Handlungsfeld Industrie
Der Brückenschlag in die digitale Zukunft
Für Linz als Zentrum der österreichischen Industrie 4.0 mit international tätigen Leitbetrieben ergeben sich durch die Digitalisierung eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Schaffung neuer Arbeitsplätze und Förderung der Produktivität. Digitalisierung ist in der Produktion und Logistik bereits ein unverzichtbarer Faktor geworden. Die Standortqualität des „Digitalen Linz“ ist ein zentrales Anliegen dieses Programms. Mit dem Ziel, die innovativste und lebenswerteste Stadt Mitteleuropas zu werden, ermöglichen und gestalten wir eine Erweiterung des Standorts mit Hochöfen und Stahl hin zur Robotik und der neuen Mobilität. Die Industrie ist und bleibt der Stolz der Stadt Linz und führt uns mit ihrer Digitalisierung in die Zukunft. Die Stadt selbst ist ein Test-Labor für die Entwicklungen und arbeitet basierend auf dem eigenen Innovationsprogramm eng mit der Johannes Kepler Universität zusammen. Die Robotik-Labs der Kunstuniversität sowie die privaten Initiativen wie Industry Meets Makers und GRAND GARAGE bestätigen das in die Zukunft gerichtete Standortbild. Mit dem Innovationshauptplatz hat Linz eine weitere Schnittstelle, die die Ergebnisse zukunftsgewandter Forschung und Produktion sichtbarer und greifbarer macht.
Wo wir heute stehen
Oberösterreichs Industrie ist der Wirtschaftsmotor Österreichs, Linz ist die Industrie-4.0-Hauptstadt Österreichs. Die Industrieunternehmen sind Teil des modernsten Wertschöpfungsclusters Mitteleuropas. Mit rund 15 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung in der Sachgüterindustrie trägt die oberösterreichische Industrie etwa gleich viel zur Wertschöpfung bei wie jene in den Bundesländern Steiermark und Niederösterreich bzw. Kärnten, Tirol, Vorarlberg und Salzburg zusammen.
Wenn Oberösterreich der Wirtschaftsmotor Österreichs ist, dann kommt aus Linz der Kraftstoff, der diesen Motor am Laufen hält. Laut Statistik Austria befindet sich jedes achte Unternehmen Oberösterreichs in Linz und es arbeitet hier ein Viertel der oberösterreichweit Beschäftigten. Die großen Industrieunternehmen, die das Rückgrat unserer Wirtschaft bilden, befinden sich zu einem großen Ausmaß auf Linzer Stadtgebiet.
Zukunftsbild und Ziele
Eine Schlüsselrolle des Linzer Standortes spielt dabei ein zukunftsgewandtes Bildungsangebot, das der Qualifizierung in Digitalisierung, Automatisierung und Robotik ein großes Augenmerk schenkt. Das Linzer Kompetenzangebot reicht von der Heranführung in den frühesten Kinderjahren über Lehre, HTL, Fachhochschule oder Ausbildung auf unseren Universitäten – inklusive des zu gründenden Institute of Digital Sciences Austria (IDSA) – bis zur lebenslangen Weiterbildung.
In Linz laufen auch in Zukunft alle wesentlichen Fäden zusammen, aus denen das sichere Netz für eine positive Entwicklung unserer Gesellschaft und des Wirtschaftsstandortes gewoben wird. Auch weiterhin ist Linz ein Garant für Arbeitsplätze in großen Unternehmen. Wie an keinem anderen Ort in Oberösterreich werden hier Bildung, Forschung, Innovation und Produktion miteinander vernetzt. Weiterhin finden sich hier die meisten Arbeitsplätze für Fachkräfte aus IT und Technik. Den Bedarf an Fachkräften in den so genannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) decken wir mit unserem lokalen Bildungssystem. Digitalisierung und Robotik sind im Linzer Wissen präsent.
Linz ist die Antwort auf das Phänomen der Deindustrialisierung. In der Vergangenheit wurden in Europa entwickelte Technologien oft auf anderen Kontinenten zum Geschäft gemacht, etwa die Mobiltelefonie. Linz ist und bleibt führend in der Automatisierung und Digitalisierung der industriellen Produktion und stellt sich dem internationalen Wettbewerb bei der Vernetzung von Maschinen, Fabriken und Fahrzeugen.
Projekte im Handlungsfeld Industrie
Status: In Umsetzung
Beschreibung
Autonome Luftmobilität: Die LINZ AG hat gemeinsam mit dem oberösterreichischen Luftfahrtkonzern FACC und dem chinesischen Software- und Flugsteuerungsspezialisten EHang eine Innovationspartnerschaft zum Thema „Autonome Lufttaxis“ geschlossen. Gemeinsames Ziel ist die Simulation echter Passagierflüge und Gütertransporte mit autonomen E-Lufttaxis im städtischen Umfeld. Dabei sollen alle Erfordernisse wie Start- und Landemöglichkeit, Energieversorgung, Telekommunikation usw. berücksichtigt werden. Auch die potenzielle Akzeptanz, Frequenz und Nachfrage sowie mögliche Auswirkungen auf die Umwelt sollen untersucht werden. Das Projekt ermöglicht einen innovativen Know-how-Transfer und das Vorantreiben eigener (E-) Mobilitätsprojekte für die Stadt Linz. Abhängig von den gesetzlichen, noch zu schaffenden Grundlagen werden in Linz als erstem urbanen Ort so bald wie möglich Test- strecken für autonome elektrische Lufttaxis eingerichtet.
Autonome Bodenmobilität: Die Stadt Linz wird mit den maßgeblichen Technologieanbietern, der Bevölkerung, den involvierten Verbänden und der Forschung an Testgeländen und Teststraßen für autonome Bodenfahrzeuge arbeiten.
Nutzen
Städte und Regionen, die als Test-Labs für zukünftige Mobilitätsformen agieren, können die Rahmenbedingungen mitbestimmen und sind typischerweise die ersten Gebiete, in denen die neuen Mobilitätsformen auch im Regelbetrieb eingesetzt werden. Linz trägt also zu einer früheren und lokal sinnvollen Entwicklung bei.
Ziele
- Begleitende Untersuchung/Unterstützung des LINZ AG Projektes
- Unterstützung bei anfallenden Fragen hinsichtlich der Integrierbarkeit in das Verkehrssystem
Status: Evaluierung
Status: Konzept
Status: In Umsetzung
Status: In Anwendung
Beschreibung
Das EU-Förderprogramm „Connecting Europe Facility (CEF)“ fördert Projekte, um für die kooperativen Dienste im realen Verkehrsumfeld Erfahrungen zu sammeln und diese auch umzusetzen. Kernpunkte sind die Einführung, Erprobung und Harmonisierung von kooperativen und intelligenten Verkehrssystemen. „X4ITS“ stellt ein Folgeprojekt der Projekte „C-Roads (1-3)“ und „Crocodile“ dar, das unter der Koordination der AustriaTech zum Ziel hat, Infrastruktur auszustatten und EU-länderübergreifend den Austausch harmonisierter Daten voranzutreiben. Dabei sind nicht nur Datensätze des hochrangigen Straßennetzes relevant, sondern auch die Verbindung zum niederrangigen Straßennetz von großer Bedeutung. Die Stadt Linz plant deshalb bei einer positiven Evaluierung des Projektantrags die Infrastrukturausstattung auf ausgewählten Kreuzungen, um dadurch die Steigerung der Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmer*innen zu erreichen. Im Zuge des Projektes „Car2X“ wird derzeit an der Projekteinreichung des EU-Projektes „X4ITS“ gearbeitet und es werden erste Schritte für die Umsetzung festgelegt.
Nutzen
Im Rahmen des Forschungsprojekts „X4ITS“ soll die Einführung, Erprobung und Harmonisierung von kooperativen Intelligenten Verkehrssystemen und Diensten (C-ITS) auf europäischen Straßen am Beispiel der Stadt Linz untersucht werden. Auf Basis von Car2X (Kommunikation der Verkehrsteilnehmer*innen untereinander bzw. mit den Verkehrslichtsignalanlagen bzw. deren Messungen) kann mit Verkehrsteilnehmer*innen kommuniziert werden. Durch die auf diese Weise generierten Informationen ergibt sich die Möglichkeit, die Verkehrssicherheit und Verkehrslenkung zu verbessern und somit auch Emissionen zu reduzieren. Die Technologie berücksichtigt dabei alle Verkehrsmittel und hat zum Ziel, vulnerable Gruppen zu schützen.
Ziele
- Ausstattung von Verkehrslichtsignalanlagen (VLSA) mit
- C-ITS-fähigem Messequipment
- Beitrag zur EU-weiten Verbesserung des Datenaustausches zwischen
- hochrangigen und niederrangigen Straßennetzen
- Verbesserung der Verkehrssicherheit und Verkehrslenkung aller multimodaler
- Verkehrsteilnehmer*innen
Status: In Anwendung
Beschreibung
KLIMALINZ ist ein Nachfolgeprojekt des EU-Projekts CLARITY. Gemeinsam konzipiert von der Stadt Linz mit dem Austrian Institute of Technology (AIT), der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und Smart Cities Consulting (SCC), soll das Softwaretool Klimawandelanpassung bereits in der Planung von Immobilien- und Infra- strukturvorhaben zum Standard machen. KLIMALINZ soll einfach und schnell die Auswirkungen von Bauvorhaben und Anpassungsmaßnahmen auf das städtische Mikroklima ermitteln und damit verbundene Klimarisiken darstellen – in der Stadtplanung als auch für externe Planungsteams. Im Projekt KLIMALINZ erfolgte die Entwicklung und Testung eines Software-Prototypen in Abstimmung mit den Stakeholdern aus Stadtklimatologie und Stadtplanung. Dieser Prototyp stellt die Ausgangsbasis für eine mögliche künftige operative Nutzung des Screeningtools dar. Durch die vollautomatische Erstellung von Berichten, die Aufschluss über die Klimarisiken und -chancen von Immobilien- und Infrastrukturvorhaben geben, soll so die Digitalisierung der Stadtplanung vorangetrieben werden.
Nutzen
Das Konzept von KLIMALINZ beschreibt ein innovatives Werkzeug von hohem praktischen Wert, das wesentlich zum Erhalt und zur Verbesserung der Lebensqualität in Linz beitragen kann.
Ziele
- Einfache und schnelle stadtklimatische Bewertung von Bauprojekten
- Erhalt und Steigerung der städtischen Lebensqualität