Erste Fahrzeuge der Gründungszeit
Quelle: „Die oberösterreichischen Feuerwehren“, herausgegeben vom OÖ Landesfeuerwehrverband anlässlich des 135 Jahr-Jubiläums. Autoren: Dr. Alfred Zeilmayr, Herbert Schwarz, Hermann Wagner, Ing. Norbert Lukesch
Dampfspritze Knaust
1867 baute in der Monarchie Österreich-Ungarn die Firma Knaust in Wien die erste Dampfspritze Type "Donau" mit zwei Zylindern in vertikaler Bauart. Trotz bester Funktion wurde die Serienfertigung mangels Nachfrage nicht aufgenommen. Eine Maschine solchen Typs stand in der Dampfmühle "Löwenfeld und Hofmann" in Kleinmünchen bei Linz. 1883 entstand das Dreizylinder-System in vertikaler Anordnung (siehe Bild). Von der Firma Knaust wurde ab dieser Zeit nur mehr diese Type gebaut, da die Vorzüge wie ruhiger Gang bei jeder Drehzahl, Anlaufen bei jeder Kurbelstellung und Variation der Drehzahl von 30 bis 200 U/min bestimmend waren.
Hydrophor Fahrspritze Kurtz für Pferdezug
Hydrophore (Wasserzubringer) waren mit Saugwerken ausgestattet und für Pferdebespannung und/oder Handzug eingerichtet. Sie dienten zum Beispiel beim Fehlen einer Hochdruckleitung oder wenn eine Saug- oder Druckspritze nicht eingesetzt werden konnte sowohl als Zubringerpumpe zur Speisung („Relaisbetrieb“) der vor Ort an der Brandstelle befindlichen Hochdruckspritzen mit Löschwasser als auch zum direkten Löschangriff. Von der Firma Rosenbauer (Linz) wurde 1908 ein vierrädriger Hydrophor für Pferdezug (siehe Foto) angeboten. Bei der Feuerwehr Linz wurde ein solcher Hydrophor am 2. Zug eingesetzt.
Landtrain Abprotzspritze mit Schlauchhaspel
Handdruckspritzen waren für Pferdebespannung und/oder Handzug eingerichtet und dienten zur direkten Brandbekämpfung mit Löschwasserentnahme aus einem Brunnen, Bottich oder sonstigen Wasserstelle. Tragspritzen waren auch auf Karren aufgebaut und wurden dann „abgeprotzt“, um näher an die Wasserentnahmestelle zu kommen. Die Spritzen waren mit einem Saugschlauch und Saugkorb versehen und wurden mit oder ohne Windkessel gebaut. Die Wasserlieferung lag entsprechend der Größe zwischen 2.000 bis 9.000 Liter pro Stunde ( 35 bis 150 l/min), die horizontale Wurfweite betrug 16 bis 22 Meter. Die Spritze wurde von 2 bis 6 Mann bedient, ihr Gewicht lag zwischen 65 und 135 kg. Die im Bild dargestellte Spritze mit Schlauchhaspel wurde bei der Freiwilligen Feuerwehr Linz verwendet. Ein konkretes Baujahr kann zu diesem Fahrzeug nicht angegeben werden, es wird ungefähr der Zeit um 1875 zugeordnet.
Landtrain Steiger Rüstwagen (um 1870)
Leitern waren schon immer wichtige Rettungsgeräte für die Feuerwehren. Haken-, Dach-, Anstell- und Schiebleitern gehörten zur Ausrüstung dieser Zeit.
Patent Drehleiter von Braun (Bj. vor 1913)
1926 verfügt die Freiwillige Feuerwehr Linz über 3 Stk. vierrädrige Drehleitern. Es handelt sich um Patent Drehleitern der Fa. Justus Christian BRAUN aus Nürnberg mit einer Steighöhe von 21,5 m. Diese Leitern waren noch auf Pferdebespannung angewiesen.
Rüstwagen
Schon in der Zeit vor dem 2. Weltkrieg sind für die Feuerwehren sogenannte Technische Hilfeleistungen angefallen. Dies musste allerdings mit den relativ einfachen Werkzeugen mit denen die bespannten (und erst teilweise motorisierten) Fahrzeuge damals ausgestattet waren, bewerkstelligt werden. Im Gerätepark der Berufsfeuerwehr Linz finden sich noch im Jahr 1936 neben 5 Rüstautos zwei „pferdebespannte“ Rüstwagen (siehe Bild). Das Baujahr dieser Fahrzeuge wird auf ca. 1910 bis 1915 geschätzt.
Tenderwagen (Baujahr zwischen 1896 und 1906)
Der im Bild dargestellte Tenderwagen wurde bei der Freiwilligen Feuerwehr-Linz am 1. Zug eingesetzt.