Medienservice vom: 15.09.2023 |Downloads zum Medienservice

Sustainability Report stellt der Stadt Linz gutes Zeugnis aus Bericht nach UNO-Methodik bewertet nachhaltige Entwicklung von Linz im internationalen Vergleich

  • Stadt Linz arbeitet mit soliden Daten an faktenbasierter Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele

Nachhaltigkeit geht uns alle an – die Stadt Linz sieht sich daher seit jeher verpflichtet, die Entwicklung der Landeshauptstadt auf vielen Ebenen nachhaltig und verantwortungsbewusst voranzutreiben. Neben selbst gesteckten Zielen – etwa bis spätestens 2040 klimaneutral aufgestellt zu sein – verfolgt die Stadt auch die Erfüllung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals). Dafür setzt Linz seit mehreren Jahren gezielte Impulse, welche von Bewusstseinsbildung, wie der Abhaltung von Events wie den Climate Action Days, bis hin zu Vernetzungsinitiativen zwischen Politik, Verwaltung und Wirtschaft reichen – wie zum Beispiel Project Labs Wasserstoff der Klimastabsstelle.

Um die Umsetzung sowie die Fortschritte der für Nachhaltigkeit gesetzten Aktivitäten zu evaluieren, beschloss der Gemeinderat im Juni 2022 auf Initiative von Gemeinderat Mag. Georg Redlhammer (NEOS), an der Initiative „United for Smart Sustainable Cities“ (U4SSC) der UNO teilzunehmen. Wesentlicher Bestandteil davon ist ein Sustainability Report, welcher die Stadt Linz beim Erreichen der UN-Nachhaltigkeitsziele mit 38 anderen Städten anhand bestimmter Kennzahlen vergleicht und mittels eines Ampelsystems bewertet. Für die von United Cities vorgenommene Analyse, die zwischen Februar und Juni 2023 stattfand, arbeitete die städtische Klimastabsstelle eng mit der Abteilung Stadtforschung sowie der Linz AG zusammen, um die geforderten Daten zur Verfügung zu stellen. Die Kosten des Reports belaufen sich auf 15.000 Euro.

„Die Ergebnisse des Sustainability Reports zeigen, dass wir über weite Strecken auf dem richtigen Weg sind – vor allem in unserem eigenen Wirkungsbereich. Natürlich identifiziert diese objektive Analyse auch Handlungsfelder, in denen wir uns noch verbessern müssen und an denen wir faktenbasiert im Rahmen unserer strategischen Prozesse weiterarbeiten werden. Ich bin davon überzeugt, dass diese Initiative das Image der Lebensstadt Linz als naturnaher Wirtschafts- und Industriestandort weiter festigt“, analysiert Bürgermeister Klaus Luger. 

„Linz hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2040 zur klimaneutralen Industriestadt zu werden. Derzeit laufen parallel mehrere strategische Prozesse, um unsere Ziele in puncto Nachhaltigkeit zu erreichen. Die Analyse im Rahmen des Sustainability Reports stellt für uns eine Möglichkeit dar, unsere Arbeit von außen bewertet und im Vergleich zu anderen Städten zu sehen. Von großem Wert für die Herausforderungen bei den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz bzw. Klimawandelanpassung, sind auch die für den Report erhobenen Daten“, erklärt Stadtklimakoordinator Oliver Schrot, PhD MSc.

Die intensive Zusammenarbeit mit United Cities hat nun zur Folge, dass wir im internationalen Netzwerk der Organisation sind. Nach deren Aussage gehört Linz zu den Top 1-Prozent der Städte, insbesondere im Bereich, wie das Thema Nachhaltigkeit bearbeitet und kommuniziert wird. Nur Städte wie Trondheim oder Riga sind auf ähnlich hohem Niveau, auch was die Verfügbarkeit von Daten betrifft. United Cities hilft nun der Stadt in weiterer Folge unter anderem dabei, ‚Best Practice'-Lösungen für unsere Schwerpunkthemen im Netzwerk der teilnehmenden Städte zu finden. Ich arbeite auch daran, internationale Konferenzen zum Thema Nachhaltigkeit mit United Cities nach Linz zu bringen“, erläutert Mag. Georg Redlhammer, Fraktionsvorsitzender der NEOS Linz. 

UN-Ziele: Bessere Nachhaltigkeit – mehr Lebensqualität

Der Linzer Gemeinderat beschloss in seiner Sitzung vom 30. Juni 2022 mehrheitlich die Teilnahme an der Initiative „United for Smart Sustainable Cities (U4SSC) der Vereinten Nationen (UNO) – Start Nachhaltigkeitsoffensive der Stadt“. Den entsprechenden Antrag brachte Gemeinderat Mag. Georg Redlhammer (NEOS) ein. Seit diesem Beschluss erarbeitete die Klimastabsstelle einen Umsetzungsplan dafür und koordinierte diesen mit thematisch ähnlichen, bereits laufenden Strategieprozessen. Ziel war die Erstellung eines so genannten City Snapshots, der nun in Form des Sustainability Reports vorliegt. Dieser Snapshot basiert auf einem Ampelsystem, das auf einen Blick verdeutlicht, wie die Stadt Linz im internationalen Vergleich mit anderen Städten in Bezug auf die Umsetzung der 17 Nachhaltigen Entwicklungsziele der UNO aufgestellt ist. Die Bewertung erfolgte anhand von 91 definierten Kennzahlen (KPIs). Im Vorfeld der Bewertung koordinierte die Klimastabsstelle in Zusammenarbeit mit der Stadtforschung sowie der Linz AG – als städtische Infrastruktur-Tochter – die Zusammenstellung sowie die Übermittlung der gewünschten Datensätze. Diese bilden zahlreiche Bereiche des städtischen Lebens, etwa Wirtschaft, Umwelt, Kultur und Gesellschaft, ab.

Die Ergebnisse des vorliegenden Sustainability Reports können nach fachlicher Prüfung im Zuge verschiedener strategischer Projekte Anwendung finden, beispielsweise bei der Umsetzung der Unternehmensstrategie des Magistrats oder auch im Rahmen des gesamtstädtischen Klimaneutralitätskonzeptes. 

Gelebte Nachhaltigkeit in 17 Handlungsfeldern

Die Sustainable Development Goals (SDGs) bestehen aus 17 Zielen und 169 Unterzielen, die von den Vereinten Nationen im Jahr 2015 verabschiedet wurden. Diese Ziele wurden entwickelt, um weltweit drängende soziale, wirtschaftliche und Umweltprobleme anzugehen und bis zum Jahr 2030 eine nachhaltige Entwicklung zu fördern.

  1. Keine Armut: Ziel ist die Beseitigung von Armut in all ihren Formen und überall auf der Welt.
  2. Kein Hunger: Das Ziel ist eine sichere und ausreichende Ernährung für alle Menschen und eine nachhaltige Landwirtschaft.
  3. Gesundheit und Wohlergehen: Das Ziel ist eine gesunde Lebensweise und Zugang zu hochwertiger Gesundheitsversorgung für alle.
  4. Hochwertige Bildung: Das Ziel ist der Zugang zu hochwertiger Bildung und lebenslangem Lernen für alle.
  5. Geschlechtergleichstellung: Das Ziel ist die Beseitigung von Geschlechterungleichheit und die Stärkung der Rechte von Frauen und Mädchen.
  6. Sauberes Wasser und Sanitärversorgung: Das Ziel ist der Zugang zu sauberem Wasser und angemessener Sanitärversorgung für alle.
  7. Bezahlbare und saubere Energie: Das Ziel ist der Ausbau erneuerbarer Energien und der Zugang zu bezahlbarer und nachhaltiger Energie.
  8. Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum: Das Ziel ist die Förderung von menschenwürdiger Arbeit, nachhaltigem Wirtschaftswachstum und produktiver Beschäftigung.
  9. Industrie, Innovation und Infrastruktur: Das Ziel ist die Förderung von Innovation, nachhaltiger Industrie und qualitativer Infrastruktur.
  10. Weniger Ungleichheit: Das Ziel ist die Reduzierung von Ungleichheit innerhalb und zwischen Ländern.
  11. Nachhaltige Städte und Gemeinden: Das Ziel ist die Schaffung von lebenswerten Städten und Siedlungen.
  12. Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster: Das Ziel ist die Förderung nachhaltiger Konsum- und Produktionspraktiken.
  13. Maßnahmen zum Klimaschutz: Das Ziel ist die Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen.
  14. Leben unter Wasser: Das Ziel ist der Schutz und die nachhaltige Nutzung der Ozeane, Meere und marinen Ressourcen.
  15. Leben an Land: Das Ziel ist der Schutz und die nachhaltige Nutzung der terrestrischen Ökosysteme.
  16. Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen: Das Ziel ist die Förderung von Frieden, Gerechtigkeit und starken Institutionen zur Lösung globaler Probleme.
  17. Partnerschaften zur Erreichung der Ziele: Das Ziel ist die Stärkung der globalen Zusammenarbeit und Partnerschaften, um die SDGs zu erreichen.

Diese Ziele sind eng miteinander verknüpft und sollen dazu beitragen, eine nachhaltigere, gerechtere und friedlichere Welt zu schaffen. Regierungen, Unternehmen, Zivilgesellschaft und Einzelpersonen werden aufgerufen, gemeinsam an ihrer Umsetzung zu arbeiten.

Grafik Ziele für nachhaltige Entwicklung

Sustainability Report: Linz vergleicht sich mit 38 Städten

Der Sustainability Report stellt sicher, dass Städte effektiv und zielgerichtet an der Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele arbeiten. Für die Evaluierung wurde Linz mit 38 vergleichbaren Städten, überwiegend aus Skandinavien, zudem aus der Schweiz, den Niederlanden, Spanien und Südkorea einer objektiven Analyse von 91 Kennzahlen (KPIs) unterzogen.

Besonderen Einfluss auf die Bewertung haben mitunter Aktivitäten der Stadt, welche das Thema Nachhaltigkeit von einer theoretischen Basis zur praktischen Anwendbarkeit bringen. Im Sustainability Report besonders hervorgehoben wurden:

  • Climate Action Days: Dieses jährliche Event – zuletzt fand die Climate Action Night am 21. Juni im Kunstmuseum Lentos statt – holt Bürger*innen und Organisationen auf dem Weg zum Ziel „Klimaneutralität bis 2040“ mit Vorträgen, Musik und Kunst niederschwellig ab.
  • H2 Initiative: Klimaneutral erzeugter Wasserstoff ist für eine Industriestadt wie Linz ein wesentliches Zukunftsthema. Die Stadt Linz engagiert sich nicht nur mit einem eigenen Projektmanager für Wasserstoff in diesem Thema, sondern initiierte etwa auch das Hydrogen-Board, einer Vernetzungs- und Unterstützungsplattform für Wirtschaft, Politik und Verwaltung.
  • Klimaerlebnisraum: In der Pfarrgasse stehen die Türen für Interessierte offen. Hier finden sich Antworten auf die Fragen: wo sind die heißesten und kühlsten Orte in Linz? Wie verbringt man den perfekten, klimafreundlichen Tag? Und wie sieht unsere Klimazukunft aus?  
  • Klimafonds: Mit 1 Million Euro pro Jahr ist der Linzer Klimafonds dotiert. Dieser unterstützt private und öffentliche Klimaprojekte, spannende Ideen und innovative Lösungen, etwa um Treibhausgase zu reduzieren oder die nachhaltige Entwicklung von Linz zu beschleunigen.
  • Wegweiser – Nachhaltig in Linz: Dieser nachhaltige Shopping-Guide zeigt auf 80 Seiten die vielfältigen Möglichkeiten auf, wo man in Linz nachhaltig einkaufen oder Lieblingsstücke reparieren lassen kann. 
  • Climate Campaigners App: Die kostenlose Smartphone-App Climate Campaigners macht nachhaltiges Leben zu einem spielerischen und spannenden Abenteuer. Mit der App wählen Interessierte aus dutzenden spannenden Herausforderungen aus, die ihnen helfen, nachhaltiger zu leben und ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren, wobei laufend neue Challenges veröffentlicht werden (climate-campaigners.com).

Top-Bewertung in sieben Kategorien

Die Auswertung der Ergebnisse erfolgt anhand eines Ampelsystems zum jeweiligen UN-Ziel. Die Stadt Linz wurde von „United Cites“ für ihre Leistungen im Bereich der Nachhaltigkeit in sieben Kategorien mit der höchsten Anzahl von drei Punkten („High“) bewertet: Gesundheit und Wohlergehen, Sauberes Wasser und Sanitärversorgung, Bezahlbare und saubere Energie, Industrie, Innovation und Infrastruktur, Nachhaltige Städte und Gemeinden, Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sowie Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen.

Mit dem Prädikat „Moderate“ bewertet wurden die Handlungsfelder Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum, Leben unter Wasser sowie Leben an Land.

Verbesserungspotenziale zeigt die Analyse hinsichtlich Keine Armut, Kein Hunger, Hochwertige Bildung, Geschlechtergleichstellung, Weniger Ungleichheit, Maßnahmen zum Klimaschutz und Partnerschaften zur Erreichung der Ziele.

„Die Teilnahme an dieser Initiative sowie die vergleichende Analyse des eingeschlagenen Weges sind ein wichtiger Schritt zur Erreichung unserer ambitionierten Ziele. Der Report zeigt darüber hinaus auf, dass Nachhaltigkeit auf vielerlei Ebenen gedacht und gelebt werden muss. Die Linzer Stadtpolitik, die stadteigene Daseinsvorsorge sowie die Verwaltung sind in dieser Hinsicht gut aufgestellt, um in jenen Bereichen, auf die direkt Einfluss genommen werden kann, unsere Performance auch in Zukunft zu steigern“, resümiert Bürgermeister Klaus Luger. 

(Informationsunterlage zur Pressekonferenz mit Bürgermeister Klaus Luger und Gemeinderat Mag. Georg Redlhammer zum Thema „Initiative United for Smart Sustainable Cities (U4SSC) der UNO“)

Weiterer Gesprächspartner:
Oliver Schrot, PhD MSc, Stadtklimakoordinator 

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