Alter Baum – Lebensraum
Buche mit Stammwucherung
Esche mit freiliegendem Splintholz
Fraßgänge der Larven des Eschenbastkäfers
Fruchtkörper des Gemeinen Schwefelporlings
Harzfluss bei Kirsche
Haubenmeise
Baumhöhle mit Eiskristallen
abgestorbener Baumstumpf
Zahllose Organismen leben auf, in oder an Bäumen oder genauer gesagt, an möglichst alten Bäumen! Je größer, dicker und älter eine Buche, Eiche, Linde oder Tanne ist, desto mehr hat sie schon erlebt. Mit fortschreitendem Alter brechen die ersten dürren oder morschen Äste ab, der Frost sprengt Risse in die rauer werdende Rinde, ein Blitz schlägt Wunden in den Stamm – Zeichen des Alters. Das bedeutet jedoch noch lange nicht das Ende des Baumes. Im Gegenteil; für viele hochspezialisierte Bewohner wird ein so ein Baum besonders attraktiv.
Astlöcher, abstehende Rinde, Baumhöhlen oder Spalten im Stamm sind kleine, heiß begehrte Nischen, die einer Vielzahl an Arten als Lebensraum dienen. Vögel finden Nistmöglichkeiten in Höhlen alter Bäume. Im Mulm entwickeln sich Insektenlarven, die wiederum von etlichen anderen Tieren als Nahrung genutzt werden. Spezielle Pilzarten schließen die Nährstoffe im Holz auf.
Aufgrund dieser Vielfalt werden dicke Bäume mit Höhlen, Horsten, Blitzrinnen, ausgebrochenen Kronen oder anderen Kleinstlebensräumen auch Habitatbäume genannt – und die Stadt Linz ist bemüht, möglichst viele davon zu erhalten.
Doch nicht nur stehende oder liegende Baumstümpfe sind wertvolles Totholz, sondern auch Asthaufen haben einen hohen ökologischen Wert. Der ist immer unterschiedlich, was von der Baumart und dem Stammdurchmesser abhängt.
Damit die von alten Bäumen und von Totholz abhängige Artenvielfalt auf Dauer erhalten bleibt, muss die Ressource Totholz über weite Zeiträume in genügend großer Menge vorhanden sein. Die aktuelle Situation zeigt jedoch, dass es bei uns derzeit zu wenig davon gibt.