Marianne.von.Willemer-Preis für digitale Medien 2016 (Foto) Mag.a Kathrin Stumreich gewinnt mit Video „What would Ted Kaczynski´s daughter do...?“ Wettbewerb für digitale Medien
Die Gewinnerin des heurigen Marianne.von.Willemer-Preises für digitale Medien steht fest: Mag.a Kathrin Stumreich hat die Jury mit ihrem Werk „What would Ted Kaczynski´s daughter do...?“ überzeugt. Die Verleihung der mit 3.600 Euro dotierten Auszeichnung findet heute um 19 Uhr in feierlichem Rahmen im Sky Loft des Ars Electronica Centers statt.
„Ich freue mich, dass die Wahl der Jurorinnen auf eine Künstlerin gefallen ist, die sich kritisch mit dem Themenfeld Überwachung, Anonymität und Identität auseinandersetzt und in ihrem Werk aktuelle gesellschaftspolitische Entwicklungen hinterfragt“, sagt Frauenstadträtin Mag.a Eva Schobesberger.
Der Marianne.von.Willemer-Preis für digitale Medien stellt eine direkte Förderung von Künstlerinnen dar. Die Stadt Linz will damit Frauen, die digitale Medien als künstlerisches Ausdrucksmittel nutzen, unterstützen und ihnen gleichzeitig die Möglichkeit geben, ihr Werk öffentlich zu präsentieren. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre vom Frauenbüro der Stadt Linz in Zusammenarbeit mit Ars Electronica und Unterstützung von dorf TV ausgeschrieben. 83 Werke wurden heuer eingereicht, davon kamen 25 Arbeiten in die Favoriten-Wahl.
Einstimmiger Juryentscheid
Das Urteil der Jury fiel nach eingehender Beratung einstimmig zu Gunsten von Mag.a Kathrin Stumreich aus. Die Künstlerin wirft mit „What would Ted Kaczynski´s daughter do...?“ einen humorvollen und medienkritischen Blick auf eine ambivalente Gesellschaft von technophoben und technikgläubigen NutzerInnen. Mit der von ihr geschaffenen Figur Crystal Tesla antwortet sie auf Fragen zu Überwachung, Anonymität und Identität in einer stark von digitalen Medien abhängigen Realität.
Die Jury begründet ihre Entscheidung folgendermaßen: „Ihre fiktionale Geschichte ist durch medien- und kulturhistorische Zitate aufgeladen und verweist in ihrer Form auf die Selbstinszenierung der Digital Natives. Mit ihren Apparaturen und DIY-Werkzeugen wehrt sie vermeintlich ein System der Kontrolle ab. Kathrin Stumreich legt damit ein herausragendes Werk digitaler Medienkunst vor. Besonders überzeugt hat der transdisziplinäre Ansatz.“
83 Einreichungen
Insgesamt 83 Einreichungen langten für den Preis für digitale Medien 2016 beim Frauenbüro ein. Davon wurden durch die Fachjurorinnen Mag.a art. Silvia Keller, Studium Visuelle Mediengestaltung, Fundraising/Sponsoring, Kunsthalle Wien, Prof.in (FH) Mag.a art. Rosa von Suess, PhD, Dozentin an der Fachhochschule St. Pölten, Department IT & Medien sowie Univ.-Prof.in Mag.a art. Gitti Vasicek, Professorin für Zeitbasierte und Interaktive Medien an der Kunstuniversität Linz, 25 Arbeiten in den Favoriten-Kreis aufgenommen. Drei Arbeiten schafften es in die Endauswahl. Nach eingehender Diskussion der nominierten Werke setzte sich „What would Ted Kaczynski´s daughter do...?“ von der Wienerin Mag.a Kathrin Stumreich einstimmig als Siegerprojekt durch.
Die Preisverleihung
Die Verleihung des Willemer-Preises für digitale Medien 2016 steht heute Abend um 19 Uhr im Ars Electronica Center Sky Loft auf dem Programm. Nach der Live-Performance des prämierten Werks und einem Interview mit der Künstlerin übergibt Frauenstadträtin Mag.a Eva Schobesberger die Auszeichnung an Mag.a Kathrin Stumreich.
Mag.a Kathrin Stumreich – Die ausgezeichnete Künstlerin
Kathrin Stumreich, geboren in Innsbruck, lebt in Wien und diplomierte an der Abteilung Digitale Kunst der Universität für angewandte Kunst in Wien. Sie arbeitet transdisziplinär in Medienkunst und Soundart. Ihre Werke werden seit 2008 in zahlreichen Ausstellungen in Galerien und Festivals international und in Österreich präsentiert.
Veröffentlichungen:
2016 ADA (artisticdynamic association), 3. Juni, Vienna, Österreich
2013 Raum X Zone, Coproduction with Conny Zenk, at mzbaltazarslaboratory Vienna, Österreich
2016 Glaskasten Marl, Marler Medienkunstpreise, Marl, Deutschland
2016 Exhibition paraflows, „What would Ted Kaczynski´s daughter do...?“, Vienna, Österreich
2016 Performance, paraflows, Vienna, Österreich
2016 lottozero, Exhib.& Performance, Prato, Italien
2016 Neu Now Festival, Amsterdam, Niederlande
2016 Transarts Bozen, lottozero, Exhib.& Performance, Lana, Italien
Preise:
Würdigungspreis der Stadt Wien Diplome Angewandte, Wien, Österreich
Nomination European Sound Art Award (Glaskasten Marl), 2014, Deutschland
Outstanding Artist Award des BKA (Prämie gemeinsam mit Conny Zenk) für Frauenkultur 2013, Österreich
Marianne von Willemer – Die Namenspatronin
Marianne von Willemer wurde 1784 in Linz geboren. Als 14-Jährige kam sie mit ihrer Mutter nach Frankfurt am Main, wo sie Johann Wolfgang von Goethe kennen lernte. 1819 erscheint Goethes „Westöstlicher Diwan“ und erst neun Jahre nach Marianne von Willemers Tod erfährt die Nachwelt, dass mehrere der schönsten Gedichte daraus eigentlich aus ihrer Feder stammten. Die Leistungen der Autorin blieben im Schatten und wurden von der Fachwelt kaum bis gar nicht beachtet.
(Informationsunterlage zur Pressekonferenz von Frauenstadträtin Mag.a Eva Schobesberger zum Thema: „Marianne.von.Willemer-Preis für digitale Medien 2016“. Weitere Gesprächspartnerinnen: Preisträgerin Mag.a Kathrin Stumreich, Jurymitglied Mag.a art. Silvia Keller, Juryvorsitzende Univ.-Prof.in Mag.a art. Brigitte Vasicek und Frauenbeauftragte der Stadt Linz, Mag.a Jutta Reisinger)
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