Medienservice vom: 19.03.2013

Neue Akzente beim Donau-Strand-Fest „UFERN 2013“ Neue Akzente beim Donau-Strand-Fest „UFERN 2013“

Heute Dienstag, 19. März 2013, ist der Festtag des Kirchenpatrons Hl. Josef, und morgen Mittwoch, 20. März 2013, ist Frühlingsbeginn: Für Stadträtin Susanne Wegscheider die Anlässe, zusammen mit VertreterInnen der Stadtpfarre Urfahr, des Projekts JugendKircheLinz und der Projekt-Gruppe „Donau-Kultur“ neue Akzente für das Donau-Strand-Fest „UFERN 2013“ zu präsentieren. Stattfinden wird der Event in Alt-Urfahr heuer am 28. und 29. Juni (Danube Day) und mit einer Festmesse am Donauufer als Schlusspunkt am Sonntag, 30. Juni 2013.

Im Vorjahr war das Donau-Strand-Fest mit insgesamt 20.000 BesucherInnen auf Anhieb ein großer Erfolg. Daher hat das Fest-Komitee bei Beginn der Programm-Konzeption für 2013 die folgende Devise ausgegeben: „Alles bleibt besser!“ Heißt: An der bewährten Ausrichtung als buntem Familien-Fest, garniert mit kulinarischen Genüssen rund um den Fisch und mit Donau-Erlebnis auf dem Wasser und am Strand wird festgehalten. Verstärkt wird bei UFERN 2013 aber die Vermittlung von Historie und Tradition des Kleinods Alt-Urfahr.

Neue UFERN-PartnerInnen im Stadtteil

Neue PartnerInnen bei Organisation und Gestaltung von UFERN 2013 sind die Stadtpfarre Urfahr als wesentliche Kulturträgerin im Stadtteil, die Plattform „JugendKircheLinz“ mit neuen pfiffigen Ideen für Zugänge zu Kirche und Liturgie, die Projekt-Gruppe „Donau-Kultur“ mit profundem Wissen über Stadtgeschichte und deren zeitgemäße Vermittlung sowie Günter Linecker und Gunnar Rachbauer von der lokal ansässigen „Kehrwasser Verlags-GmbH“, bei denen organisatorisch die Fäden für das Donau-Strand-Fest zusammenlaufen werden. Als Veranstalterin fungiert weiterhin die IG Alt-Urfahr-West rund um die engagierten Gastronomen am Urfahraner Donauufer.
Das Organisations-Splitting zwischen Veranstalter und Koordinatoren wurde notwendig, um einen Event in der nach dem großen Erfolg des Vorjahres absehbaren Dimension auch heuer wieder mit der nötigen Professionalität abwickeln zu können. Die Einbindung der Pfarre war vorgezeichnet, da sie baulich und kulturell einen sehr markanten Punkt im Stadtteil darstellt.

Darüber hinaus zeigt sich eine Deckungsgleichheit zwischen den neuen thematischen Ambitionen der UFERN-ProgrammgestalterInnen und der thematischen Positionierung der Stadtpfarre Urfahr. Dies betrifft sowohl das pfarrliche Generalmotto „Kirche am Fluss – Kirche in Fluss“ als auch die pfarrlichen Angebote auf dem Sektor des Hör-Erlebnisses. Somit konnten im Zuge der Vorbereitungsarbeiten drei neue Projekte definiert werden, die im Rahmen von UFERN 2013 den Besucherinnen und Besuchern unter Schirmherrschaft der Stadtpfarre Urfahr angeboten werden:

  • „Einblicke-Ausblicke“ – Alte Ansichten im neuen Blickwinkel
  • „Donau-Klanghimmel“ – Donau hören im Ruhepol Pfarrkirche
  • Festmesse am Donauufer mit anschließender Agape

Donau-Strand-Fest

Donau-Strand-Fest

Kinder beim Donau-Strand-Fest

Donau

DI GÜNTER SZOLGA, OBMANN PFARRGEMEINDERAT:

Der Stellenwert von Historie, Hören und Flusslage in Pfarre

Die älteste Ansicht von Urfahr aus dem Jahr 1514. Die Zeichnung stammt aus dem Skizzenbuch des Malers Wolf Huber

Den Beginn der Kirchengeschichte in Urfahr markiert zunächst der Bau der St. Nikolauskirche auf dem Areal des heutigen Neuen Rathauses. Im auslaufenden 15. Jahrhundert hatten sich die Urfahraner mit dem Ersuchen an das Kaiserhaus gewandt, ein kleines Gotteshaus errichten zu dürfen. 1492 kam von Kaiser Friedrich III. dafür die Erlaubnis. Um das Jahr 1500 wurde mit dem Bau begonnen, 1505 weihte der zuständige Bischof von Passau die Nikolauskirche am Urfahraner Donauufer ein – Geldnöte hatten aber dazu geführt, dass die Kapelle zunächst zum Beispiel keinen Turm aufwies, sondern lediglich einen auf dem Dach aufgesetzten Turmspitz. Laut historischer Überlieferung wurde die Kirche 1633 von den Jesuiten übernommen, 1681 dann von den Kapuzinern, bevor sie 1789 schließlich von Kaiser Joseph II. gesperrt wurde. Bis 1824 diente das Gebäude als Getreidespeicher, dann als Wohnhaus, bis es 1975 vor dem Bau des Neuen Rathauses endgültig abgerissen wurde. An die Nikolauskirche erinnert heute nur mehr eine kleine Kapelle beim Rathaus.

Die Einrichtung einer eigenen Pfarre Urfahr wurde lange gebremst durch das Festhalten des Kaiserhauses an der Dominanz von Linz sowie ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts auch durch die protestantische Reformationsbewegung. 1680 baten die Kapuziner dann Kaiser Leopold I., in Urfahr ein Kloster gründen zu dürfen. Im selben Jahr kam zunächst die Erlaubnis zum Betrieb eines kleinen Hospizes, 1687 dann erst die Erlaubnis zum Klosterbau. Ausgangspunkt war ein unvollendetes Haus mit umgebendem Garten an der Donau. 1690 erfolgte die Grundsteinlegung für ein neues Kapuzinerkloster, 1694 zogen die Patres schließlich ins neue Gebäude ein. Die dazugehörige Klosterkirche wurde im Jahr 1702 feierlich eingeweiht.

Klosterkirche

Im Zuge der josephinischen Kirchenreform kam aber schon 1785 wieder das Ende für das Kapuzinerkloster Urfahr. Am 1. Mai 1785 trat schließlich der erste Urfahraner Pfarrer sein Amt an. Er übernahm für die neue Ortspfarre weitestgehend das vorhandene Kirchen- und Klosterinventar, das Kirchengebäude selbst wurde jedoch nach der Pfarrgründung bis zum heutigen Tag in vielen Schritten gravierend umgestaltet.

Im heutigen Leitbild der Stadtpfarre Urfahr heißt es zur weiteren Entwicklung: „Als Kirche in Fluss sind wir der Tradition und der Veränderung verpflichtet“ und  „Wir sind eine wachsende Gemeinde“.

MAG. HELMUT KOLNBERGER, PFARRASSISTENT:

Hören und Liturgie im Pfarrleben

Das Thema „Hören“ steht im Mittelpunkt des pfarrlichen Alltagslebens und der Pfarrphilosophie in Urfahr – unter zwei Aspekten: Durch eine im Jahr 2000 in die Kirche eingebaute Induktionsanlage zur Unterstützung Schwerhöriger sowie durch den seit 2009 zur Verfügung stehenden „Klanghimmel“.

Zu Gunsten der Integration von Menschen mit Hörbeeinträchtigung wurden in mehreren Pfarrräumlichkeiten Nachhalldämmende Decken eingezogen, wurde zur Unterstützung des Lippenlesens die Beleuchtung verbessert, außerdem wurden Pfarrkirche, Pfarrsäle und ein Seminarraum mit einer Induktionsanlage ausgestattet. Durch diese ist es HörgerätträgerInnen möglich, Audio-Signale draht- und störungslos direkt über das Gerät zu empfangen. Diese Akzente sind auch im Leitbild der Pfarre festgeschrieben: „Hörbeeinträchtigte Menschen sind Teil unserer Gemeinschaft“.

"Klanghimmel"

Der „Klanghimmel“ der Stadtpfarrkirche Urfahr schafft eine ganz besondere meditative Atmosphäre. Technisch geschaffen wird dieses Klima der Einkehr, indem acht über den Kirchenraum verteilte keramische Klangkugeln mit akustischen Signalen angesteuert werden und so ein spezielles Erlebnis von Hören und Raum entstehen lassen. Die Philosophie dahinter, beschreibt die Pfarre im Leitbild mit folgenden Worten: „Der Kirchenraum lädt aufgrund seiner Architektur und seiner Atmosphäre zum Innehalten, zur Hinwendung nach innen und zum Gehen über sich selbst hinaus ein.“

  • EINSPIELUNG KLANGHIMMEL (ca. 3 Minuten)

Genau diese Stellung soll die Pfarrkirche Urfahr nun auch im Rahmen von UFERN 2013 einnehmen – die Stellung als Ruhepol mitten im festlichen Trubel, der durch die Einspielung von verschiedensten Naturgeräuschen ein völlig neues Donau-Erlebnis möglich machen wird – dazu später noch mehr.

"Kirche am Fluss"

Die Einbindung der Pfarre in das Donau-Strand-Fest UFERN 2013 zeigt zweierlei: Die Kirche ist am Fluss und die Kirche ist in Fluss, indem auch neue Wege der Liturgiegestaltung beschritten werden – am Sonntag, den 30. Juni 2013, (9.30 Uhr) eben in Form einer Messe am Donauufer. Das inhaltliche Konzept für den Gottesdienst ist in Kooperation zwischen Pfarrverantwortlichen und UFERN-Team mittlerweile fertig gestellt. Im Mittelpunkt stehen werden, passend zum Ambiente und zur dann anbrechenden Ferienzeit, „Ruhe finden“, „Zu sich selber finden“ und „Ballast abwerfen“.

Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von einer Band mit rhythmischen Liedern, die die Besucherinnen und Besucher ganz bewusst zum Mitsingen einladen werden. Teile der Messtexte werden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem UFERN-Team gestaltet beziehungsweise vorgetragen.

Im Anschluss an den Gottesdienst werden die Gäste im Rahmen einer musikalisch umrahmten Agape zur Verkostung von Wein und einer süßen Kostprobe nach einem Rezept aus dem original Linzer Kochbuch der Maria Elisabetha Meixner von 1804 eingeladen.

DR. FRANZ X. ROHRHOFER, PROJEKT „DONAU-KULTUR“

„Einblicke-Ausblicke“ – Alte Ansichten im neuen Blickwinkel

Unter Patronanz der Stadtpfarre Urfahr ablaufen wird auch das Projekt „Einblicke – Ausblicke“. Dabei ist geplant, die Historie des Stadtteils anhand von alten Ansichten in den öffentlichen Raum und damit in das Bewusstsein der Besucherinnen und Besuchern bei UFERN 2013 zu bringen.

„Einblicke-Ausblicke“ deshalb, weil die Schautafeln mit den historischen Ansichten über das UFERN-Festgelände so platziert werden, dass der heutige Anblick gleichzeitig auch begutachtet werden kann.

Mit dieser Aktion soll Bewusstsein für die Besonderheiten im Kleinod Alt-Urfahr geschaffen werden, damit auch Bewusstsein für die Erhaltenswürdigkeit dieses Ambientes und in weiterer Folge auch ein höherer Stellenwert für einen der historisch wertvollsten Räume der Stadt.

Die Schautafeln sollen im Rahmen von UFERN 2013 auch die Geschichten drum herum vermitteln, indem spezielle Stadtteil-Führungen abseits der großen Besucherströme durch das einstige Fischer- und Handwerkerdorf Alt-Urfahr führen werden. Das Angebot richtet sich speziell auch an junge Familien mit Kindern, die in den Stadtbereichen entlang der Donau wohnen.

Donaubrücke

KLEMENS HAGER, PROJEKT „JUGENDKIRCHELINZ“

DONAU-KLANGHIMMEL BEI UFERN 2013

Grafik "Hörprojekt"

„Donau mit allen Sinnen erleben“ lautet ein Motto für das Donaufest UFERN. Ein völlig neues Donau-Erlebnis soll nun durch das Projekt „Donau hören“ geschaffen werden – mit UFERN 2013 im Ruhepol/chill-out-zone Pfarrkirche Urfahr und unter Einbindung des Projekts „JugendKircheLinz“.

Das Projekt hat es sich generell zum Ziel gesetzt, der Jugend neue, jugendaffine Wege zur Kirche und in den Kirchenraum/Sakralraum aufzuzeigen. Daher auch das Engagement beim Projekt „Klanghimmel – Donau hören“.

Ziel ist es, in den nächsten Wochen und Monaten typische und untypische Naturgeräusch-Kulissen im Linzer Donauraum aufzuzeichnen, die dann bei UFERN 2013 über den erwähnten „Klanghimmel“ in den Ruhepol Kirche eingespielt und dort für Entspannung und Einkehr sorgen werden.

Die Projektgruppe hat in den Vorarbeiten bereits 40 mögliche Geräuschquellen im Donauraum definiert – die Bandbreite reicht vom Wellenschlag über Regentropfen und Windrauschen bis hin zu Tierlauten oder zum Knistern der Lagerfeuer an lauen Sommerabenden. Entstehen soll eine „Donauklang-Symphonie“, die am Samstag, 29. Juni 2013, von 13 bis 18 Uhr dem

UFERN-Publikum in der Pfarrkirche zur Entspannung geboten werden wird.

STADTRÄTIN SUSANNE WEGSCHEIDER

UFERN VERNETZT - ZUSAMMENFASSUNG

Damit geht UFERN 2013 weiter den Weg der Vernetzung – der Vernetzung mit neuen PartnerInnen und der Vernetzung mit den Promotion-Schienen der Stadt Linz. Zum einen ist Linz seit 2009 „Hörstadt“ mit einer eigenen Charta, in der es unter anderem heißt: „Wir wollen akustische Vielfalt und Klangreichtum ermöglichen und fördern“ sowie „Bildungseinrichtungen, speziell Kinder-gärten sollen Hörkompetenz vermitteln“. (Daher ist geplant, in den Prozess der Produktion der „Donauklang-Symphonie“ auch eine Schule und einen im Donaubereich angesiedelten Kindergarten einzubinden.) Darüber hinaus sind „Musik“ und „Klang“ heuer Schwerpunkt-Themen der Tourismus-Promotion.

Mit dem Projekt „Donau hören“ grenzt sich UFERN aber auch generell als eigenständiges Event-Format ab. Im Mittelpunkt steht der Mensch und nicht der Umsatz! Die Menschen brauchen und suchen Entschleunigung. Naturtöne vermitteln wissenschaftlich belegt diese Entschleunigung. Entspannung lindert den Stress und dämpft laut medizinischen Studien Beschwerden wie Kopfschmerzen, Verspannungen sowie Schlaf- und Verdauungsprobleme. In einem medizinischen Feldversuch wurden zuletzt beispielsweise von Experten der Universität Stockholm stressgeplagte Menschen zur Hälfte mit Stadt-Geräuschkulissen beschallt und zur Hälfte mit Naturtönen – Ergebnis: der Stressabbau gelang unter Einwirkung von Naturtönen deutlich schneller.

„UFERN 2013 – Alles bleibt besser“: so lautete das heutige Eingangsmotto. Das Donau-Strand-Fest bleibt Stadtteilverbunden, bunt, offen für Neues und familienorientiert. UFERN führt die Menschen zusammen – im Zuge der Programm-Erarbeitung genauso wie im Zuge des Festes an sich. Im Mittelpunkt steht der Mensch, der Fluss und nicht der Kommerz.

Soweit die neuen UFERN-Kooperationen mit kirchlichen Organisationen. Über weitere UFERN-Highlights, Vernetzungen und Neuerungen wird Stadträtin Susanne Wegscheider in den kommenden Wochen laufend informieren.

Weitere Gesprächspartner:
DI Günter Szolga, Pfarrgemeinderats-Obmann
Diakon Mag. Helmut Kolnberger, Pfarrassistent
Klemens Hager, Plattform „JugendKircheLinz“
Dr. Franz Rohrhofer, Projekt Donau-Kultur

(Informationsunterlage zur Pressekonferenz von Stadträtin KRin Susanne Wegscheider zusammen mit VertreterInnen der Stadtpfarre Urfahr, der Plattform „JugendKircheLinz“ sowie der Projekt-Gruppe „Donau-Kultur“ über neue Akzente beim Donau-Strand-Fest „UFERN 2013“)

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