Handlungsfeld Start-ups und Innovations-Community
Mit Start-ups und Innovator-Teams zur innovativsten Stadt
Innovationen sind ein Versprechen an die Zukunft. An die Zukunft wird in Linz nicht erst seit gestern gedacht, wie die Gründung des Ars Electronica Festivals 1979 beweist. Heute gelten Wirtschaft und Innovation als Treiber der Region. Durch Innovationen wird ein Standort maßgeblich attraktiver. Junge Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial, also Start-ups, leisten einen essenziellen Beitrag zu innovativer Entwicklung. Zudem bietet die Digitalisierung eine Vielzahl an Chancen mit geringen Hürden für einen Markteintritt.
Linz stellt ein optimales Biotop für digitales Unternehmertum der Zukunft dar. Der urbane Raum bietet Nischenmärkte als Potenzial für Start-ups. Mittels einer adäquaten Vernetzung der erfahrenen Industrieunternehmen mit den vielfältigen in Linz ansässigen Hochschulen werden neue Möglichkeiten für Geschäftsmodelle und Kooperationen geschaffen. Die digitale Wirtschaft findet in Linz attraktive Rahmenbedingungen und Angebote, von Breitband-Internet über Gründerzentren, Kommunikationsunterstützungen bis hin zu Beratungsangeboten. Abgerundet wird dieses Angebot durch Inkubatoren, Business Angels und Coworking Spaces. Auch international konnten schon viele Linzer Start-ups überzeugen. Diese Erfolgsgeschichten bleiben jedoch selten im kollektiven Gedächtnis, sind doch die meisten Start-ups – unbemerkt von großen Teilen der Bevölkerung – im Technologiesektor und B2B tätig.
Wo wir heute stehen
Linz ist auf dem Weg zu einem offenen Experimentier- und Zukunftslabor, das Innovation nicht nur zulässt, sondern aktiv einfordert. Die Transformation der Tabakfabrik zum Zentrum für Innovation findet internationale Beachtung. Dabei gibt es mit der GRAND GARAGE einer Bildungs- und Innovationswerkstatt, die durch eine private Initiative entstanden ist, einen hochmodernen MakerSpace, der für alle interessierten Personen zugänglich und nutzbar ist. Es handelt sich um einen Meilenstein, wodurch Start-ups Zugang zu Wissen und Technologien bekommen, der ansonsten der Industrie, Forschungs- und Entwicklungszentren vorenthalten blieb. Die Strada del Start-up ist die Heimat der Gründer*innen und räumliche Manifestation der Linzer Start-up-Szene. Sie bietet Raum für Verwirklichung von Ideen. Jährlich werden in Linz 570 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung investiert und fast 800 Firmen gegründet, von denen mehr als ein Viertel im IT-Sektor tätig ist. Die Linzer Innovationskraft zeigt sich auch darin, dass jährlich durchschnittlich 36 Patente und 46 Erfindungen entstehen. Diese Kombination von Industrie, Infrastruktur und Netzwerk gibt es in Österreich kein zweites Mal.
Zukunftsbild und Ziele
Die wirtschaftliche Zukunft des Linzer Großraums hängt an seiner Innovationskraft. Zentraler Hebel ist es, Menschen zu ermutigen, ihre Ideen in die Tat umzusetzen. Dazu muss es Entfaltungsmöglichkeiten geben. In einer innovationsgetriebenen Wirtschaft sind kreative Köpfe und technische Fachkräfte der wichtigste Rohstoff für eine prosperierende Zukunft. Das Interesse qualifizierter und potenziell gründender und innovativer Personen besteht darin, geistiges Kapital zur Entfaltung zu bringen. Hier ist die Weiterentwicklung des Hochschulstandortes ein wesentlicher Faktor, insbesondere die Gründung einer Technischen Universität Linz kann eine positive Dynamik auslösen. Neben der Stärkung der sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) ist vor allem auch die frühe Förderung unternehmerischen Denkens und die Förderung von Kreativität ein wesentlicher Bestandteil des Kulturwandels. Ziel sind eine wachsende, lebendige, internationale Innovationscommunity, die gerne ihr Zentrum in Linz und der Tabakfabrik hat, sowie eine aktive Weiterentwicklung des Innovationsökosystems im Linzer Großraum.
Kooperationen von Start-ups und etablierten Unternehmen sind ein wesentliches Merkmal für die Durchlässigkeit von Innovationsökosystemen. Diese zu fördern und ein Matching zwischen Start-ups und Hidden Champions zu schaffen, wird von der Stadt Linz unterstützt. Der Standort Linz wird als Netzwerk für Innovationstreibende ausgebaut und zieht dabei internationale IT-Unternehmen und Start-ups an. Dies zeigt einmal mehr, dass das große Potenzial für Start-ups im Sektor Industriedienstleistungen im Kontext von Industrie 4.0, Robotik und KI genützt wird. Jedes dritte Linzer Start-up hat seine Schwerpunkte im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie. Diese Branche zeichnet sich als eine der innovativsten Säulen der Linzer Wirtschaft aus und verfügt über die Schlüssel- und Querschnittstechnologien für weitere Branchen und Lebensbereiche. „Digitales Linz“ will die richtigen Rahmenbedingungen für innovative, erfolgreiche junge Unternehmen schaffen und sich als attraktiver Standort weiter etablieren. Digitalisierung der industriellen Produktion und stellt sich dem internationalen Wettbewerb bei der Vernetzung von Maschinen, Fabriken und Fahrzeugen.
Projekte im Handlungsfeld Start-ups und Innovations-Community
Status: In Anwendung
Beschreibung
Die Stadt Linz stellt ihre Öffentlichkeitsarbeit (Citylights, Infoscreens, Social-Media- Kanäle) Linzer Innovator*innen sowie Start-ups für ausgewählte Projekte zur Verfügung. Porträts von Gründenden und Berichte über erfolgreiche Start-ups in städtischen Medien motivieren andere Menschen zur Gründung eines Unternehmens und machen die Bevölkerung auf das regionale Angebot aufmerksam. Eine Zusammenarbeit mit anderen Stellen, die Start-ups fördern, wird angestrebt.
Nutzen
Verstärkte Berichterstattung über innovative Entwicklungen aus Linz vermitteln der Bevölkerung den Stellenwert von Innovationen. Erfolgsgeschichten von jungen Unternehmerinnen in städtischen Medien, wie zum Beispiel „Lebendiges Linz“, sollen auch mehr Frauen zur Gründung eines Unternehmens motivieren. Durch diese Maßnahme wird die offene Haltung der Stadt zum Thema Innovation und Start-ups transportiert und weitere Innovator*innen werden auf Linz aufmerksam.
Ziele
- „Positive Einstellung der Bevölkerung zum Thema „Innovation“
- Inspirieren junger Menschen zur Gründung eigener Start-ups
Status: In Anwendung
Beschreibung
Die Stadt Linz gewährt besonders vielversprechenden Gründerteams ein Stipendium für eine kurze Zeit, um an zukunftsweisenden Ideen am Standort Linz zu arbeiten. Das Gründer*innenstipendium ist eine Ergänzung zu den bestehenden Programmen und voll innovative Ideen bei der Entwicklung zur Marktreife unterstützen. Für einen Zeitraum von fünf Monaten gibt es für bis zu vier Ideen eine monatliche Unterstützung von je 1.000 EUR (in Summe 5.000 EUR, Auszahlung in 2 Tranchen), bei Teams können maximal zwei Teammitglieder ein Stipendium erhalten. Im Jahr 2024 wurden folgende Projekte unterstützt:
- Alexander Loidl, Lisa Mahler und Jakob Kreutner – PflegeZeit – Innovative Pflegeplattform
- Wenxi Yang und David Trapp – EduQuest – Eine Lern-App für die Generation Alpha
- Martin Hehl und Marco Kner – COISS – Digitalisierung alter Industriemaschinen
- Umut Kaya – RentmyWallbox – Smarte Ladesysteme für Elektrofahrzeuge
Nutzen
Weiterer Anreiz für Gründer*innen, nach Linz zu kommen und hier ein Unternehmen zu gründen. Zudem unterstützt dieses Angebot insbesondere junge Menschen bei der Entwicklung ihrer innovativen Ideen.
Ziele
- Bindung von Gründerteams an Linz
- Schnellere Marktreife für innovative Produkte
- Linz forciert seine Stellung als Hotspot für Gründungen
- Mehr junge Menschen gründen ein Start-up
Status: In Anwendung
Beschreibung
Offene Verwaltungsdaten sind heute wesentlicher Bestandteil unserer Informationsgesellschaft. Sie sind nicht nur „Rohstoff“ für Wirtschaft, Kultur und Bildung, sondern auch ein wichtiges Grundprinzip einer demokratischen, offenen und modernen Stadt. Ob Demografie, Verkehr, Umwelt, Wirtschaft, Gesundheit oder Kultur – in allen Lebensbereichen können Personen von offenen Daten auf vielfältige Weise profitieren. Die städtische Initiative Open Commons Linz hat sich bereits seit 2011 die Sammlung und Bereitstellung von Verwaltungsdaten zu einer ihrer zentralen Aufgaben gemacht. Während Open Data in den Regelbetrieb des Magistrats überführt wird, um noch mehr nützliche Daten aus sämtlichen Bereichen der Verwaltung zusammenzutragen, zu veröffentlichen und aktuell zu halten, wird zudem die Kommunikation mit den Daten- Communities, Start-ups und Unternehmen intensiviert, um den jeweils aktuellen Bedarf zu erfassen, die Bereitstellung von neuen Daten zu gewährleisten und Austausch und Zusammenarbeit zu fördern. Regelmäßig stattfindende und niederschwellige Data Makeathons zwischen Community und Verwaltung erleichtern und beschleunigen die konkrete Umsetzung von Anwendungen. Im November 2022 wurde der 500. Datensatz der Stadt Linz veröffentlicht. Linz ist damit führend unter Österreichs Städten. Aktuell stehen wir bei über 800 Datensätzen.
Nutzen
Bedürfnisse von Unternehmen, Start-ups und der Community sollen rascher erkannt werden. Kurze Wege und feste Ansprechpersonen helfen bei der Suche nach veröffentlichten und nicht veröffentlichten Daten. So gelingt eine vereinfachte Umsetzung von Services. Open-Source-Lösungen oder von der Stadt Linz initiierte Projekte reduzieren zudem die Abhängigkeit von internationalen Datenplattformen und Anwendungen.
Ziele
- Mehr Transparenz für Verwaltungsdaten
- Neue Dienstleistungen und Services entstehen
- Die Bevölkerung profitiert von der Nutzung
- Linz ist die führende Stadt bei den Veröffentlichungen auf dem Datenportal data.gv.at
Status: In Anwendung
Beschreibung
Die Stadt Linz (Abteilung IWE) hat im Jahr 2023 einen „Startup Guide Linz“ herausgeben, um für Start-ups und Gründer*innen noch transparenter und attraktiver zu werden sowie die internationale Sichtbarkeit bei Investoren zu erhöhen. Der Guide bildet das Linzer Innovations- und Start-up Ökosystem gesamtheitlich ab.
Nutzen
Ein international anerkanntes Nachschlagewerk für potenzielle Start-ups und Gründer*innen erhöht den Fokus auf Linz als möglichen Standtort. Es erfolgt eine Verstärkung der internationalen Sichtbarkeit und hilft Investor*innen, auf Linz aufmerksam zu machen.
Ziele
- Niederschwellige Verfügbarkeit des Nachschlagewerks über das Linzer Innovationsökosystem
- Transparenz zu allen Förder- und Beratungsmöglichkeiten
Status: In Anwendung
Beschreibung
Seit jeher widmet sich Ars Electronica der aktiven Mitentwicklung und Innovation von Technologien. Aktuelle Entwicklungen unserer digitalen Gesellschaft werden beleuchtet und neue Zukunftsvisionen entwickelt und vermarktet. Das Ars Electronica Futurelab ist seit 1996 ein Labor und Atelier für zukünftige Systeme. Als Think-and-Do-Tank der Ars Electronica stellt es stets den Menschen in den Mittelpunkt der Forschung und betrachtet die sozialen Aspekte technologischer Entwicklungen wie künstliche Intelligenz, Robotik, Medienarchitektur, interaktive Technologien, neue ästhetische Ausdrucksformen oder Schwarmintelligenz und deren Auswirkungen auf die Zukunft der Gesellschaft. An der Schnittstelle von Kunst, Technologie und Gesellschaft entwirft es gemeinsam mit Kooperationspartnern aus Wirtschaft, Kultur, Forschung und Bildung Zukunftsvisionen, die für die Öffentlichkeit realisiert werden. Ars Electronica Solutions entwickelt seit 2013 marktreife Produkte, die von den Visionen und Prototypen aus dem künstlerischen Kosmos von Ars Electronica inspiriert sind. Dazu gehören innovative, individuelle und interaktive Produkte und Dienstleistungen für Ausstellungen, Erlebniswelten, Messen und Events.
Nutzen
Neue Technologien müssen sich einer künstlerischen Auseinandersetzung bzw. einem gesellschaftszentrierten Weltbild stellen. So können neue innovative Anwendungen, etwa im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) oder der Biotechnologie, nicht nur an ihren Auswirkungen auf unser Konsumverhalten und dem Erfolg ihrer Geschäftsmodelle gemessen werden, sondern auch an ihrer ethischen, sozialen und ökologischen Ausrichtung auf den Menschen und sein Wohlbefinden. Verantwortungsvolle und kooperative Innovation gemeinsam mit regionalen und internationalen Unternehmen birgt enorme Wettbewerbschancen für die lokale Wirtschaft.
Ziele
- Entwicklung marktfähiger und gesellschaftsorientierter Anwendungen auf Basis von Zukunftstrends und -Visionen
- Steigerung von Kooperationen zwischen Kunst und Industrie entlang der gesamten Wertschöpfungskette
- Etablierung von Kunst und Kreativität als „Digitale Daseinsvorsorge“ für oberösterreichische Industrie