Medienservice vom: 10.04.2024 |Downloads zur Meldung

Linz – Stadt der Pendler*innen Licht am Horizont durch 4. Donaubrücke, Stadtbahn und O-Bus-Achse

  • Neues Phänomen durch starken Zentralraum: Rekordhöhe von Linzer*innen, die auspendeln
  • Bürgermeister Klaus Luger für Studie zusätzlicher überregionaler ÖV-Angebote von Linz in die Zentralraumgemeinden 

Mit rund 210.000 Arbeitsplätzen ist Linz der Wirtschaftsmotor Oberösterreichs. Sowohl für die städtische Bevölkerung als auch für viele Menschen aus dem Umland stellt Linz den Arbeitsmittelpunkt dar. Mehr als 109.000 Menschen pendeln laut Statistik Austria zur Arbeit in die Landeshauptstadt. Das bedeutet, dass 62 Prozent der in einer Arbeitsstätte in Linz erwerbstätigen Personen ihren Hauptwohnsitz nicht in der Landeshauptstadt haben.

Linz ist somit nach Wien das zweitgrößte Einpendlerzentrum Österreichs. Allein aus fünf Gemeinden des Mühlviertels pendeln über 50 Prozent der dort ansässigen erwerbstätigen Bevölkerung nach Linz (Puchenau, Lichtenberg, Steyregg, Engerwitzdorf, Altenberg). Vor allem in den nahegelegenen Gemeinden nördlich der Donau arbeitet also ein großer Anteil der aktiv erwerbstätigen Personen in der Landeshauptstadt.

Fakt ist weiter, dass sechs von zehn Arbeitsplätzen mit einer Nicht-Linzerin oder einem Nicht-Linzer besetzt ist. Im Vergleich dazu gehen jedoch bereits 33.300 erwerbstätige Linzer*innen ihrer Berufstätigkeit außerhalb von Linz nach. Diese starken Pendlerverflechtungen machen es notwendig, verstärktes Augenmerk auf zukunftsorientierte Verkehrslösungen für den Raum Linz zu legen.

Ein Phänomen der letzten Jahre hat sich zudem zu einem neuen Rekordwert entwickelt: noch nie in der Geschichte pendelten mit 33.000 Menschen so viele Linzer*innen primär in Zentralraum-Gemeinden aus wie heute. Das veranlasst Bürgermeister Klaus Luger, eine zusätzliche Analyse des . Verkehrsverbundes vorzuschlagen. Es sollten im Detail die Verkehrswege der Linzer Auspendler*innen untersucht werden, um spezielle, neue ÖV-Angebote zu erstellen. „Derzeit liegt der Schwerpunkt der ÖV-Verbindungen morgens bei den Einpendelungen. Es bedarf zusätzlicher überregionaler Angebote von Linz in die Zentralraumgemeinden hinaus, um auch hier ein Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel zu attraktivieren“, bringt der Linzer Bürgermeister Klaus Luger einen neuen Aspekt ein.

Darüber hinaus erfasst die Statistik Austria auch die Distanzen zwischen Wohn- und Arbeitsort in Straßenkilometern bzw. Autominuten. Die meisten aktiv erwerbstätigen Linzer*innen wohnen jedoch relativ in der Nähe ihres Arbeitsortes. 

Einpendler*innen nehmen eine längere Wegstrecke in Kauf. EIn Drittel fährt zwischen 20 und 40 Kilometer, ebenso viele zwischen 5 und 20 Kilometern. 60 Prozent brauchen somit zwischen 15 und 45 Minuten zu ihrer Arbeitsstätte.  

Zum Vergleich trennen mehr als 90 Prozent der arbeitenden Linzer*innen maximal 10 Straßenkilometer von ihrer Arbeitsstätte. Der Großteil der in Linz wohnhaften Bevölkerung benötigt somit maximal 14 Autominuten für ihren Arbeitsweg.

Bürgermeister Klaus Luger sieht sich durch diese Zahlen in seiner Ansicht bestätigt, wie wichtig zumutbare Wegstrecken für den Wirtschaftsstandort Linz sind. „Linz ist durch die hohe Konzentration an Arbeitsplätzen ein Magnet, der zahlreiche Menschen aus dem Umland anzieht. Trotz der enormen Pendlerströme erstickt Linz nicht im Verkehr. Einerseits dadurch, dass sehr viele Pendler*innen bereits jetzt Öffis benützen, zum anderen durch den kontinuierlichen Ausbau der Mobilitätsinfrastruktur. Für die Konkurrenzfähigkeit des Wirtschaftsstandortes ist dies von zentraler Bedeutung.“

Selten zuvor wurde derart viel in die Mobilität investiert wie jetzt: noch heuer wird die Eröffnung der neuen Donaubrücke bei St. Margarethen eine Entlastung bringen. Zum anderen wird die Kombination der Stadtbahn mit der neuen Nord-Süd-O-Busachse eine zentrale Verbesserung bewirken, besonders für den starken Pendler*innen-Verkehr. „Bleibt zu hoffen, dass der oftmals aufgeschobene vierspurige Ausbau der Westbahn endlich Realität wird. Linz jedenfalls erledigt in erfolgreicher Zusammenarbeit mit dem Land Oberösterreich seine Hausaufgaben. Zudem wiegt die Beteiligung des Bundes bei den Linzer Nahverkehrsprojekten aus aktueller Sicht ebenfalls sehr positiv“, zeigt sich Luger optimistisch für die Zukunft.

„Zusammen mit Land und Bund werden rund 860 Millionen Euro für Regionalstadtbahn und O-Busachse im Großraum Linz investiert. Die Kosten für Erstere betragen aus heutiger Sicht 667 Millionen Euro. Vom Land kommen 42,5 Prozent, die Stadt trägt 7,5 Prozent, maximal jedoch 50 Millionen Euro bei, der Rest wird durch eine Bundesbeteiligung gedeckt. 

Für die Umsetzung der neuen O-Bus-Linie 48, die von Karlhof über die Neue Donaubrücke und den Osten über den Bulgariplatz in die Neue Welt führt, erhalten die Linz Linien mehr als 190 Millionen Euro von der Stadt – 72 Millionen für Investitionen, 120 Millionen für den Betrieb. „Die Busse sollen 2027 den Dienst aufnehmen, die Regionalstadtbahn fünf Jahre später“, nennt Luger ergänzend die Eckpunkte des gemeinsam vereinbarten und jüngst mit überwältigender Mehrheit vom Linzer Gemeinderat beschlossenen Nahverkehrspakets. 

Sechs von zehn in Linz Berufstätigen haben ihren Hauptwohnsitz nicht in Linz

Laut der Pendlerstatistik der Statistik Austria wurden mit Stichtag 31. Oktober 2021 in Summe 109.220 Erwerbseinpendler*innen nach Linz gezählt. Gemessen an allen in Linz aktiv Erwerbstätigen liegt der Einpendler*innenanteil bei knapp 62 Prozent. Somit haben sechs von zehn in Linz Berufstätigen ihren Hauptwohnsitz nicht in der Landeshauptstadt.

Seit 2010 ist die Zahl an Einpendler*innen von 107.010 um 2,1 Prozent auf 109.220 gestiegen. Diese Tatsache ist auch darin begründet, dass Linz über ebenso viele Arbeitsplätze wie Einwohner*innen verfügt. 

Mit rund 210.000 Arbeitsplätzen fungiert Linz als zentraler Jobmotor von Oberösterreich. Linz erweist sich im Städtevergleich als Industriestadt Nummer 1 – sowohl die Ein- als auch Auspendler*innenzahl betreffend.

Vor allem industrienahe Dienstleistungen wie IT, Wirtschaftsservices, die Angebote im Gesundheits- und Sozialwesen oder auch die Tourismusbranche gewannen in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung. Gezielte Investitionstätigkeiten sicherten bestehende Arbeitsplätze bzw. schufen neue. 

Auch die Anzahl der Auspendler*innen in den Umlandgemeinden ist in den vergangenen Jahren kräftig gestiegen. 2010 verließen 23.539 (27 Prozent aller erwerbtätigen Linzer*innen) ihren Wohnort Linz und gingen einer Arbeit in einer der Umlandgemeinden nach. Mehr als zehn Jahre später (2021) betrug diese Zahl bereits 33.343 Personen (ein Drittel der erwerbstätigen Linzer*innen).

Seit 1981 hat sich sowohl der Anteil der Einpendler*innen von 46 auf 62 Prozent erhöht. Explosionsartig verdreifacht hat sich sogar der Anteil an Auspendler*innen von 9 auf 33 Prozent.

  


Jeder zweite Arbeitsplatz mit eine/r Nicht-Linzer/in besetzt 

Die oberösterreichische Landeshauptstadt weist darüber hinaus stärkere Pendlerverflechtungen mit dem Umland auf als jede andere Landeshauptstadt: mehr als 109.000 Menschen pendeln zur Arbeit in die Landeshauptstadt.

Im Vergleich mit den anderen größeren Landeshauptstädten verfügt Linz über die stärksten Pendelverflechtungen mit dem Umland. Sowohl der Einpendler*innenanteil als auch der Auspendler*innenanteil zeigt sich in Linz am höchsten.


Zwei Drittel der Einpendler*innen kommen aus Linz-Land

Ein Viertel der Erwerbseinpendler*innen nach Linz kamen 2021 aus dem Nachbarbezirk Linz-Land (26.359 Personen, 24 Prozent), 42 Prozent sogar aus einem der vier Mühlviertler Bezirke Urfahr-Umgebung, Freistadt, Perg oder Rohrbach.


Von fünf Gemeinden aus dem Umland fahren mehr als die Hälfte der dortigen Erwerbstätigen nach Linz arbeiten 

Viele Personen aus den Gemeinden rund um Linz pendeln zum Arbeiten nach Linz. Aus fünf Gemeinden (Puchenau, Lichtenberg, Steyregg, Engerwitzdorf, Altenberg, Gramastetten, Luftenberg, Hellmonsödt) pendeln sogar über 50 Prozent der dort ansässigen erwerbstätigen Bevölkerung nach Linz.


Zielorte der Auspendler*innen

33.300 erwerbstätige Linzer*innen und damit ein Drittel der Erwerbstätigen pendeln aus der Landeshauptstadt in umliegende Bezirke oder andere Bundesländer aus. 43 Prozent pendeln nach Linz-Land, etwa 12 Prozent arbeiten im Mühlviertel und 13 Prozent in Wels oder Wels-Land. Insgesamt pendeln 79 Prozent in einen anderen oberösterreichischen Bezirk aus. Immerhin 11 Prozent pendeln nach Wien. 


Pendler*innen nach Wirtschaftsbereichen

Die Ein- und Auspendler*innenanteile in Linz sind je nach Wirtschaftsbranche sehr unterschiedlich. In der Land- und Forstwirtschaft und Bergbau fällt der Einpendler*innenanteil sehr gering aus, umgekehrt ist der Auspendler*innenanteil relativ hoch. Ein hoher Einpendler*innenanteil (69 Prozent) und der höchste Auspendler*innenanteil (56 Prozent) verrichten „sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen“. Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen umfassen unter anderem die Vermietung von beweglichen Sachen, Arbeitskräfteüberlassung, Reisebüros, Wachdienste und Gebäudebetreuung.


Bei der „Energieversorgung“ liegt der Anteil an Einpendelnden bei 78, bei der Herstellung von Waren bei 70 Prozent. Gegliedert nach Wirtschaftsbranchen zeigt sich der Anteil jener, die nach Linz einpendeln, in der Energieversorgung, am höchsten, gefolgt von der Warenherstellung, der öffentlichen Verwaltung, sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen sowie Finanz- und Versicherungsleistungen. Ebenfalls über 60 Prozent verzeichnen das Bau-, Gesundheits- und Sozialwesen. 

Distanz zwischen Arbeitsort und Wohnort

Von der Statistik Austria wird auch die Distanz zwischen Arbeitsort und Wohnort sowie die dafür durchschnittlich auf Straßen benötigte Zeit näherungsweise berechnet. Verzögerungen auf stauanfälligen Strecken werden dabei berücksichtigt.


Rund 32 Prozent der Einpendler*innen fährt zwischen 20 bis 40 Kilometer von ihrer Heimatgemeinde bis zur Arbeitsstätte nach Linz, 23 Prozent zwischen 10 und 20 Kilometer, knapp 16 Prozent 40 bis 60 Kilometer und rund 18 Prozent gar 60 und mehr Kilometer. 61 Prozent legen somit täglich 15 bis zu 45 Minuten zu ihrer Arbeitsstätte zurück.

Anmerkungen zu den Statistiken

Bis zum Jahr 2001 standen Daten zur Pendelzielstatistik jeweils nur alle 10 Jahre aus den Ergebnissen der Volkszählungen zur Verfügung. Durch den Ausbau der Registerlandschaft in Österreich können ab dem Jahr 2009 im Rahmen der so genannten Abgestimmten Erwerbsstatistik jeweils zum Datenstand 31. Oktober Pendler*innenzahlen berechnet werden. Diese aktuellen Pendler*innenzahlen sind die Ergebnisse der Zusammenführung zahlreicher Verwaltungsregister und basieren nicht mehr – wie zu Zeiten der Volkszählungen – auf Befragung der Bevölkerung. Bei Vergleichen sollte dieser Trendbruch im Zustandekommen der jeweiligen Statistiken bedacht werden. Auch bei der abgestimmten Erwerbsstatistik kann es zwischen den einzelnen Jahren aufgrund von Änderungen in den Basisregistern immer wieder zu Schwankungen kommen.

(Informationsunterlage zur Pressekonferenz von Bürgermeister Klaus Luger zum Thema „Linz, Stadt der Pendler*innen“)

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