Medienservice vom: 21.10.2022

L_NZ FAHR_RAD – Unser Weg zur Fahrradstadt Vizebürgermeister Martin Hajart: „Fahrradförderung ist essentiell zur Stärkung und Attraktivierung des Standortes“

Für einen erfolgreichen Standort sind verschiedene Faktoren wie hohe Innovationskraft der Unternehmen, eine fortschrittliche Bildungslandschaft sowie ein attraktives Umfeld für die Bevölkerung wesentlich. Dabei kommt einer hohen innerstädtischen Aufenthaltsqualität eine immer größere Bedeutung zu, wobei diese eng verknüpft ist mit der Verkehrssituation bzw. dem Mobilitätsverhalten der Menschen.

Die Stadt Linz muss deshalb die Mobilitätswende vorantreiben bzw. aktiv gestalten und setzt künftig verstärkt Schwerpunkte zur Förderung des städtischen Radverkehrs. Um Linz nach und nach zur Fahrradstadt zu machen, soll unter dem Titel „L_NZ FAHR_RAD“ eine Fahrradstrategie entwickelt werden.

Gleichzeitig werden bereits jetzt laufend nachhaltige Maßnahmen zur Verbesserung des Radverkehrs vom städtischen Mobilitätsressort geplant und umgesetzt. Der Radverkehr ist bezahlbar, gesundheitsfördernd und schließt kaum jemanden von der Teilnahme aus.

Zudem wird das Ziel verfolgt, die Landeshauptstadt sauberer und klimafreundlicher zu gestalten. Verbesserte Lösungen für Klimaschutz in Kombination mit Verkehrsmaßnahmen sind notwendig, betreffen sie doch ein breites Spektrum: Von Luftverschmutzung mit Feinstaubproblematik und Stickstoffoxid-Belastung über hohen Energieverbrauch auf Basis fossiler Energieträger und Ausstoß klimaschädigender Treibhausgase sowie dauerhafte Staus und zeitweise sogar Verkehrsstillstand bis hin zu hohem Flächenverbrauch durch Fahrzeuge sowie Lärmbelastung und Unfallgeschehen.

„Neue Konzepte und Lösungsansätze sowie konsequentes Handeln sind mehr denn je gefragt. Der Radverkehr muss einen großen Beitrag leisten, diese Problemlagen rasch in den Griff zu bekommen. Dem wollen wir durch die Förderung und den Ausbau des Radverkehrs in Linz Rechnung tragen. Ziel ist es, den Radverkehrsanteil deutlich zu steigern und gleichzeitig den Anteil des motorisierten Individualverkehrs am städtischen Verkehrs-Mix zu verringern. Vorbildstädte in Deutschland, Holland und Dänemark zeigen, dass diese Schwerpunktsetzung zum Erfolg führt“, ist Mobilitätsreferent Vizebürgermeister Mag. Martin Hajart überzeugt, den Weg für Linz als Fahrradstadt zu ebnen.

Mobilitätswende aktiv gestalten

Eine Mobilitätswende führt nicht zu weniger Mobilität, sondern zu einer veränderten Qualität von Mobilität:

  • Eine verbesserte Nahmobilität steigert die Frequenz.
  • Eine verbesserte Aufenthaltsqualität steigert die Aufenthaltsdauer.

Dies bringt den lokalen Unternehmen mehr Kaufkraft – es profitiert die Wirtschaft. Die positive Entwicklung der Wiener Mariahilfer Straße ist dafür ein sehr gutes Beispiel.

Das Fahrrad ist als Verkehrsmittel in den vergangenen Jahren in der gesellschaftlichen Bedeutung stark gestiegen. Sowohl die Anzahl als auch die Länge der Wege, die mit dem Rad zurückgelegt werden, wächst.

„Die Mobilitätswende hat in den Städten bereits begonnen. Für die Menschen bietet sich eine immer breiter werdende Palette an Mobilitätsangeboten. Dabei spielt das Fahrrad eine wesentliche Rolle. Die nötigen Rahmenbedingungen für die Attraktivierung dieses Verkehrsmittels gilt es seitens der Politik aktiv zu gestalten“, führt Vizebürgermeister Hajart aus.

Mit der Linzer Fahrradstrategie auf dem Weg zur Fahrradstadt

Die Landeshauptstadt forciert die Stärkung des Radverkehrs mit einer eigenen, vom städtischen Klimafonds geförderten Fahrradstrategie. Der Stadtsenat hat für die Umsetzung des Projekts 50.000 Euro in seiner jüngsten Sitzung freigegeben. Die konkrete Umsetzung wird in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung Stadtklimatologie und Umwelt (Geschäftsbereich Planung, Technik und Umwelt) sowie der Klimastabsstelle (Büro Stadtregierung) erfolgen.

Ein Konzept inklusive Umsetzungsplan zur Förderung des Radverkehres mittels externer Beauftragung wurde bereits erstellt, um den Radverkehrsanteil in Linz deutlich zu steigern. Die Fahrradstrategie sieht zunächst eine Evaluierung von Best Practice und Vorbildstädten vor. Darüber hinaus werden Details zur Förderung des Radverkehrs konzeptionell entwickelt, die etwa die Definition der Zielwerte, die Verknüpfung von überregionalen Radwegen mit dem städtischen Radwegenetz oder einen Katalog für bewusstseinsbildende Maßnahmen beinhalten. 

„Anhand der Rahmenstrategie werden detaillierte Programme und Projekte entwickelt und realisiert. Eine klare politische Willensbildung mit einer verbindlichen Zielsetzung bildet die Grundvoraussetzung, um die Radverkehrsstrategie erfolgreich umzusetzen“, betont der für das städtische Verkehrsressort zuständige Vizebürgermeister Mag. Martin Hajart.

Der Klimabeirat der Stadt Linz hat das Projektvorhaben bereits im Juni einstimmig als förderungswürdig erachtet, da eine Fahrradstrategie für Linz zentral für urbane klimafreundlichen Mobilität ist. Zudem wird das Projekt in laufende klimarelevante Prozesse eingebettet werden.

Bike Benefit schafft Anreize per App

Auch das Projekt „Bike Benefit“ setzt sich zum Ziel, mehr Linzer*innen dazu zu motivieren, tägliche Wege in der Stadt mit dem Fahrrad zurückzulegen. Es handelt sich hierbei um eine neue Funktion in der Bike Citizens App, einer Fahrrad-Navigations-App für die Stadt Linz. 

Alle registrierten Nutzer*innen der Bike Citizens App werden zum Fahrrad fahren motiviert. Es werden diejenigen belohnt, die tägliche Wege mit dem Fahrrad zurücklegen. Ziel ist es, die fiktive Währung „Fineros“ zu sammeln, um diese per Gutschein anschließend in lokalen Partnerbetrieben einzulösen. Dabei profitiert nicht nur die Umwelt, sondern auch die Wirtschaft sowie die Gesundheit der Bewohner*innen.

„Mit dem Projekt Bike Benefit als attraktive Pull-Maßnahme geht die Mobilitätsplanung davon aus, dass vermehrt Linzerinnen und Linzer tägliche Wege mit dem Fahrrad zurücklegen. Dadurch soll ein positiver Mehrwert für die Stadt generiert werden. Neben der Stadt Wien gibt es mit Hamburg und Hannover auch internationale Beispiele, wo die Bike Benefit Kampagne bereits mit Erfolg durchgeführt wurde“, begrüßt Mobilitätsreferent Vizebürgermeister Mag. Martin Hajart das Projekt. 

Das Vorhaben wurde ebenso vom Klimabeirat der Stadt Linz im Juni einstimmig als förderungswürdig erachtet, da es sich bei der Kampagne um eine aktivierende Innovation für die Stadt Linz handelt und die gewonnenen Daten zur Mobilitätsplanung beitragen können. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf 56.000 Euro. Das Belohnungssystem Bike Benefit soll im Frühjahr 2023 in Linz starten, bei einer Gesamtlaufzeit von sechs Monaten.

Wien, Hannover, Dortmund – auch in Linz geht die Bike Benefit-Funktion an den Start.

Weitere aktuelle Maßnahmen zur Verbesserung des Radverkehrs

Neben der Fahrradstrategie und des Bike Benefits Projekts setzt die Stadt Linz nun verstärkt Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs um. Im Zentrum stehen optimale, auf die Menschen ausgerichtete Verkehrslösungen, insbesondere aufgewertete Straßenräume sowie verbesserte und sichere Radverkehrsverbindungen.

Neue Mehrzweckstreifen in der Stockhofstraße sowie in der Wiener Straße etwa, gestalten die Verkehrsräume zugunsten der Radfahrer*innen übersichtlicher und vor allem sicherer. Anfang nächsten Jahres werden die neuen Mehrzweckstreifen durch eine rote Beschichtung noch sichtbarer gemacht. Mehrzweckstreifen optimieren die Nutzung des Straßenraumes. Ermöglicht die Straßenbreite keine Anlage von Radfahrstreifen oder Radwegen, kann dem Radverkehr durch einen Mehrzweckstreifen eine Orientierungshilfe geboten werden. In den Planungsprozess war auch die Radlobby Linz intensiv eingebunden.

Auch das städtische Projektvorhaben „Klimaachse Linz OST-WEST“ wird zugunsten der Nahmobilität umgesetzt. In dem Konzept wird die Lederergasse als wesentliche Verbindung zwischen der Innenstadt und dem Hafen neu gestaltet und attraktiviert werden. Bei der Entwicklung des Gebietes sollen besonders aktive Mobilitätsformen wie Radfahren und Gehen einen wesentlich höheren Stellenwert als bisher einnehmen, weshalb auch die Abteilung Mobilitätsplanung der Stadt Linz in das Projekt intensiv mit eingebunden ist. 

Allein für den Bau von Straßen, hauptsächlich im Zuge von Wohnungsneubauten oder revitalisierten Gebäuden, investiert die Stadt Linz im heurigen Jahr 1,2 Millionen Euro. Um der steigenden Zahl der Radfahrer*innen und den Bedürfnissen der „sanften Mobilität“ in der Landeshauptstadt zu entsprechen, beträgt im Jahr 2022 die Summe der Investitionen für Rad- und Gehwege 550.000 Euro.

Hervorzuheben sind dabei unter anderem die Radwegherstellung entlang der Florianerbahntrasse, eine Rad- und Gehwegverbreiterung in der Turmstraße, eine Radwegverbesserung an der Muldenstraße, die Errichtung von baulich getrennten Radwegen an der Hanuschstraße sowie neue Gehsteige in den Bereichen Altenberger Straße, Schwayerstraße und Landwiedstraße.

Weitere Radwegausbauten betreffen den Radweg entlang der Leonfeldner Straße 202 bis 220 und die Herstellung einer Geh- und Radwegverbindung an der Ing.-Stern-Straße als Verbindung zum Glögglweg.

Die Maßnahmen, ausgehend vom städtischen Mobilitätsressort, stehen je nach Projekt laufend im Austausch mit dem Linzer Radforum, Expert*innen der Mobilitätsplanung, der Polizei, der Radlobby und bei stadtteil-spezifischen Bauvorhaben auch mit Bürger*innen bei gezielten Informationsveranstaltungen. 

„Innerhalb dieses transparent gestalteten Dialoges können so zahlreiche Themen zu Verbesserungen der Rahmenbedingungen für Radfahrerinnen und Radfahrer in Linz erörtert werden. Nur so können langfristige Maßnahmen unter Berücksichtigung der städtebaulichen und monetären Mittel nachhaltig umgesetzt werden. Gute und umsichtige Planungen sind oft erst Jahre später spürbar. Ich bin jedoch überzeugt davon, dass es damit möglich ist, die nötigen Schritte in Richtung Mobilitätswende zu gehen“, so Vizebürgermeister Mag. Martin Hajart abschließend.

(Informationsunterlage zur Pressekonferenz mit Mobilitätsreferent Vizebürgermeister Mag. Martin Hajart zum Thema „L_INZ FAHR_RAD – Unser Weg zur Fahrradstadt“)

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