Medienservice vom: 08.09.2023 |Downloads zum Medienservice

Auspendelströme für Linz immer relevanter Ein Drittel der Linzer Erwerbstätigen verlässt Heimatstadt zum Arbeiten

  • Bürgermeister Klaus Luger: „Linzer Auspendler*innen mehr im öffentlichen Verkehr berücksichtigen“
  • Verstärkt Buslinien auch in Umlandgemeinden in Morgen- und Abendspitze

Die wirtschaftliche Stärke einer Stadt spiegelt sich auch in ihren Verkehrsbewegungen wider. Dies ist auch in der oberösterreichischen Landeshauptstadt der Fall. Viele Unternehmen und viele Erwerbstätige bringen mehr Verkehr mit sich. Dabei kommen nicht nur mehr als 109.000 Menschen von außerhalb nach Linz zum Arbeiten, ein Drittel der erwerbstätigen Linzer*innen pendelt aus Linz aus. Dies sind nochmals mehr als 33.000 Personen, die für die Arbeit unterwegs sind. 

„Wenn wir uns die Entwicklung der Anzahl der Auspendler*innen über die vergangenen 40 Jahre betrachten, sehen wir, dass sich dieser Wert bis heute schon fast vervierfacht hat. Grund genug also, auch die Auspendelnden in der Planung und Organisation des öffentlichen Verkehrs künftig stärker in den Fokus zu nehmen. Vor allem geht es um regionale Buslinien in die Umlandgemeinden in den Morgen- und Abendspitzen. Denn ein Großteil der fortwährend steigenden Zahl an Auspendler*innen arbeitet in Berufssparten, die nicht Homeoffice- oder Remotetauglich sind“, betont Bürgermeister Klaus Luger. In diesem Zusammenhang schlägt das Linzer Stadtoberhaupt eine Bedarfsstudie des Landesverkehrsreferates vor.

Linz ist eine Stadt der Pendler*innen. Eine Pendelzielstatistik von Statistik Austria weist per 31. Oktober 2021 insgesamt 109.220 Erwerbseinpendler*innen für Linz aus. Das bedeutet, dass 62 Prozent der in einer Arbeitsstätte in Linz erwerbstätigen Personen ihren Hauptwohnsitz nicht in der Landeshauptstadt haben. Nach Wien ist Linz damit das zweitgrößte Einpendlerzentrum in Österreich. Der Anteil der in Linz wohnhaften Personen, die außerhalb einer Erwerbstätigkeit nachgehen, beträgt 33 Prozent – dies sind 33.343 Personen. Ein Drittel der erwerbstätigen Linzer*innen pendelt demnach aus. 

Vergleicht man Linz mit anderen größeren Landeshauptstädten, wird deutlich, dass Linz die stärksten Pendelverflechtungen mit dem Umland hat. Dies betrifft sowohl den Auspendler*innen-Anteil als auch den Einpendler*innen-Anteil.

Ein- und Auspendler*innen 2021

Wohin sich die Auspendler*innen bewegen

Der von den Auspendler*innen mit Abstand am stärksten frequentierte Bezirk ist Linz-Land. Von den insgesamt 33.343 Personen bewegen sich 14.463 nach Linz-Land zum Arbeiten – dies entspricht 43 Prozent. Etwa 13 Prozent pendeln nach Wels-Stadt und Wels-Land, während 6 Prozent nach Urfahr-Umgebung auspendeln. An fünfter Stelle liegt der Bezirk Perg mit 2,6 Prozent. 

Insgesamt pendeln 79 Prozent in einen anderen oberösterreichischen Bezirk. Immerhin 11 Prozent der auspendelnden Linzer*innen fährt nach Wien.

Auspendler*innen nach ZielbezirkenBetrachtet man die Auspendler*innen auf Gemeindeebene, sieht man, dass 3.357 Linzer*innen ihre Arbeitsstelle in Leonding haben. Auf den nachfolgenden Plätzen finden sich Wels (2.404), Traun (2.353), Pasching (2.207), Ansfelden (1.544) und Hörsching (1.397).

Außerhalb von Oberösterreich haben 3.677 Linzer*innen ihre Arbeitsstätte in Wien, 414 in Graz, 329 in Salzburg und 321 Linzer*innen gehen ihrer Arbeit in St. Valentin nach. 

Stellt man in der Betrachtung der Pendelverflechtungen mit oberösterreichischen Gemeinden den Auspendelnden die Einpendelnden gegenüber, lässt sich der sogenannte Pendler*innen-Saldo errechnen. 

Ausnehmend starke Pendelverflechtungen gibt es mit der Nachbargemeinde Leonding. Etwa 3.400 Linzer*innen pendeln nach Leonding, während etwa 7.300 Leondinger*innen ihrer Erwerbstätigkeit in der Landeshauptstadt nachgehen. Somit pendeln von Leonding rund 4.000 Erwerbstätige mehr nach Linz, als erwerbstätige Linzer*innen nach Leonding. Dies ist der mit Abstand höchste Pendler*innen-Saldo den Linz mit einer anderen oberösterreichischen Gemeinde aufweist. Der nächstgrößte Pendler*innensaldo mit einer oberösterreichischen Gemeinde ist nur mehr etwa halb so groß (Engerwitzdorf: 2.110).

Es gibt nur sehr wenige oberösterreichische Gemeinden, in die mehr Linzer*innen zum Zweck der Erwerbstätigkeit einpendeln als die dortigen Einwohner*innen nach Linz pendeln. In Pasching arbeiten um 682 mehr Linzer*innen als Paschinger*innen in Linz. Der Pendler*innen-Saldo mit der Gemeinde Hörsching liegt bei -508. Auch in Sattledt, Allhaming, Eschenau im Hausruckkreis, Sipbachzell, Eberstalzell, Krenglbach, Ried im Innkreis und Mondsee arbeiten mehr Linzer*innen als umgekehrt.

Soziodemografische Merkmale der Auspendler*innen

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Männer häufiger auspendeln als Frauen. Außerdem pendeln erwerbstätige Personen ausländischer Staatsangehörigkeit eher aus Linz aus als Österreicher*innen. 

Ein Blick auf die Altersaufteilung zeigt, dass bei den Auspendler*innen die jüngste Altersgruppe die mobilste ist. Mit zunehmendem Alter verringert sich die Auspendelquote der erwerbstätiger Linzer*innen. 

Im Vergleich zur durchschnittlichen Auspendler*innen-Quote von 33 Prozent ist jene von Personen mit Lehr- oder Pflichtschulabschluss überdurchschnittlich hoch.

In welchen Wirtschaftsbereichen die Auspendler*innen arbeiten

In den einzelnen Wirtschaftsbereichen sind die Auspendler*innen-Anteile recht unterschiedlich. Die Bereiche mit den höchsten Auspendler*innen-Anteilen sind Bau, Handel, Verkehr, Herstellung von Waren, Land- und Forstwirtschaft / Bergbau sowie sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen.

Letztere umfassen unter anderem die Vermietung von beweglichen Sachen, Arbeitskräfteüberlassung, Reisebüros, Wachdienste und Gebäudebetreuung.

Zeitliche Entwicklung der Auspendler*innen-Anteile

Die absolute Zahl an Einpendler*innen ist seit 1981 um rund 47,9 Prozent auf 109.220 Personen im Jahr 2021 gestiegen. Seit 1981 hat sich sowohl der Anteil der Einpendler*innen (von 46 auf 62 Prozent) als auch der Anteil an Auspendler*innen (von 9 auf 33 Prozent) massiv erhöht. In den vergangenen 40 Jahren hat sich dieser Wert demnach fast vervierfacht.

Ein- und Auspendler_innenanteile in Linz„Auch wenn die Einpendelströme nach Linz weitaus höher sind, sollten wir dennoch die Auspendelströme stärker berücksichtigen. In den vergangenen Jahrzehnten können wir hier ein kontinuierliches Ansteigen beobachten, was in Zusammenhang mit der starken wirtschaftlichen Entwicklung im oberösterreichischen Zentralraum steht. Bei den Auspendler*innen sehen wir zudem, dass sie zum Großteil in Berufen arbeiten, in denen Homeoffice oder Remote Work nicht oder kaum möglich ist, was bedeutet, dass diese Berufsgruppen auch weiterhin regelmäßig unterwegs sein werden. Wir sehen auch, wohin sie sich am stärksten bewegen, was demnach für künftige Lösungen bei den unterschiedlichen Partnern im öffentlichen Verkehr unbedingt mitbedacht werden sollte“, resümiert Bürgermeister Klaus Luger.

(Informationsunterlage zur Pressekonferenz mit Bürgermeister Klaus Luger zum Thema „Auspendler*innen in Linz“)

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