Revitalisierung des Haselbaches
In Zeiten des Klimawandels gewinnt der Hochwasserschutz weiter an Bedeutung. Auch kleine Gewässer müssen im Falle der zahlreicher werdenden Niederschläge kurzfristig große Wassermassen verkraften. Im Stadtgebiet von Linz wurde am Haselbach in Urfahr bereits ein Teil des Revitalisierungsprojektes umgesetzt, das sowohl den Hochwasserschutz als auch die Lebensverhältnisse von Fischen und anderen Wasserlebewesen verbessert. Das Projekt der Wildbach- und Lawinenverbauung ist eines der umfangreichsten Bachrenaturierungsprojekte der vergangenen Jahrzehnte.
Der Haselbach mit einer Gesamtlänge von etwa 12 km fließt auf einer Länge von knapp 6,4 km von der Speichmühle bis zur Einmündung in das Urfahrer Sammelgerinne durch das Linzer Stadtgebiet. Die Bauabschnitte von der Freistädter Straße bis zur Grollwegbrücke sowie der Brücke bei der Wäscherei Eder bis zur Geschiebesperre auf Höhe des Hundeabrichteplatzes sind bereits abgeschlossen. Die Arbeiten an den letzten noch auszuführenden Hochwasserschutzmaßnahmen zwischen der Grollwegbrücke und der Wäscherei Eder sind von 2023 bis 2024 vorgesehen.
Die abgeschlossenen Arbeiten im Abflussprofil des Haselbachs umfassen eine Verbreiterung des Bachprofiles, die Eintiefung der Bachsohle, der Neubau der Brücke am Grollweg und einer Rad- Gehwegbrücke. Sämtlich ursprünglich vorhandenen Sohlschwellen und Sohlabstürze wurden entfernt, was Fischen nun das ungehinderte Schwimmen ermöglicht.
Im Bereich unterhalb der Grollwegbrücke entstand durch die Nutzung der angrenzenden Grundstücke eine Aufweitung des Gerinnebereiches mit flachen Ufer. Diese ökologisch gestaltete Erlebniszone bietet nun für Spaziergeher*innen und Kindern die Möglichkeit zur Bachnutzung, wie bereits beim Baumgärtelpark. In Bereichen, wo die Verflachung der Uferböschung nicht möglich war, wurden Stiegen errichtet, um einen Zugang zum Bach zu schaffen. Entlang der Baumaßnahmen pflanzte das Bauteam bereits standortgerechte Blumen, Sträuchern und Bäume.
Hinsichtlich des Hochwasserschutzes entstanden durch die Renaturierungsarbeiten deutliche Verbesserungen. Die Hochwasserabflussmenge beträgt nun 55 m³/sec, was einem 100-jährlichen Hochwasser entspricht. Davor war in vielen Teilbereichen nur eine 30-jährliche Abflussfähigkeit gegeben.
Die Baumaßnahmen werden von der Wildbach- und Lawinenverbauung Oberösterreich geleitet. Finanzierungspartner neben der Stadt Linz sind der Bund, das Land Oberösterreich sowie die ebenfalls am Haselbach gelegenen Gemeinden Altenberg, Lichtenberg, Kirchschlag und Hellmonsödt.