Medienservice vom: 25.08.2011

Zwei neue Straßennamen für Linz „Henriette-Haill-Weg“ und „Heideckerweg“

Im Gedenken an die verdienten Linzerinnen Henriette Haill und Gabriele Heidecker werden zwei Straßen nach diesen benannt. Die beiden neuen Verkehrsflächen sind im Zuge der Aufschließung eines Bauvorhabens in Pichling entstanden.

Die 300 Meter lange Straße, die von der Oidener Straße in östlicher Richtung bis zur Bahntrasse verläuft, heißt künftig „Henriette-Haill-Weg“. Die Schriftstellerin Henriette Haill (1904-1996) wuchs in ärmlichen Verhältnissen in einer Arbeiterfamilie auf. Nach dem Besuch von Volks- und Bürgerschule arbeitete sie als Dienstmädchen und Hilfsarbeiterin. Zwischendurch absolvierte sie eine Schneiderlehre. 1922 wurde sie Mitglied des kommunistischen Jugendverbandes. 1924 trat sie in die KPÖ ein. Seit ihrer Jugend war sie literarisch tätig. Ihr Gesamtwerk umfasst 1.500 Gedichte und 44 Erzählungen. Drei Bücher von ihr sind zu ihren Lebzeiten erschienen. Sie war Mitglied der „Mühlviertler Künstlergilde" und des „Stelzhamerbundes“. Nach dem Februar 1934 erfolgten bei ihr Hausdurchsuchungen. Zum Schutz vor der Verfolgung durch die Nazis zog sie im letzten Kriegsjahr mit ihren vier Kindern ins Mühlviertel.

Eine weitere neue, 180 Meter lange Verkehrsfläche in Pichling, die vom Henriette Haill-Weg u-förmig wieder zu diesem zurückführt, erhält den Namen „Heideckerweg“ nach der Linzer Künstlerin und Architektin Gabriele Heidecker (1961-2008). Nach der Ausbildung und Berufspraxis als Vermessungstechnikerin studierte sie Architektur an der Linzer Kunstuniversität. Der Raum – und hier speziell der öffentliche Raum – als kulturelle Konfiguration sozialer Beziehungen stand im Mittelpunkt ihrer Arbeit. Dabei bildeten Beratung, Konzeption und Vermittlung bezüglich Architektur die Schwerpunkte. Gabriele Heidecker realisierte zahlreiche Projekte – von  public arts und Kuratorinnentätigkeit bis hin zu Bauvorhaben, Architekturkonzepten und -vermittlung. Gleichzeitig galt ihr stetes Engagement kultur- und frauenpolitischen Themen. Von der Stadt Linz wurde Gabriele Heidecker 2008 posthum mit dem Kunstwürdigungspreis für Architektur ausgezeichnet.

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