Medienservice vom: 25.07.2023

Mobilitätserhebung 2022 Weitere Kraftanstrengung zur Verbesserung des Mobilitätsmixes in Linz erforderlich

  • Vizebürgermeister Hajart: Zahlen zeigen in die richtige Richtung

Das Land Oberösterreich präsentierte unter dem Motto „Kurs halten“ die Ergebnisse der jüngsten Mobilitätserhebung, die eine allgemeine Trendwende im Hinblick auf Steigerungen bei der sanften Mobilität aufzeigen. Insbesondere die Zahlen für Linz machen dies deutlich, die noch stärker als im Landesschnitt eine Zunahme der Anteile der Wege zu Fuß bzw. mit dem Fahrrad und im Gegenzug eine Abnahme der Anteile des motorisierten Individualverkehrs erkennen lassen. „Jedes Auto weniger im Stau ist ein Beitrag zur Lösung unserer Verkehrsprobleme“, so Vizebürgermeister und Mobilitätsreferent Hajart.

Im Detail ergaben die Erhebungen für die Landeshauptstadt eine Zunahme der Gesamtwege um 18 Prozent bzw. 94.000 Bewegungen. Diese war im Bereich des motorisierten Individualverkehrs mit einem Plus von zwei Prozent verhältnismäßig gering. Dem gegenüber stehen die Anteile der Wege mit öffentlichen Verkehrsmittel mit einem Plus von 17 Prozent.

Am höchsten waren die Wege-Zunahmen mit 40 Prozent bei Fußwegen und 77 Prozent bei Radwegen. Dementsprechend änderten sich die Modal Split-Anteile für die Stadt Linz wie folgt: 

  • Zunahme der Anteile der Wege „zu Fuß“ von 21,8 % auf 25,7 %,
  • Zunahme der Anteile der Wege mit dem Rad von 7,2 % auf 10,7 %, 
  • Abnahme der Anteile der Wege mit dem MIV von 49,1 % auf 42,1 %,
  • Die Anteile der Wege mit dem ÖV bleiben mit 21 % annähernd gleich. 

Die detaillierte Analyse der Zielwege nach Linz zeigt zudem, dass die Zahl der Wege in die Landeshauptstadt von 195.875 um 5.777 Wege bzw. 2,9 Prozent auf 201.553 gestiegen ist. 

Sehr starke Zuwächse weisen die ÖV-Zielwege der Bahn inkl. Kombination mit anderen Verkehrsmitteln um 20,1 Prozent und die Zielwege mit Regionalbussen inkl. Kombination um 19,4 Prozent auf. Die MIV-Wege blieben seit 2012 mit einer Abnahme um etwa ein Prozent nahezu unverändert. 

Den größten Sprung machte das Verkehrsmittel Fahrrad für den Zielweg nach Linz. Gegenüber 2012 wurden 2.122 Wege mehr mit dem Fahrrad nach Linz zurückgelegt – dies entspricht einer Steigerung von 70,4 Prozent!

Die Zahl der Bahnfahrten hat um 35 Prozent zugenommen.

„Die Verkehrserhebung zeigt deutlich auf: Linz ist eine Pendlerstadt. Und der Pendelverkehr ist immer noch stark autolastig. Was schließen wir daraus? Es gilt, die Pendler*innen bereits an den Stadttoren „abzufangen“ und mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt zu bringen. Dafür benötigen wir einen Park & Ride-Ring um Linz. Und der ÖV muss weiter ausgebaut werden!“, bringt es Hajart auf den Punkt.

„Die jüngsten Schritte, wie der Ausbau der S-Bahnen, haben sicherlich eine Verbesserung gebracht, es besteht aber noch Luft nach oben. Wir benötigen dringend den vierspurigen Ausbau der West-Bahn, um zusätzliche S-Bahnen eintakten zu können. Und zum anderen muss und wird es uns gelingen, durch den Ausbau der Radverkehrs-Hauptachsen, wie aktuell auf der Florianerbahntrasse Richtung Asten sowie den geplanten Radweg nach St. Margarethen noch mehr Menschen als bisher zum Umstieg auf alternative Verkehrsmittel wie das Fahrrad zu bewegen“, betont der Linzer Mobilitätsreferent Mag. Martin Hajart. „Was wir brauchen, ist eine effiziente Kombination des ÖV mit dem Rad- und Fußverkehr.“

In der Stadt Linz selbst strebt Hajart an, neben Angebotsverbesserungen der Linz Linien im Rahmen der Initiative „L_nz Fahr_Rad“ die sanfte Mobilität noch mehr zu fördern und so den Anteil des MIV weiter zu reduzieren. „Ein Meilenstein dabei ist die Herstellung der Radweg-West-Ost-Achse Lederergasse, für die kommende Woche die Bauarbeiten beginnen. Diese bildet zusammen mit Attraktivierungsmaßnahmen für den Öffentlichen Verkehr, wie zum Beispiel die neuen O-Buslinien 47 und 48, eine wichtige Maßnahme für die Ergänzung, Lenkung und Neuordnung der Mobilitätsströme in der Innenstadt und im Linzer Osten.“

Und last but not least, setzt Martin Hajart auf die Förderung des Fußgängerverkehrs. So wie in Linz bereits seit längerem über einen Radfahrbeauftragten verfügt, wird die Aufmerksamkeit in Zukunft noch stärker als bisher der Attraktivierung und Sicherheit der Wege für Fußgänger*innen in der Stadt gelten. Diesbezüglich ist eine personelle Verstärkung des städtischen Mobilitätsteams geplant, das sich forciert mit Verbesserungen im Bereich des fußläufigen Verkehrs befassen wird. „Auch im Hinblick auf die laufenden Budgetverhandlungen setzen wir auf die Zielsetzung der Verkehrswende. Zusammen mit dem Ausbau des ÖV werden wir den Linzerinnen und Linzern noch mehr Angebote als bisher zum Umsteigen bieten können. Erst kürzlich fielen im Nahverkehrsbeirat wichtige Beschlüsse für den Ausbau des Linz Linien-Angebotes, unter anderem für die neuen O-Buslinien 47 und 48 sowie zwei neue Stadtteilbuslinien auf den Pöstlingberg und in die Lunzerstraße“, spricht sich Hajart für eine zeitnahe Umsetzung der Linzer Nahverkehrsprojekte aus.

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