Medienservice vom: 09.10.2006

Gestaltungsmaßnahmen für das Kulturhauptstadtjahr 2009 als Vorbereitung auf das Kulturhauptstadtjahr 2009

Im Bereich Landhaus investiert das Land Oberösterreich innerhalb der nächsten zwei Jahre rund 5,22 Millionen Euro für Gestaltungsmaßnahmen zeitgerecht zum Kulturhauptstadtjahr 2009.

Landhauspark – Promenade

Die voraussichtlichen Errichtungskosten für den Landhauspark werden sich auf rund 2,5 Millionen Euro belaufen (exklusive Mehrwertsteuer) und für den öffentlichen Straßenraum-Promenade ebenfalls von rund 2,5 Millionen Euro (exklusive Mehrwertsteuer).

Mit der Planungsarbeit wird im Anschluss an den Gestaltungswettbewerb noch im Herbst 2006 begonnen.

Die Gesamtfläche der Parkanlage beträgt 8.844 m². Der Park hat 60 Bäume, die Erhaltung wird im Zuge des Bauvorhabens Promenaden-Tiefgarage durch laufende begleitende Kontrolle eines Baumpflegers gesichert.

Projektbeschreibung – Erster Preis:

Das Projekt überzeugt das Preisgericht durch seine Grundhaltung, aus dem Nebeneinander von Verkehrsfläche, Promenade und Landhauspark einen einzigen boulevardartigen städtischen Raum zu gestalten.

Der fußläufige Bewegungsraum bildet eine kräftige längsgerichtete Achse als klammerndes Rückgrat für die Promenade und spiegelt de facto die gegenüberliegenden Flanierzonen entlang der Geschäfte und des Landestheaters im Park wider.

Gleichzeitig werden damit die Grünflächen des Römerbergs in einer neu definierten Ordnung bis zum Taubenmarkt fortgeführt. Die parkseitige befestigte Fläche ist in seiner Dimension angemessen ausgebildet, dass sich damit sowohl die vom Auslober gewünschten unterschiedlichsten Veranstaltungen (wie zum Beispiel Töpfermarkt) durchführen lassen, als auch einer positiven Grünflächenbilanz Rechnung getragen wird.

Die für die Bauaufgabe strikt definierten verkehrlichen Anforderungen werden kompromisslos erfüllt, ohne damit den Eindruck einer Barriere in der Nutzung des Stadtraums aufkommen zu lassen. Dank des subtil positionierten „Begleitgrüns“ als Abgrenzung entlang der Straßenfläche ist eine qualitätsvolle, uneingeschränkte Nutzung der abgerückten Grasflächen des Parks sichergestellt.

Ein, dem schmiedeisernen Zaun beim Landhaus unmittelbar vorgelagerter Nebenweg macht den Blick auf den Zaun frei.

In schlüssiger Einfachheit umfasst die durchlaufende Granitbank den Landhauspark und bewirkt zugleich die Entstehung eines weiteren Promenierfeldes zwischen Bank und Blütenteppich, das bis zur Raumkante der Häuser gegenüber reicht und damit den gesamten Straßenraum umschließt.

Ein Lichtkonzept umfasst hohe Lichtstelen, deren allzu große Ähnlichkeiten mit anderen Orten nicht erwünscht sind. Die Granitbank wird bei Nacht durch ein Lichtband hervorgehoben, im Kiesweg liegen Bodenstrahler (bei denen Blendwirkungen vermieden werden) und im Blütenteppich liegen atmosphärisch wirkende Leuchtelemente.

Der Vorplatz zum Südportal des Landhauses soll dieser besonderen Situation angemessen mit hochwertigen Materialien gestaltet werden.

Aus der Sicht der Denkmalpflege erscheinen die historischen Örtlichkeiten Landhausgraben mit Umzäunung, Portalvorplatz mit Glockenring, Stifterdenkmal, Fadingersäule und Hessendenkmal gewahrt und gut präsentiert.

Die Promenade, bestehend aus oberer und unterer Promenade und wird als ein städtischer Boulevard gestaltet. Als architektonische Klammer zwischen den beiden urbanen Räumen dient die durchlaufende, granitene Sitzbank mit Lichtband, die in ihrer linearen Raumgestaltung bzw. –teilung dem Verlauf des alten Stadtwalls entspricht. Diese durchlaufende Steinbank wird von vier parallelen Gehwegen begleitet:

  • der Weg entlang der Landhaus-Umzäunung
  • der breite Weg entlang der Steinbank
  • der schmale Gehsteig an der Verkehrsfläche Promenade
  • ein breiter gepflasterter Gehsteig vor den durchwegs denkmalgeschützten Häusern der Promenadeverbauung

Zwischen den beiden inneren Wegen soll ein Rasenpolster geschaffen werden, der ebenfalls an die alten Stadtgräben und dem dazwischen befindlichen Wall erinnern kann.

Insgesamt unterstreicht die vorgeschlagene Gestaltung gut diesen historischen Teil der Linzer Altstadt, der seit Jahrhunderten vom Baukomplex des Landhauses gebildet wird.

Sämtliche Denkmäler können ungestört an ihren bisherigen Standorten verbleiben. Die übrige denkmalgeschützte Verbauung des Straßenraumes wird gut sichtbar präsentiert und der Vorplatz zum Südportal des Landeshauses Richtung Herrenstraße vorteilhaft aufgewertet.

Erster Preis:

el.ch Landschaftsarchitekten Dipl.-Ing. Elisabeth Lesche
Dipl.-Ing. Christian Henke
D-80337 München, Adlzreiterstraße 2

Zweiter Preis:

Studio Matthies, Landschaftsarchitektur, Dipl.-Ing. Stephan Matthies
Freischaffender Garten- und Landschaftsrchitekt
D-14169 Berlin, Stewardstraße 4

Dritter Preis:

B.S.L. Klaus Schulze
D-59494 Soest, Damm 3

Denkmalschutz Landhauspark

Da im Bereich der Promenade Bodendenkmale aus der Römerzeit vermutet werden, sind entweder nur geringe Eingriffe bis 0,5 Meter Unterniveau mit begleitender archäologischer Kontrolle möglich oder es sind umfassende archäologische Untersuchungen vorzunehmen.

Landhausdurchfahrt mit Innenhöfen und Minoritenhof-Lift

Nach der erfolgreich abgeschlossenen Sanierung des Landhausturmes im letzten Jahr (Kosten rund 500.000 Euro) und der vor dem Abschluss stehenden Sanierung der Minoritenkirche (Kosten einschließlich Sakristeischrank rund 220.000 Euro) werden landesintern die Vorbereitungen für weitere Baumaßnahmen getroffen:

Wesentlich für die Verbesserung des Erscheinungsbildes der Landhausdurchfahrt ist eine komplette Neugestaltung der Bodenbelege in der Durchfahrt selbst und im Minoritenhof. Dabei wird eine durchgängige Gestaltung vom Vorplatz auf der Promenade bis zum Tor Richtung Altstadt anzustreben sein, was im Zuge der Umsetzung des Landhausparkprojekts erfolgt.

Maßnahmen Durchfahrt:

  • Verlegung von Steinplatten in Granit (angepasst an die bestehende Granit-Pilasterverkleidungen).
  • Beleuchtung: Die Deckenbeleuchtung wird beibehalten; zusätzlich sollen die Wände und das Gewölbe über Bodeneinbaustrahler beleuchtet werden, um das Tonnengewölbe besser zur Wirkung zu bringen.
  • Neugestaltung der Portierloge
  • Einbau neuer Poller

Maßnahmen Minoritenhof:

  • Neue Pflasterung, wenn möglich mit vorhandenen Material; Schutz des Baumes mit einer Baumscheibe.
  • Durch ein neues Beleuchtungskonzept soll der Hof mit der Durchfahrt besser zur Geltung gebracht werden.
  • Neuorganisation der Müllsammelstelle und des Fahrradabstellplatzes.

Minoritenhof-Lift: Behindertengerechte Erschließung der kundenintensiven Bereiche des Landeshauses (Landtagssitzungssaal, Steinerner Saal, Brauner Saal, Repräsentationsräume, Erste, Zweite und Dritte Präsidentin des Landestages).

Gesamtkosten dieser Maßnahmen: Rund 800.000 Euro.

Landhausfassade

Im Zuge des Tiefgaragenbaus auf der Promenade wird nicht nur die Neugestaltung des Landhausparks vorgenommen, sondern soll sich nach Abschluss der dortigen Bauarbeiten auch das Landhaus neu präsentieren. Daher wird die Sanierung der Landhausfassade geplant.

Die voraussichtlichen Kosten dafür werden sich auf rund 1,42 Millionen Euro belaufen.

Mit der Sanierung der Landhausfassade, der Neugestaltung des Landhausparks, der Landhauszufahrt und –durchfahrt und der Errichtung des Minoritenhof-Liftes ergibt sich ein abgerundetes Gesamtprojekt mit einer Ausgewogenheit aus Erscheinungsbild und nachhaltiger Verbesserung der Nutzbarkeit.

(Informationsunterlage zur Pressekonferenz zum Thema "Gestaltungsmaßnahmen für Landhaus, Landhauspark, Promenade und Landhausfassade als Vorbereitung auf das Kulturhauptstadtjahr 2009“ mit Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, Bürgermeister Dr. Franz Dobusch und Vizebürgermeister Dr. Erich Watzl)

Weiterer Gesprächsteilnehmer:
Mag. Gerhard Burgstaller, Abteilung Gebäude- und Beschaffungs-Management

Bildmaterial unter folgendem Link abrufbar:
www.land-oberoesterreich.gv.at

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  • Wettbewerbsergebnisse Neugestaltung Landhauspark und Promenade
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