Staubniederschlag in Linz 2017

Staubniederschlag ist ein Bestandteil der atmosphärischen Deposition. Er wird aus dem trockenen und nassen sedimentierenden Anteil der atmosphärischen Deposition ermittelt und kann indirekt auf die menschliche Gesundheit wirken, wenn sich seine Inhaltsstoffe in Schutzgütern anreichern und über Wirkungspfade in den menschlichen Organismus gelangen. Die Bestimmung des Staubniederschlages ist ein Konventionsverfahren und ist auch geeignet Veränderungen der Umweltsituation aufzuzeigen, wenn Zeitreihen vorhanden sind.

Im Jahr 2017 wurde im Ballungsraum Linz an etwa 100 Messpunkten die flächendeckende Staub- und Elementdeposition bestimmt, wobei der Staubniederschlag auf den Gehalt von 23 Staubinhaltsstoffen (Elementen) untersucht wurde. Die Ergebnisse des Messprogrammes lassen repräsentative Aussagen über das Untersuchungsgebiet zu.

Ergebnisse

Bei der Staubdeposition lagen über 90 % der Messwerte unter dem Grenzwert. Staubdepositionen über dem Grenzwert wurden im Bereich des Franckviertels, in der Nähe des Industriegebietes, aber auch im südlichen Stadtgebiet (Ebelsberg) festgestellt.
Die langfristige zeitliche Entwicklung durch Vergleich mit den Ergebnissen früherer Messprogramme zeigt, dass beim Staubniederschlag kein eindeutiger Trend erkennbar ist. Eine leichte Erhöhung der Grundbelastung (hier Summe aus natürlicher und anthropogen verursachter Grundbelastung, die im gesamten Untersuchungsgebiet zu erwarten ist) ist ableitbar. Eine höhere Grundbelastung für Ballungsräume gegenüber dem Hintergrund liegt allerdings im Erwartungsbereich.

Bei der Deposition von Staubinhaltsstoffen zeigte sich im Jahr 2017 gegenüber den Messungen in früheren Jahrzehnten ein erheblicher bis signifikanter Rückgang der Stoffeinträge (vor allem bei den Einträgen an Schwermetallen):

  • Die Grenzwerte laut IG-L von Blei und Cadmium wurden deutlich unterschritten.
  • Richtwerte (Richt- und Vorsorgewerte gemäß TA-Luft bzw. für das Schutzgut Boden) bei den ökologisch besonders relevanten Stoffen Quecksilber und Thallium wurden unterschritten.
  • Bei den Elementen Nickel, Chrom und Kupfer wurden die Richtwerte (Richt- und Vorsorgewerte gemäß TA-Luft bzw. für das Schutzgut Boden) überschritten.
  • Es gibt eine augenfällige Korrelation zwischen der Gesamtstaubdepostion mit der Deposition der Staubinhaltsstoffe (Elemente) Aluminium und Magnesium. Das heißt, höhere Gesamtstaubdepositionen sind zumeist auch mit einer höheren Deposition an Aluminium und Magnesium verbunden. Gründe bzw. die Quellen sind allerdings nicht bekannt und sollten näher untersucht werden.
  • Die Korrelationen zwischen den anderen Staubinhaltsstoffen (Elementen) mit der Gesamtstaubdepostion lassen keine Rückschlüsse auf Verursacher zu.

Einen Anstieg der Stoffeinträge wurde bei folgenden Elementen festgestellt:

  • Natrium, Kalium, Phosphor

Messpunkte mit auffälligen Elementanteilen in der Staubdeposition:

  • Bleianteil im Bereich des Dießenleitenweges 
  • Kupferanteil im Bereich Kleinmünchen 
  • Strontium- und Bariumanteile im Bereich der Schiffsanlegestelle Lentos; ein ursächlicher Zusammenhang könnte auch mit dem Abschießen von Feuerwerken in diesem Bereich bestehen.

Staubniederschlagsmessprogramm in Linz 2017 (PDF, 50 MB)

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