Equal Care Day
Der Equal Care Day wurde 2016 in Deutschland ins Leben gerufen und wird am 29. Februar begangen. Der Tag erscheint nur alle vier Jahre im Kalender – in Schaltjahren. Und genauso „übergangen“ wird auch Care-Arbeit. Das Datum symbolisiert zudem die Ungleichverteilung zwischen den Geschlechtern: Männer brauchen vier Mal so lange, um denselben Umfang von Care-Arbeit zu leisten wie Frauen (Quelle: Bundesverband Equal Care).
Der Equal Care Day macht auf die unbezahlte Care-Arbeit aufmerksam, die nach wie vor zum Großteil von Frauen verrichtet wird. Erwachsene Frauen verbringen täglich durchschnittlich 4 Stunden und 19 Minuten mit unbezahlter (Care-)Arbeit, während Männer nur 2 Stunden und 29 Minuten unbezahlt arbeiten (Quelle: Statistik Austria, Zeitverwendungserhebung 2021/22). Damit leisten Frauen täglich fast 2 Stunden mehr unbezahlte Arbeit, während Männer 1 Stunde und 37 Minuten länger einer bezahlten Erwerbstätigkeit nachgehen können. Dies hat weitreichende Folgen auf das Einkommen und die soziale Sicherheit von Frauen.
„Sorgearbeit“ bezeichnet dabei aber nicht nur die (körperliche) Haushaltsarbeit, die Pflege von Angehörigen oder die Kindererziehung. Sie umfasst auch die organisatorische Verantwortung, die hinter all dieser Arbeit liegt, damit alle Haushaltsmitglieder ihren Aufgaben nachkommen können – der sogenannte „Mental Load“. Das ist zum Beispiel das mentale Führen von Listen, das Sich-Erinnern an wichtige Termine, das Besorgen von Geschenken für Geburtstage und vieles mehr.
Beim Equal Care Day wird deswegen nicht nur die faire Verteilung von Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern gefordert. Es geht auch um die gesellschaftliche Wertschätzung von Care-Arbeit und die Aufforderung an Politik und Wirtschaft, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Care-Arbeit angemessen honorieren und Menschen in Sorgeberufen nicht (finanziell) benachteiligen.
Aktionen und Veranstaltungen
Rund um den Equal Care Day finden in ganz Österreich Aktionen und Veranstaltungen statt. Auch das Frauenbüro der Stadt Linz macht mit einer Verteilaktion auf das Thema aufmerksam. Den ganzen März lang laden wir zudem in den Care-Kaufladen ein, wo Produkte der Sorgearbeit „eingekauft“ und auf ihren monetären Wert berechnet werden können.
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