Recruiting für die Arbeitskräfte von morgen „Business Immigration Office Linz“ (BIOL) – Ankommen leicht gemacht!
- Neues Zentrum für rasche Verfahrensabwicklung für Schlüs-selarbeitskräfte
- Zukunftssicherung für den Wirtschaftsstandort Linz
Die Lage am Linzer Arbeitsmarkt hat sich mit dem Abflauen der Corona Pandemie deutlich entspannt, im Zuge der Erholung der Wirtschaft ist sogar ein All-Time-High von mehr als 220.000 Arbeitsplätzen in Linz erreicht.
Die wieder angesprungene und auf Hochtouren laufende Konjunktur führt allerdings im Verein mit demographischen Entwicklungen mehr und mehr zu einem Arbeitskräftemangel, besonders spürbar bei Fachkräften. Auch in der Lehrlingsausbildung wird die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage immer größer.
„Der Arbeitskräftemangel wird nicht weniger. Ganz im Gegenteil - die Herausforderung wird sich verschärfen, wenn nichts unternommen wird. Wir können dem Facharbeitermangel als Kommune allein nicht entgegenwirken. Es kommt darauf an, dass alle Stakeholder auf Bundes- und Landesebene zusammen mit der Wirtschaft die Voraussetzungen schaffen, dass die Qualität des Wirtschaftsstandorts Linz durch gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten bleibt. Zum einen gilt es, durch Digitalisierung und neue Technologien auch die kleineren und mittleren Betriebe zu stärken, zum anderen ist es notwendig, speziell für junge Menschen als die zukünftige Leistungsträger*innen attraktive Lehrstellen bereitzuhalten. Die Stadt schöpft im Rahmen ihrer Wirtschaftsförderungsinstrumente ihre Möglichkeiten in diesem Bereich voll aus. Mit mehr als 300 Lehrlingen ist die Stadt Linz nach der voestalpine der größte Lehrlingsausbildner im Bundesland Oberösterreich“ betont Bürgermeister Klaus Luger.
Zudem bietet Linz ein breites Spektrum an Wirtschaftsförderungsmaßnahmen an, wobei vor allem Gründer*innen attraktive Starthilfe geboten wird. Dass die Stadt damit richtig liegt, zeigen die Fakten: denn bereits jetzt ist jedes fünfte neu gegründete Unternehmen in der Landeshauptstadt im IT-Bereich angesiedelt. Nötig wäre des Weiteren eine Entbürokratisierung und Entrümpelung der Gewerbeordnung, die den Start Up-Boom zusätzlich unterstützt.
„Und last, but not least, sollten in der Arbeits-Migration neue Wege beschritten werden, etwa auf Bundesebene durch eine Liberalisierung der Rot-Weiß-Rot-Karte“, zeigt Bürgermeister Klaus Luger Lösungsmöglichkeiten auf.
„Bereits im Mai dieses Jahres ist eine neue Novelle des Ausländerbeschäftigungsgesetzes in Kraft getreten, die Erleichterungen für ausländische Schlüssel-Arbeitskräfte, beispielsweise beim Familienzuzug, zulässt. Ich kann mir auch weitere Schritte in diese Richtung vorstellen - etwa dadurch, dass die Nostrifizierung, das heißt, die Anerkennung ausländischer Studien für Nicht-EU-Bürger*innen durch den Bundesgesetzgeber, erleichtert wird. Ich nenne hierzu nur ein Beispiel: laut Arbeitsmarktservice sind derzeit mehr als ein Dutzend 14 ukrainische Ärzt*innen in Oberösterreich als medizinische Hilfskräfte tätig. Auch mehr als 70 syrische Mediziner*innen können ihren Beruf derzeit hier nicht ausüben. Viele von ihnen pendeln deshalb nach Deutschland, wo bessere Möglichkeiten bestehen, einer der Qualifikation entsprechenden Arbeit nachzugehen“, führt das Stadtoberhaupt weiter aus. „All diese Maßnahmen können wir auf Stadtebene nicht setzen, da die gesetzlichen Rahmenbedingungen durch den Bund geschaffen werden müssen. Wir leisten nun durch eine zusätzliche Initiative der Stadt Linz unseren Beitrag, neben sonstigen begleitenden Maßnahmen dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken“, schließt Luger.
Die Stadt Linz setzt durch die Gründung eines speziellen Zentrums für an der Arbeit in Linz interessierte ausländische Arbeitskräfte ein Signal:
„Business Immigration Office Linz“ (BIOL) – Ankommen leicht gemacht!
Der Magistrat Linz eröffnet im Zuge der Neustrukturierung der Abteilung Aufenthaltsrecht am Montag, 19. Juni 2023, ein Kompetenzzentrum für Unternehmen und deren ausländische Schlüsselarbeitskräfte. Das neu errichtete „Business Immigration Office Linz“ (BIOL) soll dazu einen wesentlichen Beitrag leisten, die Verfahren für die „Rot-Weiß-Rot-Karte“ besonders serviceorientiert und zügig abzuwickeln und so das Ankommen zu erleichtern.
„Für Linz als international angesehenen Wirtschafts- und Innovationsstandort stellt die Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften bereits seit mehreren Jahren ein wesentliches Thema dar. Als Sitz von weltweit renommierten Unternehmen aus diversen Branchen ist unsere Lebensstadt nach wie vor die einzige Stadt Österreichs, die über mehr Arbeitsplätze als Einwohner*innen verfügt“, verweist Bürgermeister Klaus Luger auf die Besonderheiten des Wirtschaftsstandort Linz.
Vor allem in Linz ansässige Leitbetriebe wünschen sich eine Internationalisierung des Angebotes, um die Attraktivität für Fachkräfte aus aller Welt noch zu steigern. Die Standortqualität wird auf lange Sicht davon abhängig sein, ob fachlich qualifizierte Arbeitskräfte nach Linz gelockt werden können. Vor allem in den Technologie- und Digitalisierungsbranchen ist gut ausgebildetes Personal besondere Mangelware. Der inländische Arbeitsmarkt kann den Bedarf an Arbeitskräften in vielen Branchen nicht decken. Um den Personalbedarf bedienen zu können, ergreifen viele Firmen die Möglichkeit, ausländische qualifizierte Fachkräfte über die „Rot-Weiß-Rot-Karte“, die „Blaue Karte“ oder den Aufenthaltstitel „Forscher“ nach Österreich zu holen.
Ebenda setzt der Magistrat Linz an und erweitert sein Service deutlich. Am Montag, 19. Juni, eröffnet im Neuen Rathaus (Hauptstraße 1 – 5, 1. Stock) das „Business Immigration Office Linz“ (BIOL) und steht Unternehmen und ausländischen Fachkräften mit Beratung und bei der Abwicklung des Aufenthaltstitels zur Seite. Mit dem BIOL bietet der Magistrat eine erste Anlaufstelle für Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen und sorgt für reibungslosen Service. Innerhalb von 48 Stunden erfolgt bei Anfrage die Kontaktaufnahme. Binnen 72 Stunden kann dann ein persönlicher Termin, falls erforderlich, angeboten werden.
Die Antragsstellung erfolgt binnen 24 Stunden an das Ausländer*innen-Fachzentrum des AMS. Parallel dazu führt die Stadt Linz die fremdenrechtlichen Aspekte im Verfahren weiter. Ziel soll eine rasche Abwicklung sein, das heißt, eine durchschnittliche Verfahrensfrist binnen vier Wochen.
Bisher fast 700 Verfahren jährlich
Im Jahr 2022 wurden am Magistrat im Zuge der Arbeitsmigration von Fachkräften aus dem Ausland nach Linz bereits 680 Verfahren in der städtischen Bürgerservice angesiedelten Abteilung Aufenthaltsrecht auf Aufenthaltstitel für Schlüsselkräfte und deren Familienangehörige abgewickelt. Fachkräfte in Mangelberufen mit 203 Anträgen im Jahr 2022 stellen dabei den höchsten Anteil in der Antragsstellung für die Rot-Weiß-Rot-Karte dar. Die Novellierung des Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetzes und damit einhergehende Erleichterungen für die Zulassung zum österreichischen Arbeitsmarkt lässt für das heurige Jahr einen weiteren Anstieg erwarten.
Anträge Rot-Weiß-Rot – Karte 2022 | |
---|---|
Besonders Hochqualifizierte | 15 |
Fachkräfte in Mangelberufen | 203 |
Sonstige Schlüsselkräfte | 81 |
Studienabsolvent*innen einer österreichischen Universität/Hochschule | 42 |
Stammmitarbeiter*innen (seit 01.10.2022) | 1 |
Selbstständige Schlüselarbeitskräfte | 2 |
Start-Up-Gründer*innen | 0 |
Anträge Rot-Weiß-Rot – Karte 2022 | |
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Blaue Karten | 34 |
Forscher*innen | 37 |
Unternehmensintern transferierte Arbeitnehmer*innen (sog. „ICT“ – Führungskräfte, Spezialist*innen oder Trainees) | 6 |
Künstler*innen | 11 |
Niederlassungsbewilligung Sonderfall unselbständige Erwerbstätigkeit (Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen) | 17 |
„Das neue Business Immigration Office Linz im Neuen Rathaus wird den Erstkontakt mit österreichischen Behörden sowohl für Arbeitgeber*innen und ausländische Arbeitnehmer*innen professionell und serviceorientiert gestalten, damit sich die neu aus dem Ausland zugezogenen Arbeitskräfte in Linz willkommen fühlen. Auf lange Sicht sind die Fachkräfte der Zukunft der Schlüssel, auch weiterhin als attraktiver Wirtschaftsstandort erhalten zu bleiben“, ist auch Magistratsdirektorin Mag.a Ulrike Huemer überzeugt.
Information vor Ort im „Entertainer“ am Hauptplatz
Zum Start des neuen Centers informiert die Abteilung Aufenthaltsrecht kostenlos über ihre Services, kommende Woche im Enter_Tainer (Hauptplatz 1, vor dem Alten Rathaus Linz), zu folgenden Terminen:
- Dienstag, 20.6. von 8 bis 11 Uhr
- Mittwoch, 21.6 von 14 bis 17 Uhr
- Freitag, 23.6. von 8 bis 11 Uhr
Information auf www.linz.at
Neben der Information vor Ort wird die Stadt Linz das neue Servicecenter vor allem online propagieren und dem potentiellen Nutzer*innenkreis zugänglich machen. Die Bewerbung auf der Homepage der Stadt soll in deutscher und englischer Sprache erfolgen. Auch im Bürgerservice Center, einer traditionellen Erst-Anlaufstelle für an einer Arbeit in der Landeshauptstadt interessierte künftige Wahl-Linzerinnen, wird es eine entsprechende Informationsschiene zum Thema „Arbeits- und Niederlassungsmöglichkeiten“ in Linz geben.
Miteinbindung von Firmen und der OÖ. Wirtschaftskammer
Bei der Erstellung des Konzepts für das Business Immigration Office Linz waren auch zahlreiche Firmen eingebunden, insbesondere aus dem IT-Bereich, wie zum Beispiel Dynatrace. Ebenso hat die Johannes-Kepler-Universität an der Konzepterstellung mitgewirkt. Des Weiteren brachten Gastronom*innen ihre Erfahrungen mit ausländischen Arbeitskräften ein. Mit an Bord war auch die Wirtschaftskammer Oberösterreich mit ihrem Know-how beim Recruiting von Schlüsselarbeitskräften.
(Informationsunterlage zur Pressekonferenz von Bürgermeister Klaus Luger und Magistratsdirektorin Mag.a Ulrike Huemer zum Thema „Recruiting für die Arbeitskräfte von morgen – Business Immigration Office Linz“ (BIOL))
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