Medienservice vom: 15.10.2024 |Fotos zur Meldung

Dritter Kulturentwicklungsplan für die Stadt Linz (KEP3) Start der Diskussions- und Partizipationsphase

Bereits zum dritten Mal erarbeitet die Stadt Linz einen Kulturentwicklungsplan. Nach dem Beschluss des ersten KEP im Jahr 2000 und des KEPneu im Jahr 2013 startet nun die einjährige Diskussions- und Partizipationsphase zur Erarbeitung einer Vision für die Kulturstadt 2035 in Form des dritten Kulturentwicklungsplans (KEP3). Die ersten beiden Kulturentwicklungspläne haben sichergestellt, dass Kultur als integraler Bestandteil des städtischen Lebens und der Entwicklung der Stadt Linz verankert wurde. 

„Die Bilanz der Kulturentwicklung zeigt: Linz ist kulturell enorm gewachsen. Kultur gilt heute zurecht als eine der Triebfedern für die Entwicklung und die Attraktivität der Stadt. Eine neue Breitenwirksamkeit der Kultur zeigt sich heuer besonders im Superkulturjahr 2024 mit dem Ganz-Jahresprogramm zum Brucknerjubiläum, aber auch in den vielen Formaten im öffentlichen Raum, wie dem Festivalsommer mit seinen Open Airs. Mit dem Brucknerjahr 2024 nehmen wir viele Erfahrungen der Zusammenarbeit zwischen Stadt, Land, Kultur und Tourismus für die Weiterentwicklung unseres Kulturstandortes Linz mit. Im Prozess für einen neuen Kulturentwicklungsplan laden wir mit vielfältigen Beteiligungsformaten alle ein, in der Vision für die Kulturstadt Linz 2035 mitzuarbeiten,“ wünscht sich Kulturreferentin Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer eine breite Beteiligung. 

„Die modern positionierte Kulturstadt ist heute mit dem neuen Blick auf das kulturelle Erbe selbstbewusster denn je. Wir haben starke Kulturinstitutionen, eine vielfältige und vitale Freie Szene und die erklärte Bereitschaft für einen neuen Stadt-Land-Kulturvertrag. Wir haben die besten Voraussetzungen eine neue Ära für den Kulturstandort Linz einzuläuten,“ ruft Kulturstadträtin Lang-Mayerhofer auf, Kultur auch weiterhin groß zu denken.

Wie vor zehn Jahren wird nun ein breit angelegter, partizipativer Prozess für eine neue kulturelle Strategie gestartet. Zum einem erfolgt dabei eine umfassende Auseinandersetzung mit dem gegenwärtigen Linzer Kunst- und Kulturgeschehen, das sich im Spannungsfeld der Digitalisierung, den Nachwirkungen der Covid-19-Pandemie, den Folgen der Inflation und der damit verbundenen Teuerung sowie der Aufbruchsstimmung anlässlich des Jubiläumsjahres zum 200. Geburtstag Anton Bruckner bewegt. Zum anderen wird es aber auch darum gehen, langfristig wirkende Potenziale für die weitere kulturelle Entwicklung von Linz zu eruieren und entsprechende Umsetzungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Unter möglichst breiter Beteiligung soll an einer gemeinsamen Vision sowie an Zielen und Maßnahmen für die Zukunft der Kulturstadt Linz gearbeitet werden.
Kulturentwicklungsplanung der Gegenwart kann sich allerdings nicht auf Themenstellungen des Kulturbereiches im engeren Sinn beschränken, sondern wirkt auf zahlreiche gesellschaftliche Herausforderungen, die gleichzeitig auch das Kunst- und Kulturschaffen prägen – Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Diversität oder soziale Gerechtigkeit sind dafür beispielhaft genannt. Kunst und Kultur müssen daher auch als Mittel und Teil von Stadtentwicklung gesehen werden. Vor diesem Hintergrund ist Kulturentwicklungsplanung ein wichtiges Instrument, um urbane Prozesse im Sinne einer zukunftsweisenden Stadtentwicklung voranzutreiben. 

In den vergangenen Jahren sind eine Reihe von städtischen Strategieprozessen gestartet bzw. abgeschlossen worden, die ebenfalls eine wichtige Basis für die Erarbeitung des dritten Kulturentwicklungsplanes bilden werden. Dazu zählen u.a. das Programm „Digitales Linz“, die Linzer Stadtstrategie 2022, das in Erarbeitung befindliche Integrierte Innenstadtkonzept, die Integrationsstrategie, das Linzer Frauenprogramm, aber auch die Linzer Klimastrategie und die Unternehmensstrategie des Magistrats Linz.

Ausgangsbasis

Mit dem im Jahr 2000 beschlossenen ersten Kulturentwicklungsplan der Stadt Linz wurden Leitlinien, Prioritäten und Rahmenbedingungen für die Kulturpolitik von Linz für die folgenden zehn Jahre festgelegt. Insbesondere die inhaltlichen und strukturellen Herausforderungen, die sich im Kontext der Kulturhauptstadt Europas 2009 ergaben, erforderten eine Verfeinerung, Adaptierung und Erweiterung der festgeschriebenen Schwerpunkte der kulturellen Entwicklung. 

Daher startete im Jänner 2011 das Projekt „Kulturentwicklungsplan neu der Stadt Linz“. Viele Einrichtungen und Personen aus dem Linzer Kunst- und Kulturbereich und darüber hinaus waren aktiv eingebunden. Gemeinsam wurde an der Neufassung des Kulturentwicklungsplans gearbeitet, bestehend aus einem prägnanten Kulturleitbild, einem umfassenden strategischen Programm für die kulturelle Entwicklung der Stadt Linz und einem Maßnahmenvorschlagspaket. Im Jänner 2013 beschloss der Gemeinderat der Stadt Linz den zweite Kulturentwicklungsplan (KEPneu).

Mittlerweile sind wiederum rund zehn Jahre vergangen und es ist Zeit für den dritten Kulturentwicklungsplan der Stadt Linz. In einem knapp zwei Jahre dauernden partizipativen Prozess wird an die gegenwärtige Situation reflektiert, in der sich die Kulturstadt Linz befindet. Unter möglichst breiter Beteiligung wird an einer gemeinsamen Vision sowie an Zielen und Maßnahmen für die kulturelle Zukunft gearbeitet.

Zeitplan des KEP3-Prozesses

Unter dem Arbeitstitel „KEP3“ genehmigte im Dezember 2023 der Gemeinderat der Stadt Linz die Erarbeitung des dritten Kulturentwicklungsplanes der Stadt Linz (KEP3) und stellt in den Jahren 2024 und 2025 dafür insgesamt 100.000 € zur Verfügung. 

Der gesamte Prozess besteht aus drei Phasen und läuft über insgesamt 24 Monate. Die drei Phasen greifen nahtlos ineinander über. Bei allen Aktivitäten ist eine intensive Zusammenarbeit zwischen dem Büro Linz Kultur und der externen fachlichen und wissenschaftlichen Begleitung von LIquA vorgesehen.

  • Phase 1: Planung und Analyse, 8 Monate (bis Herbst 2024)
  • Phase 2: Partizipation und Diskussion, 12 Monate (bis Herbst 2025)
  • Phase 3: Abstimmung und Entscheidung, 6 Monate (bis Ende 1. Quartal 2026)

Der KEP3-Prozess startete im Frühjahr 2024 mit einer Planungs- und Analysephase. Im Rahmen einer Direktvergabe mit vorheriger Bekanntmachung setzte sich das LIquA – Linzer Institut für qualitative Analysen unter der Leitung von MMag. Thomas Philipp als Bestbieter für die wissenschaftliche und fachliche Begleitung dieses Prozesses durch. Die Auftragsvergabe erfolgte mit Beschluss des Stadtsenates Ende Februar. 
Mitte März wurde das KEP3-Projekt den beiden kulturpolitischen Gremien der Stadt Linz – dem Kulturausschuss der Stadt Linz und dem Stadtkulturbeirat Linz – präsentiert. Im Mai konstituierte sich die KEP3-Steuerungsgruppe als strategisches Leitungsgremium. Rund 140 Persönlichkeiten aus und rund um den Linzer Kunst- und Kulturbereich wurden im Frühsommer eingeladen, sich an einem Online-Interview zu beteiligen. 
Die Erkenntnisse aus diesen Interviews bilden eine wichtige Grundlage für die weitere Arbeit am KEP3, insbesondere für die mit Herbst 2024 gestartete einjährige Diskussions- und Partizipationsphase.

Die dritte Phase zur Abstimmung und Entscheidung bildet den Abschluss. Dabei soll der Prozess zur Erarbeitung des „KEP3“ unter Einbeziehung des Linzer Stadtkulturbeirates und des Ausschusses für Kultur, Tourismus und Märkte voraussichtlich bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Für das 1. Quartal 2026 ist die Fertigstellung des dritten Kulturentwicklungsplanes der Stadt Linz und dessen Beschlussfassung im Gemeinderat geplant. 

Struktur des KEP3-Prozesses

Die Direktion Kultur und Bildung unter der Leitung von Dr. Julius Stieber und die Abteilung Linz Kultur unter der Leitung von Mag.a Gerda Forstner übernehmen gemeinsam mit MMag. Thomas Philipp als externer wissenschaftlicher und fachlicher Prozessbegleiter die Gesamtplanung und -steuerung. 

Eine sechsköpfige Steuerungsgruppe agiert als strategisches Leitungsgremium, die mit Vertreter*innen des Geschäftsbereichs Kultur und Bildung, des Stadtkulturbeirates Linz und städtischer Kultureinrichtungen besetzt ist. Die KEP3-Steuerungsgruppe berät dabei über zentrale Aspekte der Steuerung des gesamten Prozesses, etwa hinsichtlich der Setzung von spezifischen Themen, der Einbindung von relevanten Akteur*innen oder der Abstimmung von einzelnen Aktivitäten.

Für den Geschäftsbereich Kultur und Bildung des Magistrats der Stadt Linz:

  • Julius Stieber, Kulturdirektor der Stadt Linz 
  • Gerda Forstner, Leiterin der Abteilung Linz Kultur

Für den Stadtkulturbeirat Linz:

  • Oona Valarie Serbest, Vorsitzende des Stadtkulturbeirates
  • Philipp Kroll, 1. Vorsitz-Stellvertreter des Stadtkulturbeirates

Für die städtischen Kultureinrichtungen:

  • Gerfried Stocker, Künstlerischer Geschäftsführer Ars Electronica Linz
  • Hemma Schmutz, Künstlerische Direktorin der Museen der Stadt Linz

Das Advisory Board der UNESCO City of Media Arts fungiert auch für den KEP3-Prozess als Expert*innen-Rat und vereint Opinion-Leader*innen aus unterschiedlichen Fachbereichen. Es ist ein beratendes Gremium der Steuerungsgruppe und steht für konkrete Fachexpertisen zu bestimmten Themen zur Verfügung.

Partizipations- und Diskussionsphase im Detail 

Bereits beim vergangenen KEPneu-Prozess (2011-2013) wurde besonderer Wert auf partizipative Methoden gelegt. Ziel ist es nun, beim KEP3 die Partizipation qualitativ weiterzuentwickeln und die Tiefe der Diskussion, die Breite der Beteiligung und den Fokus bei der Bearbeitung von Themen zu intensivieren.

  • KEP3-KICK-OFF
    Den Startschuss der Partizipations- und Diskussionsphase bildet die Kick-Off-Veranstaltung mit Stakeholder*innen am 16. Oktober 2024, 17 Uhr, im Foyer des Alten Rathauses. Dabei präsentieren die Projektverantwortlichen einen Überblick über den gesamten Prozess sowie zentrale Ergebnisse aus den Expert*innen-Online-Interviews. Außerdem gibt es die Möglichkeit, sich zur Vision der Kulturstadt Linz 2035 einzubringen.
  • Team Magistrat Messe
    Anfang Oktober erfolgte für Kolleg*innen der Linzer Stadtverwaltung eine interne Präsentation des KEP3-Prozesses bei der Team Magistrat Messe.
  • KEP3 @ Enter_Tainer
    Erstmals bis 18. Oktober – es folgen noch weitere Auftritte im öffentlichen Raum – ist die Linz Kultur beim Enter_Tainer vor dem Alten Rathaus stationiert und lädt Passant*innen ein, sich mit der Fragestellung „Was wünsche ich mir für die Kulturstadt Linz 2035?“ auseinanderzusetzen bzw. Ideen und Maßnahmen-Vorschläge einzubringen.
  • KEP3-Arbeitsgruppe
    Anfang Oktober traf sich zum ersten Mal die KEP3-Arbeitsgruppe, die im KEP3-Prozess für die Reflexion und Diskussion über inhaltliche Erkenntnisse aus der Analyse und Partizipation zuständig sein wird. Die Arbeitsgruppe besteht aus 13 Expert*innen, die von der KEP3-Steuerungsgruppe ausgewählt wurden:
    • Anatol Bogendorfer (Freischaffender Künstler, Musiker und Filmemacher, Filmproduzent, Vorstandsmitglied der Hörstadt)
    • Thomas Diesenreiter (Geschäftsführer der KUPF )
    • Rabena Fetahu-Ibrahimi (Mitarbeiterin der Volkshochschule Linz Wissensturm, ehem. Integrationsbeauftragte der Stadt Linz), 
    • Anna Friedinger (ehemalige Programmgeschäftsführerin von DORFTV, Vorstandsmitglied im KV Raumteiler und Kulturverein Hydra, Mitglied im Stadtkulturbeirat Linz)
    • Barbara Infanger (Teamleiterin des Veranstaltungsservices und Projektleiterin für Museumskooperationen beim Tourismusverband Linz, ehem. Präsidentin der Freunde des Kepler Salons, Mitglied im Stadtkulturbeirat)
    • Franz Koppelstätter (Leiter des afo architekturforum oberösterreich, Mitglied im Stadtkulturbeirat Linz)
    • Katharina Lackner (Freischaffende Künstlerin, Kuratorin, Kreativbegleiterin und Spielexpertin, Mitglied im Stadtkulturbeirat)
    • Veronika Liebl (Managing Director Festival/Prix/Exhibitions der Ars Electronica, Direktorin European Cooperation Ars Electronica, Mitglied im Stadtkulturbeirat Linz, Mitglied im UNESCO City of Media Arts Executive Board)
    • Hubert Lobnig (Freischaffender Künstler, Professor für Künstlerische Praxis an der Kunstuniversität Linz, Mitglied Stadtkulturbeirat Linz)
    • Andreas Meier (Leiter der Programmplanung & Dramaturgie am Brucknerhaus Linz)
    • Karin Schneider (Leiterin der Kunstvermittlung der Museen der Stadt Linz)
    • Olivia Schütz (Geschäftsführerin des Theaters Phönix, Co-Herausgeberin und Redakteurin von „Die Referentin“, Vorstandsmitglied fiftitu% – Vernetzungsstelle für Frauen* in Kunst und Kultur in )
    • Otto Tremetzberger (Freischaffender Autor, Geschäftsführer des Festivals der Regionen, Geschäftsführer der Freier Rundfunk Freistadt GmbH, Mitglied im Verwaltungsausschuss von DORF TV und Radio FRO)

Workshops mit Fokusgruppen zu verschiedenen Themen

In zwölf jeweils halbtägigen Fokusgruppen-Workshops werden im Laufe des Frühjahres 2025 die Erkenntnisse aus der Analyse und eingebrachte Ideen und Maßnahmen zu spezifischen Themenfeldern reflektiert und diskutiert, die für die kulturelle Entwicklung der Stadt Linz von besonderer Bedeutung sind. Die Fokusgruppen sind jeweils mit ca. 8 Expert*innen besetzt, Vorschläge für die Besetzung werden von der Arbeitsgruppe und dem Linzer Stadtkulturbeirat eingebracht. Die finale Besetzung der Fokusgruppen wird von der Steuerungsgruppe bestimmt.

Im ersten Halbjahr 2025 wird ein erster Rohentwurf des KEP3 vorgestellt und in diesem Zusammenhang weitere Möglichkeiten zur Diskussion und Partizipation im KEP3-Prozess geschaffen. Dabei sind folgende Aktivitäten geplant:

  • öffentliches Format am Linzer Hauptplatz
  • Abstimmungsgespräche in kleinem Rahmen (z.B. mit dem Integrations- und Migrationsbeirat der Stadt Linz, dem städtischen Jugendbeirat, verschiedenen städtischen Geschäftsbereichen und Magistratsabteilungen, mit Kultur- und Bildungseinrichtungen, Vertreter*innen von Schulen, Lehrlingen, ÖHs etc.)
  • Flash-Interviews bei großen Kulturveranstaltungen
  • FORUM KEP Diskussionen zu ausgewählten Themen
  • Befragung über Internet- und Social-Media-Kanäle der Stadt Linz
  • Diskussion im Kulturausschuss und Stadtkulturbeirat der Stadt Linz

Website 

Die Website www.kep-linz.at informiert laufend über Aktivitäten im KEP3-Prozess. Unter „Beteiligung“ wird ab Winter 2024/25 die Möglichkeit eröffnet, zu zentralen Themen und Inhalten eines zukünftigen Kulturentwicklungsplans via Website Online-Beiträge mittels Kommentarfunktion einzubringen. 

(Informationsunterlage zur Pressekonferenz mit Kulturreferentin Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer und Dr. Julius Stieber, Direktor Kultur und Bildung der Stadt Linz zum dritten Kulturentwicklungsplan der Stadt Linz KEP3)

Weitere Gesprächspartner*innen: 
Mag.a Gerda Forstner / Abteilungsleiterin Linz Kultur
MMag. Thomas Philipp, Institutsleiter LIquA – Linzer Institut für qualitative Analysen

Chatbot ELLI

ELLI, der Chatbot der Stadt!

ELLI ist digital, hilfsbereit und immer zur Stelle, wenn Antworten auf Fragen benötigt werden.

Mehr Infos