Jobimpuls — nachhaltige Beschäftigungsförderung Jedes Jahr profitieren mehr als 200 Menschen von der freiwilligen städtischen Initiative
- Beschäftigungsprogramm fördert erfolgreich Chancengleichheit und reduziert Arbeitslosigkeit
Das Beschäftigungsprogramm Jobimpuls der Stadt Linz wurde in den 1980er Jahren gestartet und stellt bis heute einen sozialen, innovativen Schwerpunkt dar. Jobimpuls bietet Menschen, die am so genannten „ersten Arbeitsmarkt“ ohne Unterstützung und Vorbereitung keine Beschäftigung finden können, Arbeitsintegration, Betreuung am Arbeitsplatz sowie Aus- und Weiterbildung. Das Programm richtet sich an Menschen, die Sozialhilfe beziehen und trotz entsprechender Bemühungen keine Erwerbsmöglichkeiten finden. Jobimpuls ermöglicht auch die berufliche Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen und beschäftigt zudem Klient*innen im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe. In den vergangenen 20 Jahren haben rund 4.000 Menschen von dieser städtischen Initiative profitiert.
Die aktuellen Zahlen zeigen einmal mehr, dass das Beschäftigungsprogramm Jobimpuls – trotz guter Beschäftigungslage – benötigt und angenommen wird: Mit Stichtag 31. Dezember 2023 nahmen 225 Personen am Programm teil, davon 146 Frauen und 79 Männer. Das entspricht einer Aufteilung von 64 zu 36 Prozent. 85 Sozialhilfe-Bezieher*innen, 60 Klient*innen nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz und 80 Menschen mit Beeinträchtigungen im Rahmen eines geschützten Arbeitsplatzes profitieren von Jobimpuls. Im vergangenen Jahr erfolgten insgesamt 108 Neuaufnahmen.
Im Jahr 2023 haben wiederum 65 ehemalige Sozialhilfebezieher*innen ihre Beschäftigung im Jobimpuls beendet. Durch intensive Sozialbetreuung sowie gezielter Aus- und Weiterbildung konnten 35 Prozent nach Jobimpuls einen Arbeitsplatz am freien Arbeitsmarkt finden. 48 Prozent beziehen im Anschluss an Jobimpuls keine Sozialhilfe mehr, bei 14 Prozent hat sich der Sozialhilfeanspruch reduziert. Nur 3 Prozent verbleiben in der Sozialhilfe.
„Jobimpuls ist ein wertvolles Programm, das Menschen auf ihrem Weg zur beruflichen Integration unterstützt und begleitet. Es erleichtert den Teilnehmer*innen die Wiedereingliederung am Arbeitsmarkt. Sie erlangen damit ihre Arbeits- und Selbsterhaltungsfähigkeit zurück. Auch für Menschen mit Beeinträchtigung ist es ein wichtiges Angebot. Sie können aktiv am Arbeitsleben teilnehmen und werden dadurch nicht nur finanziell unabhängiger, sondern auch sozial besser eingebunden“, informiert Vizebürgermeisterin Karin Hörzing.
Mit Jobimpuls die Herausforderungen beim Zugang zum Arbeitsmarkt meistern
Hauptzielgruppe sind sowohl Personen, die Sozialhilfe beziehen, als auch Menschen mit Beeinträchtigung. Auch sozial auffällige junge Erwachsene erhalten mit Jobimpuls eine zweite Chance zur Wiedereingliederung am Arbeitsmarkt. Den Betroffenen wäre ohne Hilfe ein Wiedereinstieg in einen geregelten Arbeitsalltag aus sozialen und/oder psychischen bzw. physischen Gründen nicht möglich. Von den 225 Jobimpuls-Kräften haben 85 Personen Anspruch auf Sozialhilfe, 80 haben einen geschützten Arbeitsplatz im Rahmen des OÖ. Chancengleichheitsgesetzes und 60 Personen wurden im Rahmen des Kinder- und Jugendhilfegesetzes beschäftigt. Viele von ihnen würden ohne dieses Programm langfristig in der Sozialhilfe verbleiben.
Daher investiert die Stadt Linz mit Jobimpuls in individuell angepasste Arbeitsplätze, eine intensive Betreuung sowie in ein vielseitiges Angebot an Aus- und Weiterbildungen. Etwa 3,3 Millionen Euro gab das städtische Sozialressort vergangenes Jahr dafür aus.
Jobimpuls-Mitarbeiter*innen werden im Rahmen eines normalen Dienstverhältnisses mit wöchentlich max. 25 Std. befristet beschäftigt. Die Arbeitsplätze finden sich in verschiedenen Geschäftsbereichen im Magistrat Linz, in den Seniorenzentren, Kindergärten und Horten der Stadt Linz, aber auch in sozial ausgerichteten Vereinen (zum Beispiel Volkshilfe, SOMA, VSG und ARGE Obdachlose).
Mit Stichtag 31. Dezember 2023 waren 125 Personen im Kernmagistrat, 28 in den Unternehmen der Stadt Linz und 72 in Sozialen Vereinen eingesetzt.
Richtige Wahl des Arbeitsplatzes
Eine zentrale Rolle spielt der Arbeitsplatz, an dem der*die jeweilige Jobimpuls-Mitarbeiter*in eingesetzt wird. Die Mitarbeiter*innen werden als handwerkliche Hilfskräfte (Gartenbereich, Küche, Reinigung, Tischlerei, Verkauf etc.) oder als Bürohilfskräfte entsprechend ihren Fähigkeiten, Möglichkeiten und Wünschen eingesetzt. Bereits erworbene in- und ausländische Ausbildungen, Qualifikationen und Erfahrungen fließen in die Entscheidung mit ein, um in weiterer Folge realistische berufliche Perspektiven zu schaffen.
Wichtige Bezugspersonen sind die Sozialbetreuer*innen bei Jobimpuls und der*die unmittelbare Vorgesetzte am Arbeitsplatz. Dieses Modell kombiniert professionelle Begleitung mit alltäglichem Lernen am Arbeitsplatz und gezielter Aus- und Weiterbildung.
Berufsbegleitende Aus- oder Weiterbildung
Viele der beschäftigten Jobimpuls-Mitarbeiter*innen schließen im Rahmen ihres Arbeitsvertrages berufsbegleitend eine Aus- oder Weiterbildung ab. Diese sind vielfältig: Sie reichen vom Angebot von Sprach- und Grundbildungskursen, Ausbildungen zu Heim- bzw. Kindergartenhelfer*innen, bis zur außerordentlichen Lehre. Durch gezieltes Jobcoaching und Sozialbetreuung können viele einen positiven Schul- oder Berufsabschluss erlangen.
Erfolgreiche Jahresbilanz 2023
65 Personen aus dem ehemaligen Sozialhilfebezug haben 2023 das Jobimpuls-Programm beendet. Die Gründe für einen Austritt sind entweder das reguläre Auslaufen des Arbeitsvertrages oder der Wechsel in den „ersten Arbeitsmarkt“. 2023 konnten 35 Prozent erfolgreich weitervermittelt werden. Weitere 48 Prozent benötigen daher nun keine weitere Sozialhilfe mehr, bei 14 Prozent hat sich der Anspruch reduziert. Lediglich 3 Prozent beziehen noch ausschließlich Sozialhilfe. Viele haben durch ihre Tätigkeiten in Jobimpuls Versicherungszeiten beim Arbeitsmarktservice (AMS) erlangt. Sie werden nach Abschluss des Programms von diesem weiter betreut.
Im vergangenen Jahr beendeten 121 Menschen die Teilnahme an Jobimpuls, 65 nach dem Oö. Sozialhilfegesetz, 48 nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz und 8 nach dem Chancengleichheitsgesetz.
Social Return on Investment
Jobimpuls zielt darauf ab, die persönliche Entwicklung der Teilnehmenden zu fördern und letztendlich den Weg zu Beschäftigungsverhältnissen zu ebnen. Durch einen strukturierten Alltag und den Erwerb von Kompetenzen wird das Selbstbewusstsein gestärkt und die Eigenverantwortung der Jobimpuls-Mitarbeiter*innen aktiviert.
Durch Jobimpuls wird die Arbeitslosigkeit in Linz reduziert und es befinden sich mehr Menschen in Ausbildung. Auch die Ausgaben an Sozialhilfe werden dadurch verringert. Jobimpuls leistet im Zuge der Chancengleichheit berufliche Integration für Menschen mit Beeinträchtigungen. Durch Struktur und Beschäftigung im Rahmen von Jobimpuls wird auch das Familiensystem stabilisiert.
Dauerhafte Beschäftigung von Mitarbeiter*innen mit Beeinträchtigungen
Menschen mit Beeinträchtigungen mit Anspruch auf einen geschützten Arbeitsplatz haben leider oft keine Chance, am „ersten Arbeitsmarkt“ Fuß zu fassen. Daher ist es in vielen Fällen erforderlich, diese Menschen dauerhaft und unbefristet zu beschäftigen. Deshalb hat der Linzer Gemeinderat die lange geltende Befristung der Dienstverhältnisse auf zehn Jahre aufgehoben.
„In der Praxis hat sich gezeigt, dass diese Beschäftigten nach zehn Jahren im Beruf einen wichtigen Beitrag für die Stadt Linz leisten und in den Abteilungen, Einsatzstellen und Vereinen nicht mehr wegzudenken sind. Die Aufhebung der Befristung eines geschützten Arbeitsplatzes war daher ein richtiger und wichtiger Schritt“, erläutert Vizebürgermeisterin Karin Hörzing.
(Informationsunterlage zur Pressekonferenz mit Sozialreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing zum Thema „Erfolgsbilanz der Beschäftigungsinitiative JOBIMPULS“)