Medienservice vom: 27.08.2013

Linzer Obstbaumgärten Einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der oberösterreichischen Kulturlandschaft leistet die Landeshauptstadt Linz mit ihren fünf öffentlichen Obstbaumgärten.

Einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der oberösterreichischen Kulturlandschaft leistet die Landeshauptstadt Linz mit ihren fünf öffentlichen Obstbaumgärten. Auf rund 22.000 Quadratmetern werden am Freinberg, im Hummelhofwald, bei der Feuerwache Nord, am Biesenfeld und beim Kampmüllerweg seltene, alte und vor allem bodenständige Obstsorten gepflanzt und so vor dem Aussterben bewahrt. So ist es durch das Aufpfropfen von Zweigen gelungen, bedrohte Apfelarten wie etwa „Kronprinz Rudolf“, „Geheimrat Dr. Oldenburg“, „Kaiser Wilhelm heranzuziehen. Auch die „Gräfin von Paris“, eine Birnensorte, konnte auf diese Art und Weise für kommende Generationen erhalten werden.

Alle Obstbaumgärten sind das ganze Jahr über öffentlich zugänglich. „Die Früchte der Obstbaumgärten dürfen vor Ort nicht nur vorsichtig gepflückt und gekostet, sondern auch in Haushaltsmengen mit nach Hause genommen werden. Damit wollen wir das Bewusstsein über die Geschmacksvielfalt alter Obstsorten stärken, da viele nur mehr die Einheitssorten aus dem Supermarkt kennen“, wirbt Grünreferentin Stadträtin Susanne Wegscheider für eine Besuch in den Obstgärten.

An den Eingängen aufgestellte Tafeln informieren die BesucherInnen über die vorhandenen Obstsorten. Die einzelnen Bäume sind mit Schildern, auf denen Alter und Ursprung der Obstsorte erläutert werden, versehen. Nicht zuletzt dienen die Gärten als Ausbildungsstätte zukünftiger GärtnerInnen. 

Chronologie der Obstbaumgärten

Nach dem ersten Obstbaumgarten am Freinberg im Jahr 1998 entstanden alleine in den letzten 7 Jahren vier weitere öffentliche Obstbaumgärten in Linz. „Im Herbst entsteht mit der Pflanzung der Wildobstfläche am Kampmüllerweg der bisher größte Obstbaumgarten in Linz“, freut sich die zuständige Stadträtin Susanne Wegscheider über den fünften Linzer Obstgarten.

  • Freinberg:
    Im Jahr 1998 entstand am Margarethenweg – Richtung Zaubertal – der erste Obstbaumgarten in der Landeshauptstadt. Auf einer Fläche von 7.700 Quadratmetern wachsen und gedeihen inmitten einer artenreichen Streuobstwiese Apfel-, Birnen-, Kirschen-, Quitten und Maulbeerbäume. Diverse Wildobstgehölze ergänzen das vielfältige Angebot, das sich mittlerweile aus mehr als 70 Arten zusammensetzt. So ist im Laufe der Jahre am Freinberg eine einzigartige botanische Rarität entstanden.
    Dafür sorgen nicht weniger als 35 Apfelsorten. Sie haben wohlklingende Namen, darunter exotisch anmutende, wie Ananas Renette, Lavanttaler Bananenapfel oder Zitronenapfel. „Adelige Sorten“ wie „Freiherr von Berlepsch“, „Prinzenapfel“ und „Kronprinz Rudolf“ vervollständigen das Angebot genauso wie etwa der „Dülmener Rosenapfel“, die „Steirische Schafsnase“ oder der „Rheinische Krummstiel“. Auch die Bezeichnungen der insgesamt elf Birnensorten wie „Doppelte Philippsbirne“, „Forellenbirne“, „Gute Luise“ oder „Pastorenbirne“ entlocken so manchem/r BesucherIn des Obstgartens am Freinberg ein Lächeln. Verschiedene Mostbirn-, Kirschensorten und Wildobstgehölze, darunter „Kornelkirsche“, „Haselnuss“, „Schlehdorn“, „Alpenribisel“ und viele mehr komplettieren die Vielfalt.    
  • Hummelhofwald:
    2007 wurde auf einer Wiese im Park nahe dem Eingang in der Kefergutstraße Obstbaumgarten Nummer zwei geschaffen. Im 1.500 Quadratmeter großen Areal sind elf Apfelbäume sowie ein Maulbeerbaum zu finden.

Die Linzer Obstgärten bieten sich auch für lehrreiche und genussvolle Pro-jekte von Schulklassen an.

Die Linzer Obstgärten bieten sich auch für lehrreiche und genussvolle Projekte von Schulklassen an.

  • Feuerwache Nord:
    Ein Jahr später 2008 wurden bei der Feuerwache Nord, am Fuße von St. Magdalena, auf einer Fläche von rund 450 Quadratmetern neun Apfelbäume und ein Zwetschkenbaum gepflanzt.
  • Biesenfeld:
    Unweit der Feuerwache entstand 2009 der 1.000 Quadratmeter große Obstbaumgarten Biesenfeld. Dort wird für den Weiterbestand von zwölf historischen Apfelsorten gesorgt.
  • Kampmüllerweg:
    Seit dem heurigen Frühjahr wird auf einer Fläche von 11.000 Quadratmetern am Stadtrand von Urfahr – am Kampmüllerweg – ein weiterer Genpool in Form eines Obstbaumgartens geschaffen. Gegliedert in drei Teilbereiche, besteht er aus dem klassischen Obstbaumgarten mit 55 Bäumen, einer Obststräucher Hecke aus 42 Obstgehölzen und einer Wildobstfläche mit rund 370 Gehölzen. 
  • Im Obstgarten zu finden:
    Steinobst – Kirsche, Weichsel, Marille, Zwetschke, Pflaume, Ringlotte
    Kernobst – Apfel, Birne Quitte
    Nüsse – Walnuss, Maroni
    Sorbus- Eberesche, Elsbeere, Speierling
  • Die Vielfalt der Obststräucher-Hecke besteht aus:
    Haselnuss, Maulbeere, Felsenbirne, Russische Eberesche, Schlehe, Kranewitt, Apfelbeere, Holler, Dirndl, Mahonie, Kaki, Asperl, Blauschottenstrauch, Bocksdorn, Sauerdorn und Winterharter Zitrone
    Die Obstbäume sowie die Obststräucher Hecke wurden von den StadtgärtnerInnen bereits im März gepflanzt. Im Herbst entsteht mit der Pflanzung der Wildobstfläche am Kampmüllerweg der bisher größte Obstbaumgarten in Linz.
  • Auf der Wildobstfläche werden gepflanzt:
    Felsenbirne, Sauerdorn, Dirndl, Haselnuss, Weißdorn, Ölweide, Vogelkirsche, Kricherl, Schlehe, Wildbirne, Holler, Gemeiner Schneeball sowie diverse Wildrosen

Vielfältiger Nutzen

Die Obstbaumgärten sind im Hinblick auf eine nachhaltige Stadtentwicklung  von großer ökologischer Bedeutung. Sie bieten vielen Tieren, vor allem Insekten, ideale Lebensbedingungen. Darüber hinaus sind die Gärten Teil der oberösterreichischen Kulturlandschaft. Sie dienen unter anderem auch zur Hangsicherung, zum Wasserrückhalt und stellen mikroklimatische Ausgleichsareal dar.

Weiters haben diese Streuobstwiesen eine positive Wirkung auf den Naturhaushalt und tragen besonders zur Erhaltung alter an das Lokalklima angepasster Obstsorten bei.
Fachmännisch betreut werden die Linzer Obstbaumgärten von den MitarbeiterInnen der Stadtgärten.

Weitere Gesprächspartnerin:
Dipl.-Ing.in Barbara Veitl (Leiterin der Stadtgärten)

(Informationsunterlage zur Pressekonferenz von Grünreferentin Stadträtin Susanne Wegscheider zum Thema „Obstbaumgärten in Linz“)

Chatbot ELLI

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