Aktivpass unterstützte 2022 mehr als 28.000 Linzerinnen und Linzer Dank städtischem Angebot vielfältige Vergünstigungen für einkommensschwache Bürger*innen
Seit mittlerweile 34 Jahren bietet die Landeshauptstadt einkommensschwachen Linzer*innen mit dem Aktivpass eine besondere Unterstützung für den Alltag an. Durch diese spezielle Vorteilskarte, die jede volljährige Person mit Hauptwohnsitz in Linz beziehen kann, erhalten viele Menschen wieder Zugang zu Leistungen und Angeboten, die sie anders nicht finanzieren könnten.
Derzeit sind mehr als 28.000 Aktivpässe ausgegeben bzw. im „Umlauf“. Die Bandbreite reicht von vergünstigten Eintritten in die städtischen Museen über Ermäßigungen für Hallenbad, Freibad und Eishalle bis hin zu besonderen Tarifen in den Stadtbibliotheken. Auch die Möglichkeit, das Linzer öffentliche Verkehrsnetz der Linz Linien um nur 15,10 Euro pro Monat zu nutzen, findet großen Anklang.
Die Corona-Pandemie hat auch beim Aktivpass deutliche Spuren hinterlassen. Waren im Jahr 2019 noch mehr als 36.000 Aktivpässe im Umlauf, hat die 2020 ausgebrochene Pandemie die Gesamtzahl auf unter 30.000 Pässe gedrückt. „Der starke Rückgang lässt sich vor allem aus der eingeschränkten Mobilität und den damit reduzierten Möglichkeiten, die Einrichtungen und damit die Ermäßigungen zu nutzen, ableiten. Aktuelle hat sich die Anzahl der Aktivpass-Nutzer*innen stabilisiert und liegt bei etwa 28.000“, erklärt Sozialreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing.
Die monatliche Einkommensgrenze für den Bezug des Linzer Aktivpasses wird jährlich angepasst. Im vergangenen Jahr hatten alle Linzer*innen, die weniger als 1.324 Euro netto im Monat verdienten, Anspruch auf die städtische Vorteilskarte.
Wirksames Sozialprojekt
Mit der Einführung des Linzer Aktivpasses bewies die Stadt Linz bereits 1989 das richtige soziale Gespür, wie man Menschen mit geringem Einkommen effektiv unter die Arme greifen kann. Zahlreiche Angebote ermöglichten den Einkommensschwachen leistbare Produkte und Freizeitmöglichkeiten. Durch die laufende Verbesserung des Angebots und der Zugangsmöglichkeit dieser Linzer Vorteilskarte wuchs auch die Nachfrage seither stark an. Speziell seit dem Jahr 2007, als die Voraussetzungen für den Erhalt nicht mehr an das Haushaltseinkommen gebunden waren, sondern nur mehr das persönliche Monatseinkommen als Kriterium herangezogen wurde. Die gleichzeitige massive Ausweitung der Leistungen, machten das Angebot noch attraktiver.
Höchststand im Jahr 2015
Derzeit sind exakt 28.050 Aktivpässe (Stichtag 31.12.2022) ausgegeben. Die Zahlen haben sich seit Einführung des Aktivpasses im Jahr 1989 auf hohem Niveau eingependelt. Mit fast 43.000 Aktivpässen wurde im Jahr 2015 der bisherige Spitzenwert erzielt.
Corona hat deutliche Spuren hinterlassen
Durch die soziale Ausrichtung der Anspruchsberechtigung haben sehr viele Linzer*innen die Möglichkeit, diesen Pass zu beanspruchen. Die größte Gruppe mit 7.869 Pässen ist dabei die der unselbständigen Erwerbstätigen. Vor allem für teilzeitbeschäftigte Frauen mit einem geringen Einkommen bietet der Aktivpass ein attraktives Angebot. So beträgt der Frauenanteil bei den unselbstständig Erwerbstätigen beachtliche 84 Prozent.
Platz zwei nehmen die Pensionist*innen mit aktuell 5.597 Aktivpässen ein. Auch hier sind die weiblichen Aktivpass-Besitzerinnen eindeutig in der Überzahl. Auf dem dritten Rang folgen schließlich Arbeitslose bzw. Notstandshilfeempfänger*innen mit insgesamt 4.187 Personen. 3.173 Menschen ohne jegliches Einkommen verfügen ebenfalls über einen Aktivpass.
Generell ist festzuhalten, dass die Corona-Pandemie beim Aktivpass deutliche Spuren hinterlassen hat. Von allen beziehungsberechtigten Personengruppen wurden 2022 deutlich weniger Aktivpässe in Anspruch genommen als im letzten „Vor-Coronajahr“ 2019. Von mehr als 36.000 ist die Anzahl der ausgegebenen Aktivpässe mit dem Ausbruch der Pandemie im Jahr 2020 auf knapp 30.000 eingebrochen. Nach einem nochmaligen Rückgang 2021 auf etwa 28.000 hat sich die Situation stabilisiert und die im Vorjahr ausgegebenen 28.050 Pässe bedeuten eine leichte Steigerung und damit eine Trendumkehr.
Generell nutzen Frauen das Angebot des städtischen Aktivpasses deutlich mehr als Männer. Insgesamt sind 73 Prozent der Aktivpassinhaber*innen Frauen.
Junge Menschen setzen auf Aktivpass
Wenn man einen genauen Blick auf die Altersstruktur wirft, ist eines augenscheinlich: Jungen Menschen sind die Vorzüge des Aktivpasses bekannt und sie nutzen diese Möglichkeit auch. Mit 20 Prozent stellen die 18- bis 29-Jährigen die größte Gruppe bei den Aktivpass-Bezieher*innen. Die weitere Verteilung ist relativ gleichmäßig, nimmt mit zunehmendem Alter jedoch deutlich ab.
Österreicher*innen sind die klar größte Gruppe der Nutzer*innen
Mehr als die Hälfte aller Aktivpassbezieher*innen sind Österreicher oder Österreicherinnen; exakt sind es 54 Prozent. 12 Prozent entfallen auf das EU-Ausland sowie 34 Prozent auf sonstige Staaten.
Im Nationalitäten-Ranking liegt Österreich klar vor Syrien sowie Bosnien und Herzegowina gefolgt von Türkei und Rumänien.
Hauptwohnsitz entscheidendes Kriterium für Aktivpass
Die soziodemografische Auswertung der Aktivpass-Daten des Jahres 2022 zeigt deutlich, dass bei fast allen Personengruppen ausschließlich Menschen mit Hauptwohnsitz in Linz von der städtischen Vorteilskarte profitieren. Lediglich bei der Personengruppe „Behinderte, Betreute in Wohnprojekten und Vereinen“ gibt es eine Minderheit von Nebenwohnsitzen. Bei den Zivil- und Präsenzdienern gibt es Personen, die über keinen Wohnsitz in Linz verfügen.
Je länger in Linz, desto eher wird Aktivpass genutzt
Je länger die Menschen in Linz leben, desto höher ist der Anteil der Inhaber*innen von Aktivpässen. So wohnen 37 Prozent seit mindestens 20 Jahren mit angemeldetem Hauptwohnsitz in der Landeshauptstadt. Bei der Personengruppe, die zwischen 10 und 20 Jahren Linzerinnen oder Linzer sind, beträgt der Anteil nur noch 18 Prozent. Der Anteil der Aktivpassinhaber*innen nimmt mit der kürzeren Verweildauer in Linz kontinuierlich ab.
Kleinmünchen-Auwiesen führt das Ranking an
Die Auswertung nach statistischen Bezirken zeigt, dass es in Kleinmünchen-Auwiesen mit mehr als 4.200 Linzerinnen und Linzer die meisten Aktivpass-Bezieher*innen gibt. Auch in Urfahr mit knapp 3.700 sowie in der Inneren Stadt (3.400) erfreut sich die städtische Vorteilskarte großer Beliebtheit.
Vielfältige Aktivpass-Vergünstigungen
Folgende Vergünstigungen können mit dem Linzer Aktivpass in Anspruch genommen werden:
- Ars Electronica Center Linz: ermäßigter Eintritt
- Botanischer Garten: ermäßigter Eintritt
- Internet- und Handyvergünstigungen - nähere Infos beim jeweiligen Provider:
- Magenta (Bitte geben Sie dazu im Magenta-Shop die Dachverbandsnummer MDV 470 bekannt.)
- LIWEST-Shop Linz
- Landesgalerie Linz: ermäßigter Eintritt
- Landestheater: ermäßigter Eintritt für ausgewählte und am Monatsplan gekennzeichnete Vorstellungen
- Lentos Kunstmuseum Linz: ermäßigter Eintritt
- Linz Linien:
- Monatskarte um 15,10 Euro:
- Die Monatskarte ist nicht übertragbar! Die Aktivpassnummer muss auf der Monatskarte eingetragen werden.
- Einzelfahrscheine und Mehrfahrtenkarten: MINI = Langstreckenkarte, MIDI = 24-h-Karte
- Fahrten mit der Pöstlingbergbahn: Monatskarten berechtigen auch zur Fahrt mit der Pöstlingbergbahn.
- Linz Service: 50 % Ermäßigung auf Einzeleintritte in Hallenbad, Eishalle und Freibad (ausgenommen Sauna); 25 % Ermäßigung für Babyschwimmkurse (Veranstalter: Linz Service, Durchführung: Verein Nessie)
- LIVA: Ermäßigung für ausgewählte Veranstaltungen
- Musikschule der Stadt Linz: ermäßigter Erwachsenentarif
- Nordico Stadtmuseum Linz: ermäßigter Eintritt
- OK im OÖ Kulturquartier: ermäßigter Eintritt
- Posthof: ermäßigter Eintritt
- Schlossmuseum Linz: ermäßigter Eintritt
- Stadtbibliotheken: 50 % Ermäßigung für Printmedienkarten und Kombikarten
- Tabakfabrik Linz: ermäßigter Eintritt für ausgewählte Veranstaltungen
- Volkshochschule: 50 % Ermäßigung bei Kursen und Veranstaltungen (ausgenommen ermäßigte Kurse)
Voraussetzungen für die Ausstellung eines Aktivpasses:
- vollendetes 18. Lebensjahr
- Hauptwohnsitz Linz
- monatliches Netto-Einkommen bis zu € 1.324,00
(ab 2023 bis zu € 1.424,00)
Schüler*innen bzw. Jugendliche unter 18 Jahren, die keinen Anspruch auf Ermäßigung bei den Linz Linien haben, können den Aktivpass ebenso beziehen.
„Mit dem Aktivpass hat die Stadt ein sehr erfolgreiches Instrument geschaffen, um zielgerichtet Menschen mit wenig Einkommen unter die Arme zu greifen. Der Aktivpass wird in zahlreichen Einrichtungen in Linz akzeptiert, stellt eine wichtige Unterstützungsleistung für Menschen mit niedrigerem Einkommen dar und stärkt somit das soziale Netz der Stadt Linz zusätzlich“, betont Vizebürgermeisterin Karin Hörzing.
(Informationsunterlage zur Pressekonferenz mit Vizebürgermeisterin Karin Hörzing zum Thema „Jahresbericht Aktivpass 2022“)
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