Medienservice vom: 03.03.2025

Aktivpass unterstützte im Jahr 2024 knapp 26.000 Linzer*innen Soziales Angebot der Stadt Linz bietet vielfältige Vergünstigungen für Menschen mit geringem Einkommen

  • Mehrheit der Aktivpass-Nutzer*innen sind Frauen und jüngere Bevölkerungsgruppen 

Seit mittlerweile 36 Jahren unterstützt die Stadt Linz einkommensschwache Linzer*innen mit dem Aktivpass, um den oft kostspieligen Alltag zu erleichtern. Mit der Vorteilskarte, die jede volljährige Person mit Hauptwohnsitz in Linz – unter bestimmten Voraussetzungen – beantragen kann, erhalten viele Menschen wieder Zugang zu Leistungen und Angeboten, die sie anders nicht finanzieren könnten.

Aktuell sind fast 26.000 Aktivpässe ausgegeben. Die Bandbreite der Vorteile reicht von vergünstigten Eintritten in die städtischen Museen über Ermäßigungen für Hallenbad, Freibad und Eishalle bis hin zu besonderen Tarifen in den Stadtbibliotheken. Auch die Möglichkeit, das öffentliche Verkehrsnetz der Linz AG Linien, um aktuell 16,70 Euro pro Monat zu nutzen, findet großen Anklang.

Die monatliche Einkommensgrenze für den Bezug des Aktivpasses wird jährlich angepasst. Im vergangenen Jahr hatten alle Linzer*innen, die weniger als 1.547 Euro netto im Monat verdienten, Anspruch auf die städtische Vorteilskarte. Im laufenden Jahr liegt der Richtsatz bei 1.601 Euro Nettoeinkommen pro Person und Monat.

"Der Aktivpass ist seit vielen Jahren eine tragende Säule der sozialen Unterstützung in Linz. Er ermöglicht Menschen mit geringem Einkommen den Zugang zu Kultur, Freizeit und Mobilität – Dinge, die für die gesellschaftliche Teilhabe entscheidend sind. Wir stehen auch in Zukunft zu unseren freiwilligen Sozialleistungen und setzen uns dafür ein, dass der Aktivpass für all jene verfügbar bleibt, die ihn brauchen", betont Vizebürgermeisterin Karin Hörzing

Nachhaltig wirksames Sozialprojekt

Mit der Einführung des Linzer Aktivpasses im Jahr 1989 bewies die Stadt Linz das richtige soziale Gespür, um Menschen mit geringem Einkommen effektiv zu unterstützen. Seitdem wurde das Angebot kontinuierlich verbessert und die Anspruchsberechtigung vereinfacht. Seit 2007 wird das persönliche Monatseinkommen als Kriterium herangezogen, nicht mehr das Haushaltseinkommen.

Langfristige Entwicklung und aktuelle Zahlen

Zum Stichtag 31.12.2024 waren 25.982 Aktivpässe ausgegeben. Das entspricht einem leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr (26.909 Pässe). Der bisherige Höchstwert wurde 2015 mit 42.700 Aktivpässen verzeichnet. Der starke Rückgang im Jahr 2020 war auf die Corona-Pandemie aufgrund der eingeschränkten Mobilität und der damit reduzierten Möglichkeiten, die Einrichtungen und Angebote zu nutzen, zurückzuführen. In den Folgejahren hat sich die Zahl nun auf dem deutlich niedrigeren Niveau eingependelt.

Die größte Nutzer*innengruppe bilden unselbständig Erwerbstätige mit aktuell 6.771 ausgegebenen Pässen. Vor allem für teilzeitbeschäftigte Frauen mit geringem Einkommen stellt der Aktivpass eine wichtige Unterstützung dar. Daher liegt der Frauenanteil in dieser Gruppe mit 84,7 % besonders hoch. Auf Platz zwei folgen die Pensionist*innen, die derzeit 5.377 Aktivpässe nutzen. Auch hier sind die weiblichen Inhaberinnen mit 80,1 % klar in der Überzahl.

An dritter Stelle stehen Arbeitslose bzw. Notstandshilfeempfänger*innen mit insgesamt 4.082 Aktivpässen. Zudem gibt es 2.962 Personen ohne jegliches Einkommen, die ebenfalls von den Vergünstigungen des Aktivpasses profitieren.

Soziodemografische Verteilung

Der Aktivpass wird besonders stark von Frauen genutzt. Ihr Anteil beträgt 73,2 % der Inhaber*innen. Dieser hohe Anteil liegt daran, dass viele Frauen in Teilzeit arbeiten, in Karenz sind oder ein geringes Einkommen haben. Besonders betroffen sind Pensionistinnen, erwerbslose Frauen und Frauen, die Arbeitslosengeld, Notstandshilfe oder Mindestsicherung beziehen.

 

Größte Nutzer*innengruppen:

  • Unselbständig Erwerbstätige: 6.771 Personen (26,1 %)
  • Pensionist*innen: 5.377 Personen (20,7 %)
  • Arbeitslose & Notstandshilfeempfänger*innen: 4.082 Personen (15,7 %)
  • Personen ohne Einkommen: 2.962 Personen (11,4 %)

Altersstruktur

Ein Blick auf die Altersstruktur zeigt, besonders junge Menschen nutzen den Aktivpass intensiv:

  • 18 bis 29 Jahre: 18,3 %
  • 30 bis 39 Jahre: 18,1 %

Nationalitäten

Mehr als die Hälfte aller Aktivpass-Inhaber*innen besitzen die österreichische Staatsbürgerschaft (51,4 %). Rund 12,2 Prozent entfallen auf EU-Staatsbürger*innen und Prozent 36,4 auf das sonstige Ausland: 

Nach sonstigen Nationalitäten gereiht stellen Menschen mit türkischer, syrischer und bosnischer Staatsbürgerschaft die größten Nutzer*innengruppen dar:
•    Türkei: 4,1 %
•    Syrien: 3,9 %
•    Bosnien-Herzegowina: 3,8 %
•    Afghanistan: 3,2 %

Hauptwohnsitz in Linz ist Voraussetzung für Aktivpass

Die Auswertung der Aktivpass-Daten des Jahres 2024 zeigt, dass bei fast allen Personengruppen ausschließlich Menschen mit Hauptwohnsitz in Linz von der städtischen Vorteilskarte profitieren. Lediglich bei der Personengruppe „Behinderte, Betreute in Wohnprojekten und Vereinen“ gibt es eine Minderheit mit Nebenwohnsitzen. Nur bei den Zivil- und Präsenzdienern gibt es Personen, die über keinen Wohnsitz in Linz verfügen.

Je länger in Linz, desto eher wird der Aktivpass genutzt

Die Daten zeigen, dass die Dauer des Wohnsitzes in Linz einen deutlichen Einfluss auf die Nutzung des Aktivpasses hat. 38,1 % der Inhaber*innen leben seit mindestens 20 Jahren in Linz und stellen die größte Gruppe dar. Bei jenen, die zwischen 10 und 20 Jahren in der Stadt gemeldet sind, liegt der Anteil bei 17,6 %. Die Nutzung des Aktivpasses nimmt mit kürzerer Wohndauer kontinuierlich ab. Dies belegt, dass der Aktivpass besonders für langjährige Bewohner*innen der Stadt eine wichtige Unterstützung darstellt.

Regionale Verteilung in Linz

Die meisten Aktivpass-Bezieher*innen gibt es in:

  • Kleinmünchen-Auwiesen: 3.681 Personen
  • Urfahr: 3.130 Personen
  • Innere Stadt: 2.929 Personen

Vergünstigungen des Aktivpasses:

•    Mobilität: Monatskarte für Linz Linien um 16,70 Euro
•    Freizeit & Kultur: Vergünstigte Eintritte ins Ars Electronica Center, Lentos, Landestheater, Posthof u. a.
•    Sport: 50 % Ermäßigung auf Einzeleintritte in Hallenbad, Eishalle, Freibad
•    Bildung: 50 % Ermäßigung auf Stadtbibliotheken und VHS-Kurse
(detaillierte Liste aller Vergünstigungen unter: Aktivpass | Stadt Linz)

Voraussetzungen für die Ausstellung des Aktivpasses:

Der Aktivpass kann unter Vorlage der erforderlichen Unterlagen in den Bürger*innen-Servicestellen im Neuen Rathaus, im Wissensturm und in den Stadtbibliotheken beantragt werden.

  • vollendetes 18. Lebensjahr 
  • Hauptwohnsitz Linz 
  • monatliches Netto-Einkommen 
    Richtsatz 2025 bis zu € 1.601 (Richtsatz 2024 bis zu € 1.547,00)
  • Zusätzlich anspruchsberechtigt unter 18 Jahren:
    Schüler*innen/Jugendliche, die keinen Anspruch auf Ermäßigung bei den Linz-Linien haben.
    Zivil- und Präsenzdienstleistende, die in Linz ihren Dienst versehen (Vorlage: Zuweisungsbescheid)
    Betreute, die in Linzer Wohnprojekten von Sozialvereinen leben und dort zumindest mit Nebenwohnsitz gemeldet sind (Vorlage: Bestätigung des Sozialvereines)

„Der Aktivpass ist ein bewährtes und wirksames Instrument zur finanziellen Entlastung von Linzerinnen und Linzer mit geringem Einkommen. Er sorgt dafür, dass wichtige Angebote in unserer Stadt für alle leistbar bleiben. Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten zeigt sich, wie wertvoll dieser Pass für viele Menschen ist. Deshalb setzen wir uns weiterhin für den Erhalt und die Weiterentwicklung dieses sozialen Erfolgsmodells ein“, so Vizebürgermeisterin Hörzing abschließend.

(Informationsunterlage zur Pressekonferenz mit Sozialreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing zum Thema „Aktivpass-Bilanz 2024“)

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