Verkehrskonzept für den Osten: Mobilität neu gedacht

Kaum einen Stadtteil entwickelt sich derzeit  so dynamisch wie der Osten von Linz. Nach Fertigstellung des neuen Donauparkstadions und der Linz-Zentrale von XXXLutz, werden das Quadrill mit 3.000 Arbeitsplätzen und knapp 200 Wohnungen, die neuen Zentralen von Dynatrace und MIC, die Apple Tochter DMCE das Stadtbild weitere prägen. Das Schlachthofareal, die Petzoldstraße sowie die Wohnanlage Sintstraße haben ebenfalls enormes Entwicklungspotential.

Um die zu erwartenden Verkehrsströme zukunftsverträglich zu regulieren, wurde auf Initiative des Linzer Mobilitätstressorts im Dezember 2022 ein Grundsatzbeschluss durch den Gemeinderat für ein Mobilitätskonzept Linz Ost gefasst. Das Verkehrskonzept ist seit etwas mehr als einem Jahr in Bearbeitung und wird in Kooperation mit der Trafility GmbH sowie Drees & Sommer durchgeführt. Das Planungsgebiet umfasst den Bereich, der durch die Donau, die Industriezeile, die Gruberstraße sowie die Derfflingerstraße eingegrenzt wird.

Projektgebiet; Quelle: Trafility GmbH; Drees & Sommer

Die Zielvorhaben

  • Öffentlichen Verkehr stärken: Erweiterung des Busnetzes, Verbesserte Anbindung zur Stadtbahn
  • Aktive Mobilität fördern: Schaffung eines lückenlosen Radwegenetzes, das alle wichtigen Ziele im Stadtteil verbindet
  • Verkehrssicherheit und -beruhigung: Einrichtung von Begegnungszonen in zentralen Bereichen, um den Fußverkehr zu fördern und die Sicherheit zu erhöhen.
  • und den bereits in Bau befindlichen Projekten (Dynatrace, MIC etc.) Zukunftssicherheit hinsichtlich bestehender Verkehrskonzepte zu geben.

Weitere Aspekte sind: Umweltfreundlichkeit und Klimaverträglichkeit, Förderung der Gesundheit und Absicherung der Standortqualität für die Unternehmen.

Konzepterstellung mit Stakeholdern und Bürger*innen-Beteiligung

Im ersten Schritt erfolgte eine Analyse der Mobilitätsströme unter Einbeziehung der ortsansässigen Bevölkerung sowie der in die städtebaulichen Entwicklungen eingebundenen Unternehmen. Dabei fanden neben der E-Tech-Erweiterung, dem Areal Hafenstraße 26 – 28 (ehem. MIC), dem Grundstück der Fa. Stütz, dem Dynatrace-Neubau, dem neuen Standortcenter MIC (Lederergasse/Köglstraße) auch die Entwicklungsplanungen für das Schlachthofareal sowie die Begleitprojekte entlang des Trassenverlaufs S6/S7 Berücksichtigung. Auch die bereits fertig gestellten Großprojekte wie das neue Verkaufshaus und das Lager von XXXLutz, auf dem das Donauparkstadion errichtet wurde, sowie der Baufortschritt im Bereich des Quadrill-Towers und die umgebenden Infrastrukturen, werden in die Planungen mit einbezogen.

Im Sommer 2024 fand ein Treffen mit allen interessierten Bürger*innen aus dem Linzer Osten statt, wobei über Problemfelder und Lösungsvorschläge diskutiert und debattiert wurde. Als eines der Knackpunkte kristallisierte sich dabei heraus, dass vor allem der öffentliche Verkehr im Kaplanhof-/ /Hafenviertel unterrepräsentiert ist.

Bereits im Vorfeld wurde zudem eine Bürger*innen-Befragung durchgeführt. Es ging darum, herauszufinden, welche Themen als besonders wichtig erachtet werden und wo Schwachstellen im Gebiet bestehen. Die Ergebnisse dieser Befragung dienten als Grundlage für die Erstellung einer sogenannten „Heat-Map“.

Heat Map; Quelle: Trafility GmbH & Drees & Sommer

Beispiele für die geplanten Projekte

Verbesserung des Übergangs der Hafenstraße

Der Radweg von der A7 kommend wird im Bereich der Zufahrt Am Winterhafen etwas nach Norden verschwenkt, um Radfahrer*innen und Fußgänger*innen auch bei erhöhtem Verkehrsaufkommen wartender Fahrzeuge eine sichere Querung zu ermöglichen. Der Übergang führt anschließend in einen auf drei Meter verbreiterten, kombinierten Geh- und Radweg über die Hafenstraße. Ein signalisierter Übergang über die Hafenstraße sorgt für sichere Bedingungen, sodass Fußgänger*innen und Radfahrer*innen die Straße gefahrlos überqueren können. 

Die Fortsetzung des Radwegs in der Ledergasse ist vollständig geplant und bereits im Bauprogramm verankert. Die Pläne hierzu wurden am 25.11. in der Bürgerinformationsveranstaltung im Neuen Rathaus behandelt, öffentlich ausgehängt und werden auch online einsehbar sein. 

Der Abschnitt zwischen Herbert-Bayer-Platz und Kaisergasse wurde zu einer Fahrradstraße umgewandelt, damit für den Durchzugsverkehr gesperrt. Zwischen Kaisergasse und Honauerstraße wurde im ersten Bauabschnitt ein baulich getrennter Zweirichtungsradweg mit mindestens drei Metern Breite errichtet.

Die Planung für einen durchgängigen Radweg in der Industriezeile wurde abgeschlossen und präsentiert.

Nach der Umsetzung wird der Radweg von der Donau bis auf Höhe des Bauhauses durchgängig befahrbar sein. Die Pläne hierzu wurden am 25.11. in der Bürgerinformationsveranstaltung im Neuen Rathaus präsentiert, öffentlich ausgehängt und werden auch online einsehbar sein. Bei diesen Plänen handelt es sich jedoch noch um ein Entwurfsprojekt, welches in den kommenden Monaten noch im Detail finalisiert wird.

Wie geht‘s weiter?

  • Die im Verkehrskonzept Linz Ost vorgestellten Maßnahmen werden in den kommenden Monaten detailliert geplant und bis zur Umsetzungsreife ausgearbeitet. Nach Abschluss dieser Detailplanung werden die Bauvorhaben in das Bauprogramm für das Jahr 2026 aufgenommen.
  • Maßnahmen, die lediglich eine Verordnung erfordern, werden je nach Dringlichkeit parallel zu den entsprechenden Bauprojekten umgesetzt.
  • Die Verkehrsprojekte des öffentlichen Nahverkehrs werden gemäß dem übergeordneten Zeitplan in den kommenden Jahren realisiert.
  • Alle Bürgerinnen und Bürger des Stadtteils werden vor der geplanten Grundsatzbeschlussfassung im Februar 2025 nochmals gesondert postalisch über die Ergebnisse informiert und haben die Möglichkeit, Rückmeldungen zu geben.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger können ihre Rückmeldungen zudem an die E-Mail-Adresse Mobilitaet@mag.linz.at senden.

Maßnahmen; Quelle: Trafility GmbH, Drees & Sommer

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