Aktuelles Gutachten bestätigt: Sprachförderung in den städtischen Kindergärten ist vorbildlich! Linzer Konzept der Sprachförderung liegt inhaltlich richtig
Seit Jahren ist die Sprachförderung eine wichtige Säule der Bildung in den städtischen Kindergärten. So ist Sprachförderung schon im allgemeinen pädagogischen Programm der gruppenführenden PädagogInnen als Schwerpunkt verankert. Darüber hinaus bekommen alle Kinder, die es benötigen, eine spezielle Sprachförderung. Diese spezielle Sprachförderung war Gegenstand der wissenschaftlichen Untersuchung, die von den städtischen Kinder- und Jugendservices bei Hochschulprofessor Dr. Jörg Mußmann Dipl. Päd. (univ.) beauftragt wurde.
„Wir wollten wissen, ob wir mit unserem Konzept der Sprachförderung inhaltlich richtig liegen und auch nach wie vor aktuell sind“, erklärt Bildungsstadträtin Mag.a Eva Schobesberger den Auftrag der Untersuchung. „Das Ergebnis freut mich deshalb sehr. Professor Mußmann hat uns bestätigt, dass das Konzept auf aktuellstem wissenschaftlichen Stand ist. Das ist aus meiner Sicht eine hohe Auszeichnung für die Arbeit in unseren Kindergärten. Ich möchte mich daher bei allen Beteiligten und speziell bei Mag.a Regina Stieber, die dieses Konzept entwickelt hat, sehr herzlich bedanken“, sagt Bildungsstadträtin Schobesberger.
Insgesamt wurden im abgelaufenen Bildungsjahr 3.428 Mädchen und Buben von speziell ausgebildeten SprachpädagogInnen unterstützt. Die Stadt wendete dafür 2019 1,6 Millionen Euro auf, 500.000 Euro tragen gemäß einer 15 A Vereinbarung Bund und Land OÖ.
Intensität der Sprachförderung:
- 3-jährige: 3-mal 50 Minuten wöchentlich
- 4-jährige: 3-mal 60 Minuten wöchentlich
- 5-jährige: 3-mal 110 Minuten wöchentlich
Gestartet wird diese zusätzliche Bildungsmaßnahme mit einer Erhebung des Sprachstandes jedes Kindes mit dem Beginn des Kindergartenbesuches. Diese Ersterhebung wird aus Rücksicht auf die Kinder und im Hinblick auf die Tatsache, dass sie sich ja in einer neuen Umgebung befinden, noch ohne echte „Testsituation“ durchgeführt. Im Bedarfsfall startet die zusätzliche Förderung unmittelbar. Ab dem drittletzten Kindergartenjahr wird der Sprachstand der Kinder 2-mal jährlich mit einem wissenschaftlich abgesicherten Instrument evaluiert.
Mit diesem Screeningverfahren wird auch festgestellt, in welchen Bereichen die Kinder konkreten Förderbedarf haben, sodass die Fördermaßnahmen gezielt auf die Bedürfnisse des einzelnen Kindes abgestimmt werden. Aufbauend auf den Ergebnissen der Sprachstandsfeststellung vereinbaren die gruppenführenden PädagogInnen und SprachpädagogInnen alle vier bis acht Wochen einen thematischen Sprachschwerpunkt für den gesamten Kindergarten. Der thematische Sprachschwerpunkt muss sowohl in der Kompetenzplanung der Kinder, als auch in der detaillierten Planung der SprachpädagogInnen seine Vertiefung und Wiederholung finden. Darauf aufbauend wird für jedes Kind ein Förderplan gestaltet.
Die Sprachfördergruppen sollen möglichst sprachhomogen sein und maximal acht Kinder umfassen, wobei diese Gruppen auch in Kleinstgruppen (zwei bis drei Kinder) aufgeteilt werden können.
Wesentlich in dieser Sprachförderung ist der Aufbau einer tragfähigen Beziehung zwischen Kind und Sprachpädagogin, eine gute Einbettung in die tägliche Bildungsarbeit und die Sprachförderangebote in der Regelgruppe. So stellen die städtischen Kindergärten sicher, dass den Kindern auch die Möglichkeiten zur notwendigen Wiederholung und Festigung geboten werden.
Auch die Eltern werden laufend eingebunden, um auch ihnen die Möglichkeit zu geben, mit dem Kind zu üben.
Hauptziele sind die Unterstützung des Erwerbs der deutschen Sprache als Verkehrssprache. Also, dass Kinder Sprache zur Erfüllung sozial-kommunikativer Zwecke gebrauchen. Darüber hinaus sollen die Grundlagen für den Erwerb der deutschen Sprache als Bildungssprache für die Schule geschaffen werden.
Empfohlen wird im Gutachten eine verstärkte Kooperation mit den Volksschulen, woran bereits gearbeitet wird. Die Kooperation gestaltet sich derzeit schwierig, das ganze Schuleintrittsverfahren wurde neu organisiert und ist noch herausfordernd, und ist auch nicht ganz abgestimmt auf die erprobten Abläufe in den Kindergärten.
Die Stadt Linz sucht weiterhin die Kooperation, weil auch Prof. Mußmann bestätigt, dass der wesentliche Faktor für die Nachhaltigkeit der Sprachförderung die Fortsetzung der Förderung sein muss, möglichst auf Basis der Vorarbeit in den Kindergärten, kontinuierlich und nahtlos.
„Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Gutachten des Experten klar bestätigt, dass wir in den städtischen Kindergärten mit unserem Konzept auf dem richtigen Weg sind. Die Tatsache, dass wir – im Unterschied zu den meisten anderen Rechtsträgern – schon mit dem 3. Lebensjahr mit zusätzlicher Sprachförderung starten, ist ein wesentlicher Faktor für die Wirksamkeit unserer Bemühungen“, erklärt Stadträtin Schobesberger.
(Informationsunterlage zur Pressekonferenz „Aktuelles Gutachten bestätigt: Sprachförderung in den städtischen Kindergärten ist vorbildlich“ von Bildungsstadträtin Mag.a Eva Schobesberger und Mag. Josef Kobler, Direktor der städtischen Kinder- und Jugend-Services)
Weiterer Gesprächspartner:
Hochschulprofessor Dr. Jörg Mußmann Dipl. Päd. (univ.)
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