnerleitstellen (Polizei, Rettung, Linz AG, ÖBB, AS- FINAG, Schifffahrtsaufsicht usw.). Als zukunftsweisendes Projekt wurde vor einigen Jahren gemeinsam mit der Landeswarnzentrale des Oberösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes sowie der Nachrichtenzentrale der Freiwilligen Feuerwehr Wels der Feuerwehr-Leitstellenverbund Oberösterreich gegründet. Dieser Verbund hat zum Ziel, dass der Feuerwehrnotruf für das Bundesland Oberösterreich sowohl technisch als auch organisatorisch auf ein ausfallsicheres und redundantes System gehoben wird. Dafür sind vorrangig technische Erneuerungen und Anpassungen notwendig. Nachdem 2020 der Verbund von Telekommunikation und Behördenfunk technisch umgesetzt und die neue Leitstelle in der Hauptfeuerwache bezogen wurde, folgt 2024/2025 das neue, gemeinsame digitale Einsatzleitsystem samt Anbindung von Einsatzunterstützungssystemen.

Nutzen

Durch die technischen Neuerungen können sich die Leitstellen im Starklastfall (Unwetter, Katastrophenereignisse) gegenseitig unterstützen und somit die Wartezeit für Notrufe verkürzen. Ein gemeinsames digitalunterstütztes Einsatzleitsystem sorgt für einen reibungslosen Ablauf bei Einsatzübergaben und eine schnelle, zuverlässige Alarmierung und Verständigung der Einsatzkräfte. Das neue Einsatzleitsystem wird auch dahingehend vorbereitet, dass zu den Partnerleitstellen von Polizei und Rettung die Einsatzdaten in deren Systeme eingespielt werden und somit eine noch raschere Alarmierung bzw. ein besserer Informationsaustausch erfolgen kann. Somit stellt diese technische Erneuerung der Nachrichtenzentrale eine schnelle und zuverlässige Hilfeleistung im Notfall sicher. Die Einsatzdaten aus dem Einsatzleitsystem (Einsatzadresse, Einsatzstichwort, alarmierte Einheiten, aber auch Geoinformationsdaten über Hydranten, Objektinformationen, Strom-/Gasleitungen aus dem WebGIS-System des Magistrats Linz) sollen über ein Einsatzunterstützungssystem auch in allen Einsatzfahrzeugen zur Verfügung stehen bzw. soll ein elektronischer Daten- bzw. Informationsrückfluss von der Einsatzstelle zur Leitstelle erfolgen, der bis zum Einsatzbericht bzw. der Einsatzverrechnung reicht. Zur wesentlichen Unterstützung der Einsatzkräfte wird die Navigation zum Einsatzort auf ein digitales System mit einem speziellen „Blaulichtrouting“ umgestellt. Dazu werden auf den Hauptanfahrtsrouten die städtischen Verkehrsampeln, zur Verkürzung der Anfahrtszeit und zur Minimierung von Gefahrensituationen für alle Verkehrsteilnehmer, für die Einsatzfahrzeuge auf „Grün“ geschaltet.

Ziele

  • Erhöhung der Ausfallsicherheit und Redundanz des Feuerwehrnotrufes
  • Sichere und schnelle Alarmierung und Verständigung der Einsatzkräfte
  • Ermöglichung einer professionellen Notruf- und Einsatzabarbeitung
  • Nutzung der vorhandenen Geoinformationsdaten der Stadt Linz in der Leitstelle bzw. an der Einsatzstelle
  • Verkürzung der Anfahrtszeiten und Minimierung von Gefahrensituationen im fließenden Verkehr
     

Status: In Anwendung

Beschreibung

Die Betriebsfeuerwehr der Linz AG setzt bei der Brandbekämpfung seit Oktober 2023 mit dem Löschroboter (Magirus Wolf R1) auf Innovation. Damit gehören sie zu den Pionieren, denn in Oberösterreich verfügen sie nun über den ersten taktischen Einsatzroboter. In Österreich sind sie die dritten.

Nutzen

Mit seinen speziellen Kamerasystemen und Wärmebildkameras kann der Roboter die Einsatzkräfte bei besonders schwierigen Bedingungen wie beispielsweise einer starken Rauchentwicklung unterstützen – somit können Personen aus dieser besonderen Gefahrensituation ferngehalten und damit Arbeitsunfälle vermieden werden. Die Steuerung erfolgt über eine Fernbedienung mit bis zu 150m Reichweite.

Ziele

  • Die Vorbereitungszeit bis zum Löschbeginn verringern
  • Arbeitsunfälle verhindern
  • Fernhalten von Personen aus riskanten Bereichen, da die Bedienung des Roboters außerhalb des unmittelbaren Gefahrenbereichs möglich ist
     

Status: In Anwendung

Beschreibung

Die LINZ AG stellt für ihre Kund*innen und Besucher*innen der LINZ AG FRIEDHÖFE, Daten rund um die Lage von Grabstätten zur Verfügung. Der Zugriff erfolgt ausschließlich über die Homepage der LINZ AG / Privatkundenbereich unter www.linzag.at/verstorbenensuche. Für die Anwender*innen gibt es im Bereich der Friedhöfe oder in Broschüren usw. auch QR-Codes zum einfachen einscannen und direkten abrufen.
Darüber hinaus ist bereits an einer Weiterentwicklung gedacht, bei der die Kund*innen auch diverse Bestellungen zur Grabstätte durchführen können.
Die Online-Verstorbenensuche wird laufend aktualisiert und erweitert. Die derzeit verfügbaren Friedhöfe sind:

  • der Stadtfriedhof Linz/St.Martin
  • der Urnenhain Urfahr
  • der Urnenhain Kleinmünchen
  • der Bergfriedhof Pöstlingberg

Jahrzehntelang mussten Friedhofsbesucher*innen in den Verwaltungen der Friedhöfe vorsprechen, um eine Auskunft und einen Plan über die Lage der von ihnen gesuchten Grabstätten erhalten zu können. Dies war auch immer nur zu den Öffnungszeiten der Friedhofsverwaltungen möglich und dadurch eher eingeschränkt. Auswertige, die diese Information nicht hatten, standen außerhalb dieser Zeiten vor Friedhöfen mit mehreren tausenden Gräbern und konnten ihre Besuche nicht durchführen, weil die Grabstätten nicht gefunden wurden und keine Auskunftsmöglichkeit gegeben war.

Mit der neuen Möglichkeit wurden neben den Grabstätten auch Müllsammelstellen, Wasserentnahmestellen und Toilettenanlagen vermessen und gekennzeichnet. Die Anreise mit dem jeweiligen Verkehrsmittel rundet die Anwendung ab.

Nutzen

Durch das Online-Service können sich alle Interessierten bequem und schnell von zu Hause aus einen Überblick zur Lage des Friedhofes und der Grabstätte verschaffen, zum Beispiel auf welchem Friedhof befindet sich die Grabstätte überhaupt und wie komme ich am schnellsten in die gesuchte Abteilung. Des Weiteren wird damit der Arbeitsaufwand der direkten Auskunft in den Verwaltungen an die Besucher*innen der Friedhöfe deutlich reduziert. Wo parke ich am besten das KFZ oder wie könnte ich öffentlich fahren. Unter anderem besteht auch die Möglichkeit, ein Anliegen direkt per E-Mail an die entsprechende Fachstelle zu senden. 
Mit dieser Lösung wurde ein langjähriger Wunsch der Kund*innen umgesetzt, die Grabstellen von geliebten Menschen, mit nur wenigen Klicks unkompliziert und einfach und auch außerhalb der Öffnungszeiten, zu finden.

Ziele

  • Digitale Information über die Lage der Grabstätten
  • Informationen über die Öffnungszeiten hinaus
  • Anwendbar auf mobilen Endgeräten (z.B.: Handy)
  • Reduzierung der Auskunftsgabe in den Verwaltungen, Arbeitserleichterung

Chatbot ELLI

ELLI, der Chatbot der Stadt!

ELLI ist digital, hilfsbereit und immer zur Stelle, wenn Antworten auf Fragen benötigt werden.

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