Medienservice vom: 10.07.2023 |Downloads zum Medienservice

Universitätsviertel in Dornach-Auhof Weiterentwicklung des Bildungs- und Wirtschaftsstandortes bedingt Änderungen am Örtlichen Entwicklungskonzept

  • Transparenter Prozess mit allen Stakeholder*innen

Das Universitätsviertel im Stadtteil Dornach-Auhof ist seit Jahrzehnten ein Ort großer Veränderung und Innovation. Mit dem Ausbau am Campus West und der Errichtung des „House of Schools“ wird das Angebot für die Linzer Studierenden aktuell noch einmal deutlich weiterentwickelt. Zudem befinden sich wichtige Projekte wie die Errichtung des A7-Halbanschlusses Dornach-Auhof oder die Stadtbahntrasse in Umsetzung bzw. in Planung. 

Gleichzeitig manifestiert sich mit der Standortentscheidung der neuen Digitaluniversität (Institute of Digital Sciences Austria, IDSA) in Linz erneut das Leadership der Landeshauptstadt als Digitalisierungszentrum. Gemeinsam mit den bereits bestehenden Instituten der Johannes Kepler Universität (JKU), die auf Forschungsgebieten in den Bereichen Digital Sciences und Künstliche Intelligenz international sichtbare  Akzente setzen, wird das IDSA, das sich auf Digitalisierung und digitale Transformation spezialisiert, einen weiteren Beitrag zur Innovationskraft Österreichs leisten. Vor der Realisierung eines Neubaus wird das IDSA zunächst noch im Science Park der Johannes-Kepler-Universität (JKU) angesiedelt. 

Erfolgreiche Unternehmen mit internationalen Verflechtungen suchen Anbindung zu diesen Bildungsinstitutionen. Stadt und Land unterstützen hier das Entstehen positiver Synergien, um so den Wirtschaftsstandort Linz weiter zu stärken. Bestes Beispiel für den Erfolg bisheriger Bemühungen ist das Konglomerat erfolgreicher Unternehmen an der Digitalen Meile. Auch in Dornach-Auhof soll ein Angebot lokaler Flächen vor allem für Firmen mit Universitätsbezug bereitstehen. 

 „Die Stadt Linz behält im Hinblick auf die Weiterentwicklung des Universitätsviertels die langfristigen Perspektiven im Auge. Eine scheibchenweise Umwidmung oder Salamitaktik bei Anlassfällen ist hier nicht gefragt, wir brauchen stattdessen stadtplanerische Vorgaben in Form von Änderungen im Örtlichen Entwicklungskonzept. Die Stärkung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts auf der einen Seite sowie die weitere Attraktivierung des Stadtteils für Bewohner*innen und Studierende sind dabei die klaren Ziele“, so Bürgermeister Klaus Luger und Planungsstadtrat Dietmar Prammer zur Motivation für ein Änderungsverfahren des Entwicklungskonzepts. „Dies muss in Form eines transparenten und mit allen Stakeholder*innen abgestimmten Prozesses geschehen.“ 

„Oberösterreich ist laut aktuellem RCI-Ranking erstmals unter die Top 20 der EU-Industrieregionen aufgestiegen. Unser Bundesland zählt sogar zu den Spitzenaufsteigern der Industrieregionen in der EU. Ein wesentlicher Faktor für die deutlich gestärkte Wettbewerbsfähigkeit Oberösterreichs ist die Innovation. Denn jene Regionen, in denen es eine enge Verzahnung zwischen Wissenschaft und Forschung mit der Wirtschaft gibt, können im internationalen Wettbewerb besonders punkten. Es ist entscheidend, wie schnell Forschungsergebnisse in Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsideen umgewandelt werden können. Daher wird auch das neue Institute of Digital Sciences Austria IDSA auf diesen drei Säulen stehen: Lehre – Forschung – Unternehmertum. Diese enge Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft, für die sich die Konzeptgruppe zur IDSA ebenfalls ausgesprochen hat, soll sich auch räumlich manifestieren, durch die Ansiedlung im Universitätsviertel im Stadtteil Dornach-Auhof“, betont Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner.

„Die von der Stadt Linz geplante Änderung des Örtlichen Entwicklungskonzeptes bietet daher die große Chance, mit einem Campus direkt neben der JKU die Kooperation der Hochschulen am Standort sichtbar zu machen. Zugleich soll die Möglichkeit geschaffen werden, dass sich im unmittelbaren Umfeld hochschulaffine Unternehmen mit starker Forschung ansiedeln können. Damit wird einerseits der Wissenstransfer in die Wirtschaft und anderseits die strategische Weiterentwicklung der Universitäten mit kooperierenden Unternehmen sichergestellt“, unterstreicht Landesrat Achleitner. „Daher wird das Land diese besonderen Chancen im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten bei der ÖEK-Änderung und der nachfolgenden Umwidmung entsprechend unterstützen“, so Landesrat Achleitner.

Bisherige Entwicklung des Universitätsviertels

Das Universitätsviertel im Stadtteil Dornach-Auhof hat einen der höchsten Grünanteile in Linz vorzuweisen. Seine Bewohner*innen genießen eine hohe Lebensqualität. 

Die JKU wurde hier in den 1960er Jahren als Campusuniversität gegründet. Das Erscheinungsbild wird durch Bauwerke aus den verschiedensten Epochen geprägt. Die Bandbreite reicht vom historischen Schloss Auhof aus dem 16. Jh., über Architektur der Nachkriegsmoderne bis hin zu den 2021 fertiggestellten fünf Gebäuden des Science Parks, die durch eine lichtdurchflutete, schwebende Architektur gekennzeichnet sind. Weitere eindrucksvolle Beispiele moderner Baukunst sind zudem die 2020 fertiggestellte Kepler Hall sowie das Learning Center der Hauptbibliothek. 

Die Universität besteht aus vier Fakultäten - Technik und Naturwissenschaften, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Recht sowie Medizin. Weiter gibt es vier „Schools“ – Linz Institute of Technology, School of Education, Business School und die Kurt Rothschild School of Economics and Statistics. Neben den Gebäuden am Campus sind noch weitere Standorte in Linz und Umgebung in Verwendung.

Das Universitätsviertel in Dornach Auhof Richtung Süden, Foto: PTU, PertlwieserDas Universitätsviertel in Dornach Auhof Richtung Süden, Foto: PTU, H.P.

Derzeit wird der Campus mit dem in Bau befindlichen Projekt „House of Schools” und im Westen um ein Parkhaus erweitert. Die Fertigstellung ist bis Ende 2024 geplant. In diesem Bereich des “Campus West” sind auch noch Baulandreserven für künftige Bauvorhaben der JKU vorhanden.

Campus West; Rendering: querkraft architekten, patricia bagienskiCampus West; Rendering: querkraft architekten, patricia bagienski

Parkhaus; Rendering: querkraft architektenParkhaus; Rendering: querkraft architekten

Künftiges Großprojekt im östlichen Universitätsviertel ist der Neubau der Digital-Universität. Das IDSA wird die 23. öffentliche Universität Österreichs sein und soll eng mit den bestehenden Universitäten und Hochschulen am Standort Linz sowie mit der Industrie zusammenarbeiten. Es wird Bachelor-, Master- und Doktoratsstudien sowie Universitätslehrgänge anbieten, die sich an den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes orientieren. Geplant ist ein moderner Universitätscampus östlich der JKU auf zwei Grundstücken im Ausmaß von über 54.000 Quadratmetern.  

Der Ausbau des IDSA erfolgt dabei in drei Phasen, wobei für den Baubeginn das dritte Quartal 2025 anvisiert ist. Ziel ist, dass es bis 2030/31 5.000 Studierende und bis 2036/27 mehr als 6.000 Studierende geben soll. Wegen der räumlichen Nähe zur JKU und der dadurch möglichen gemeinsamen Nutzung von zentralen Infrastrukturen wurde der Standort als am besten geeignet ausgewählt. 

Am 26. Juni wurde ein Architekturwettbewerb gestartet, der bis Anfang kommenden Jahres ein Siegerprojekt ermitteln soll. Fachpreisrichter ist der Linzer Stadtentwicklungsdirektor Dr. Hans-Martin Neumann. Das Land wird von Pia Maria Goldmann vertreten, die auch bei der Gestaltung des Campus der Medizinischen Fakultät Linz beteiligt war.

In Anpassung an die Umgebung (Science Park) wird eine fünf- bis sechsgeschoßige Bebauung angestrebt. Dabei müssen die Vorgaben der Stadt vor allem im Hinblick auf das Stadtklima, Umweltschutz und Stadtbelüftung berücksichtigt werden. Zu den Kleingärten hin ist die Geschoßanzahl auf drei bis vier Geschoße abzusenken. 

Auch ein entsprechender Abstand zum Wald muss aufgrund der forstfachlichen Stellungnahmen berücksichtigt werden. Aufgrund der Ediktalverordnung der Stadt ist zudem eine großzügige Dachbegrünung vorzusehen.

Ein neues Entwicklungskonzept für das Viertel

“Mit dem Neubau der IDSA wird deutlich, dass es weitfassende und langfristig gedachte Perspektiven für das Universitätsviertel braucht. In Abstimmung mit dem Land erarbeiten wir die konkreten Planungsvorgaben, auch unter Berücksichtigung anderer Vorhaben wie der Stadtbahntrasse, des Autobahnhalbanschlusses, forsttechnischer Pläne, etc. Diese Herausforderungen gilt es, alle abzuwägen und in Einklang zu bringen”, erklärt Planungsstadtrat Dietmar Prammer.  

Seit Mitte Oktober 2022 finden zwischen dem Magistrat Linz, der Linz AG, dem Land Oberösterreich, der Schiene sowie der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) bereits Gespräche statt, in denen die Grundlagen für die beabsichtigte Änderung des Bebauungs- und Flächenwidmungsplans sowie des Örtlichen Entwicklungskonzepts (ÖEK) im Zusammenhang mit dem IDSA abgeklärt werden. 

Darüber hinaus werden auch die mittel- bis langfristigen Entwicklungsvorstellungen im näheren Umfeld der Digitaluniversität erhoben. Betreffende Flächen werden anhand städtebaulicher, ökologischer, ökonomischer und sozialer Kriterien bewertet. Dies erfolgt im Rahmen eines transparenten Prozesses, der alle Stakeholder*innen miteinbezieht.

Ziel ist eine gemeinsame Raumordnungsstrategie und die Erarbeitung eines Rahmenplans für das Universitätsviertels für den Stadtteil Dornach-Auhof.

Das erweiterte Universitätsviertel im ÖEK; Bild: PTU Das erweiterte Universitätsviertel im ÖEK; Bild: PTU 

Für die Festlegung von größeren Erweiterungsflächen der JKU bzw. für Bildungsinstitute gab es zur Zeit der Erstellung des ÖEK im Jahr 2013 keine Notwendigkeit. Nur eine kleinere Siedlungserweiterungsfläche für universitäts- und forschungsbezogene Nutzung östlich des Studentenheims an der Altenberger Straße wurde ausgewiesen. Daher wurde damals als Ziel ein Freiraumkonzept angestrebt, um den Flächenverbrauch für den beabsichtigten Autobahnanschluss möglichst gering zu halten, Verkehrsflächen einzugrünen und keine Siedlungserweiterung vorzunehmen. 

Eine bevorstehende Änderung des ÖEK im Universitätsviertel wird zum einen Expert*innen heranziehen, in Form von zu erstellenden Gutachten, als auch weitere Stakeholder*innen, wie etwa aus dem Bereich Hochschule und Wirtschaft, einbinden. Eine besondere Bedeutung hat zudem die Abstimmung mit der Bevölkerung, um die Attraktivität des Stadtteils zu erhalten und auszubauen. Darunter findet sich auch ein nicht unbedeutender Teil an Studierenden und Lehrenden der Universität selbst.

Zeitlicher Rahmen für das ÖEK-Änderungsverfahren

Gemeinsam streben die Stadt Linz und das Land Oberösterreich einen Ablauf des ÖEK-Änderungsverfahrens in folgendem zeitlichem Rahmen an:

Erhebung der Planungsgrundlagen und erste Flächenbewertung Sommer 2023
Stakeholderworkshope zu Entwicklungsabsichten und Planungsziele Herbst 2023
Ausarbeitung des Rahmenplans und der Planunterlagen für das ÖEK-Änderungsverfahren Frühling 2024
ÖEK-Verfahren Frühling 2024
Gemeinderatsbeschluss zur ÖEK-Änderung Juni 2024
Genehmigung durch das Land Oberösterreich Sommer 2024

Städtebauliche Gegebenheiten

Die JKU und damit das Universitätsviertel folgt ursprünglich einer Ost-West-Achse, entlang derer die zentralen Einrichtungen angeordnet sind und die auch die Grundstruktur des Freiraumsystems vorgibt. Die Hauptachse des Science Parks stellt eine Verlängerung dieser Achse dar, wobei die Hauptbaukörper quer zur fußläufigen Erschließungsachse und längs der Hauptbelüftungsachse angeordnet sind. Bereits in der Planungsphase des Science Parks Anfang der 2000er Jahre wurde die Stadtbelüftung als Vorgabe für die Projektentwicklung (in der Ausrichtung der Hauptbaukörper) berücksichtigt. 

Das Freiraumsystem der JKU, mit dem Universitätsteich über den Park des ehemaligen Schlosses Auhof und seinen Naturdenkmälern findet nördlich des Science Parks entlang des Auhofbaches seine Fortsetzung. Eine Aufweitung mit begrüntem Retentionsbecken stellt die Verbindung zur begrünten Steilstufe und zum östlich gelegenen Wald dar. 

In der Höhenentwicklung weist der umfassende Stadtteil Dornach-Auhof als Wohn-, Bildungs- und Universitätsbezirk durchaus ein weites Spektrum an Gebäudehöhen auf, vom zweigeschoßigen Reihenhaus, über Wohnbauten von drei bis elf Geschoßen bis zum 14-geschoßigen Studentenheim. Die Bebauung der JKU erreicht im TNF-Turm elf Geschoße plus mächtiger Technikaufbauten. Der Science Park ist meist fünf- bis sechsgeschoßig.

Stärkung sanfter Mobilität und Verkehrserschließung

Mit dem Campus der JKU, dem Schulzentrum Auhof und vielen Pendler*innen aus den Umlandgemeinden ist der Stadtteil Dornach-Auhof ein lebendiger und stark frequentierter Stadtteil. Während des Entwicklungsprozesses wird Schritt für Schritt eine unterstützende Infrastruktur für eine bessere Erschließung und Entlastung des Gebiets rund um das Universitätsviertel aufgebaut.  

Zur Stärkung der sanften Mobilität vor Ort befindet sich derzeit die Errichtung einer Regional-Stadtbahn in Planung. Ziel des neuen Universitätsviertels ist es vor allem, den Öffentlichen Verkehr zu stärken. Sowohl Studierende als auch Mitarbeiter*innen sollen größtenteils mit vor Ort vorhandenen öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen können.  

A7-Halbanschluss entlastet Bewohner*innen im Auhof

Der in Bau befindliche A7-Halbanschluss soll als wichtigstes lokales Verkehrsinfrastrukturprojekt zur Lösung der Verkehrsprobleme im Stadtteil Dornach-Auhof beitragen. Als vorrangiges Ziel der A7-Anbindung ist die Entlastung des Gebiets von dem aus der Altenberger Straße kommenden und zur Autobahn bzw. in die Innenstadt führenden Durchzugsverkehrs. Dabei wird es künftig möglich sein, in Richtung Linz auf- und abzufahren. Für die Richtung vom und ins Mühlviertel werden keine Rampen geplant, um so Ausweichrouten von Pendler*innen nach Linz zu vermeiden. Konkret baut die ASFINAG einen Halbanschluss, der nördlich des Grundstücks mit einem Kreisverkehr an die Altenbergerstraße angebunden wird. Die geplante Fertigstellung soll im Herbst 2024 erfolgen. Über diesen Kreisverkehr erfolgt die weitere Erschließung des Stadtteils für den Individualverkehr und eventueller Busanbindung zu einem späteren Zeitpunkt.   

Baustelle des A7 Halbanschlusses Auhof, Foto: PTU, PertlwieserBaustelle des A7 Halbanschlusses Auhof, Foto: PTU, H.P.

Für den beliebten Wohn- und Lebensraum ergibt sich neben der direkten Erreichbarkeit vor allem die Reduktion des Verkehrsaufkommens im Siedlungsgebiet. Dies führt gleichzeitig zu einer spürbaren Verbesserung der Lebensqualität für die Bewohner*innen.

Informationsunterlage zur Pressekonferenz mit Bürgermeister Klaus Luger, Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner und Stadtrat Dietmar Prammer zum Thema Weiterentwicklung des Universitätsviertels in Linz)

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