Habitatbäume

Habitatbäume sind stehende lebende oder tote Bäume, die Kleinstlebensräume (Baummikrohabitate) für eine Vielzahl von spezialisierten Arten bieten, wie zum Beispiel Baumhöhlen mit Mulm für Käfer oder Spalten im Holz für Fledermäuse.

Baummikrohabitate sind baummorphologische Eigenheiten, die bei keinen zwei Bäumen gleich ausgebildet sind. Sie entstehen durch bestimmte Ereignisse wie zum Beispiel die „Bautätigkeit“ eines Spechtes, eine Rindenverletzung, eine Rinne durch Blitzschlag oder ein Astabbruch durch Sturm oder Schneedruck. Baummikrohabitate können auch Elemente sein, denen der Baum lediglich als Stütze oder Halt dient, beispielsweise ein Nest, Efeu oder Lianen.

Habitatbäume spielen mit ihren Kleinstlebensräumen für die Artenvielfalt eine herausragende Rolle, denn sie bieten die Lebensgrundlage für unzählige hochspezialisierte Pflanzen- und Tierarten, die auf solche Bäume angewiesen sind. Mikrohabitate werden von den Bewohnenden auf unterschiedlichste Weise genutzt: Sie dienen als Schutz gegen Hitze, Kälte oder Trockenheit, als Winterquartier, als Nahrungsgrundlage, als Jagdrevier sowie als Fortpflanzungsstätte. Manche Insektenarten wie der Juchtenkäfer (Osmoderma eremita) durchlaufen ihren gesamten Lebenszyklus in einem Habitatbaum, den sie nie verlassen.

Alter Baum - Lebensraum

Alt- und Totholz spielt für viele Tier- und Pflanzenarten eine überlebenswichtige Rolle und sind Hotspots der Biodiversität. Unzählige hochspezialisierte Arten haben sich im Laufe der Evolution an diesen besonderen Lebensraum angepasst und manche von ihnen haben sogar die Herausforderung –  Holz zu „verdauen“ –  gemeistert.

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Stehendes Totholz im Wald

Baummikrohabitate

Seit einigen Jahren rücken Habitatbäume und Baummikrohabitate zunehmend in den Fokus der Baumpflege und des Naturschutzes als wichtige Bausteine zur Förderung und zum Erhalt der Biodiversität. Baummikrohabitate sind klar abgegrenzte Habitatstrukturen, die von teilweise besonderen Arten oder Artengemeinschaften zumindest während eines Teils ihres Lebenszyklus genutzt werden.

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Spechthöhlen im stehenden Totholz

Xylobionte Organismen

Unter xylobionten Organismen versteht man Lebewesen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt ihres Lebens an das Vorhandensein von Holz, in welcher Form auch immer, angewiesen sind. Zu den an Alt- und Totholz gebundenen Organismengruppen gehören Vögel, Insekten, Säugetiere, Pilze, Moose und Flechten.

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Buntspecht am Stamm sitzend

Chatbot ELLI

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