LINZFEST – Kulturfestival der Stadt Linz von 1990 - 2016
Anlässlich des Jubiläums 500 Jahre Landeshauptstadt Linz wurde das Festivalformat Linzfest erstmals im Jahr 1990 veranstaltet und blieb bis 2016 jährlicher Fixpunkt im Linzer Kulturangebot, mit qualitativ hochwertigem Kulturprogramm bei freiem Eintritt.
Von 1990 bis 2000 erstreckte sich das Festivalgelände entlang der Urfahraner Donaulände mit Open Air Bühnen, Veranstaltungszelten und Schiffsbühne. Die Bandbreite des Programms reichte von Popmusik über Kleinkunst bis zu Literatur. Seit Anbeginn war ein umfangreiches Spiele- und Aktivangebot für Kinder fixer Bestandteil des Linzfests.
In der ersten Festivaldekade traten Musikgrößen wie Mikis Theodorakis, The Stranglers, Boy George, Suzanne Vega, Konstantin Wecker oder Nina Hagen auf. Eine Vielzahl österreichischer Künstler*nnen stand auf den Bühnen des Linzfests: Ostbahn Kurti & Die Chefpartie, Die Hektiker, Jazz Gitti, Josef Hader, Georg Danzer, Wolfgang Ambros oder Roland Neuwirth. Auch die aufstrebende Linzer Musikszene der 1990er mit Bands wie Texta, Shy oder Wipe Out, präsentierte sich vor einem breiten Publikum.
In den Jahren 2001 und 2002 wanderte das Veranstaltungsformat in die Linzer Innenstadt rund um den Hauptplatz und entlang der Landstraße. Mit der inhaltlichen Schwerpunktsetzung „Kulturelle Ost-West Begegnung“ präsentierte sich die Stadt Linz als Anwärterin für den Titel der europäischen Kulturhauptstadt im Jahr 2009. Der Veranstaltungszeitraum erstreckte sich über mehrere Wochen und bildende Kunst sowie Tanz fanden Eingang ins Programm.
Mit der Eröffnung des LENTOS Kunstmuseums an der südlichen Donaulände im Jahr 2003, erfand sich das Linzfest abermals neu und wanderte in den Donaupark, wo das Festival bis 2016 positioniert blieb. Eine große Open Air Bühne und der Musikpavillon Linz boten die Kulisse für Auftritte von Goran Bregovic, Joe Zawinul, Mono & Nikitman, Die Goldenen Zitronen, The Hidden Cameras, Hubert von Goisern und vielen mehr. Bereits im zweiten Jahr am neuen Festivalgelände ergänzte das Kulturpicknick den bewährten Programmmix aus Musik, Kleinkunst, Literatur, performativer und bildender Kunst sowie Kinderprogramm.
Von 2008 bis 2016 fand eine inhaltliche Weiterentwicklung des Festivalformats durch eine thematische Schwerpunktsetzung im Programm statt: Kunst- und Kulturschaffen von Frauen mit dem Projekt „Walk of Fem“ (2008), „Kulturhauptstädte Europas“ (2009), „Afrika jetzt!“ (2010), „Linz“ (2011), „Weltmusik 2.0“ (2012), „Nur Mut!“ (2013), „Alt ist das neue Neu“ (2014), „The Sound of Austria“ (2015), „Wir sind Österreich“ (2016). Internationale Künstler*innen auf den Bühnen des Linzfests waren in dieser Zeit Nneka, Jan Delay, Mogwai, Giant Giant Sand, Stereo MCs, Christiane Rösinger und viele andere. Mit dem Aufschwung der österreichischen Musikszene dominierten vermehrt heimische Künstler*innen das Programm, bis im Jahr 2015 und 2016 eine inhaltliche Schwerpunktsetzung auf österreichische Musik erfolgte, u.a. mit Clara Luzia, Kreisky, Ernst Molden, Yasmo, Der Nino aus Wien, Martin Spengler & Die foischen Wiener, Mavi Phoenix, Birgit Denk, Fatima Spark und anderen.
Über das 27jährige Bestehen des Linzfests waren Kooperationen mit Einrichtungen der Freien Kunst- und Kulturszene, z.B. KAPU oder Stadtwerkstatt, sowie Kultureinrichtungen der Stadt Linz (Posthof, Brucknerhaus, LENTOS, Ars Electronica Center, NORDICO) Bestandteil des Programms. Charakteristisch für die Programmgestaltung waren außerdem partizipative Kulturprojekte, die gemeinsam mit Kunstschaffenden oder Kulturvereinen entwickelt wurden. Ab 2012 wurde das Linzfest als Green Event veranstaltet und nahm damit eine wichtige Pionierrolle für nachhaltige Festivalorganisation ein.