Cäcilia Dierzer

Cäcilia Dierzer

geboren: 31.7.1808
verstorben 9.4.1896

Cäcilie Dierzer, geb. Fürlinger, kam am 31. Juli 1808 in Oberneukirchen im Mühlviertel zur Welt. Ihr Vater war Leinenweber und Handelsmann und hat Cäcilie schon früh in seine Geschäfte einbezogen, weshalb sie u.a. in Buchhaltung ausgebildet war. 1828 heiratete sie den Linzer Leinen- und Wollzeugfabrikanten Josef Dierzer und wurde in die Geschäfte seiner Familie eingeführt. In den nächsten Jahrzehnten entwickelte sich das Ehepaar Dierzer zu einer der führenden Industriellen der Region. In Gmunden gründeten sie eine maschinelle Kammgarnspinnerei, in Lambach eine Flachsspinnerei und in Kleinmünchen wurde eine Teppichfabrik und Baumwollspinnerei erbaut.

Cäcilie Dierzer war aktiv an der Führung des Unternehmens beteiligt. Sie konnte dafür auf ihren familiären Hintergrund und ihre Ausbildung zurückgreifen. Während sich ihr Mann den Plänen und Konzepten widmete, war es Cäcilies Aufgabe die Projekte durchzurechnen, Kostenvoranschläge und die praktische Durchführbarkeit und Wirtschaftlichkeit seiner Pläne zu überprüfen. Während den Geschäftsreisen ihres Mannes übernahm sie zudem die Geschäftsführung.

Nach dem Tod ihres Mannes 1857 übernahm sie selbst die Führung des Unternehmens, da noch keiner ihrer Söhne bereit für die Übernahme war. Erst 1866 übertrug sie die Geschäfte schließlich an ihre Söhne und widmete sich fortan dem Wohlfahrtswesen. Im Wohlfahrtsbereich trat sie als Gründerin von Kinderspitälern und zahlreicher anderer karitativer Einrichtungen auf.

Am 9. April 1896 starb Cäcilie Dierzer in Linz.

Für ihre Verdienste erhielt sie 1879 eine „Allerhöchste kaiserliche Auszeichnung“ und 1882 wurde ihr als erste Frau in Österreich vom Kaiser das „Goldene Verdienstkreuz mit der Krone“ verliehen.
 

Weiterführende Links:

Bericht OÖ Nachrichten vom 11.9.2009

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