Masterplan Gehen: Schritt für Schritt durch Linz
Wie gehen die Linzerinnen und Linzer derzeit zu Fuß? Wie wollen wir zukünftig zu Fuß gehen?
Mit diesen beiden Fragen setzt sich derzeit ein Planungsbüro gemeinsam mit dem Magistrat Linz intensiv auseinander. Erarbeitet wird dabei der Masterplan Gehen. Ein Konzeptpapier, das neben der Bestandssituation rund ums Gehen aufzeigen soll, wo und wie die Wege für den Fußverkehr zukünftig beschritten werden sollen. Gestartet wurde Ende April 2024 mit der Erarbeitung, die bis Anfang nächstes Jahres 2025 läuft.
Die ersten Ergebnisse der Erhebungen zeigen, dass es gutes Potential im Sinne von Klimaaspekten gibt, Wege, die mit dem Auto zurück gelegt werden, auf den Rad- und Fußverkehr zu verlegen. Ca. 39 % der in Linz zurückgelegten Wege haben eine Länge unter 2,5 km. Etwa 65 % der Wege sind nicht länger als 5 km. Bevölkerungsgruppen mit dem höchsten Fußverkehrsanteil sind Kinder und Jugendliche von 6 bis 14 Jahren und ältere Personen über 75 Jahre.
Prognosen zeigen, dass ausgehend vom Jahr 2018 bis zum Jahr 2040 die Personengruppe der 0 bis 19 jährigen um rund 28%, jene der Senior*innen zwischen 65 und 84 Jahre um rund 35% und der über 85 Jährigen um rund 48% zunehmen wird.** Somit sollte in der Planung ein Augenmerk auf Kinder und Jugendliche und ältere Personen gelegt werden.
Die ersten Beteiligungsformate im Zuge des Masterplan Gehen fanden bereits statt. Verwaltungsintern und gemeinsam mit Stakeholdern wurden allgemeine Ziele und Handlungsfelder für das Zufußgehen diskutiert. Im Herbst 2024 folgt ein politischer Workshop dazu.
Neben allgemeinen Leitbildern, die für die Stadt definiert werden, sollen auch konkrete Maßnahmen ein Ergebnis sein.
Letztendlich kann die Stadt Linz mit der Zustimmung des Gemeinderats für das Gesamtkonzept entsprechende Förderungen des Bundes (klimaaktiv Gehen) für die Umsetzung einzelner Infrastrukturmaßnahmen in Anspruch nehmen.
Als Maßnahmen werden solche ausgewählt, wo von Bürger*Innen gegebenenfalls auch Schwachstellen genannt wurden. Dazu zählen zum Beispiel die Umsetzung weiterer Verkehrsberuhigungsmaßnahmen mancher Straßenabschnitte - wie bessere Querungsmöglichkeiten, breitere Gehsteige mit Sitzmöglichkeiten oder ein Fußgängerleitsystem zur Orientierung. Das Ergebnis des Masterplans wird nach Fertigstellung Anfang 2025 online gestellt.
**Quelle: ÖROK (2019): Kleinräumige Bevölkerungsprognose für Österreich 2018 – 2040