Medienservice vom: 23.06.2023

Linz denkt Zukunft - Verkehrskonzept für den Osten Innovations-Hotspots, Freizeit und Mobilität im Fokus

  • Bürger*innen werden mitreden und mitgestalten

Der Linzer Osten ist einer der am schnellsten und am dynamischsten wachsenden Stadtteile von Linz. Aktuell und auch in den kommenden Jahren wird dort viel gebaut. Neben dem Quadrill (mit Fertigstellung 2025) und dem Ausbau der Dynatrace-Zentrale und des neuen Standorts von MIC wird das E-Tech-Center erweitert sowie das Schlachthofareal entwickelt. Auch das Donauparkstadion sowie der neue Standort von XXX-Lutz sorgen für mehr Verkehr. Der Gemeinderat der Stadt Linz fasste daher im Dezember vergangenen Jahres einen Grundsatzbeschluss für ein entsprechendes Mobilitätskonzept.  

„Hier braucht es die lenkende Hand der Stadt. Um die aktuellen und zukünftigen Mobilitätsströme im Linzer Osten sinnvoll koordinieren zu können, bedarf es begleitender Maßnahmen. Vor allem der öffentliche Verkehr sowie die sanften Mobilitätsformen Radfahren und Wege für Fußgänger müssen ausgebaut werden", begründet Mobilitätsreferent Vizebürgermeister Martin Hajart die Notwendigkeit eines Verkehrskonzepts. 

Grundlegendes Ziel des Verkehrskonzepts ist in einem ersten Schritt eine Analyse der Mobilitätsströme unter Einbeziehung der ortsansässigen Bevölkerung sowie der in die städtebaulichen Entwicklungen eingebundenen Unternehmen.  

Dabei sind folgende bauliche und stadtplanerische Faktoren bzw. Rahmenbedingungen zu berücksichtigen: 

  • E-Tech-Erweiterung
  • Areal Hafenstraße 26 – 28 (ehem. MIC)
  • Neues Standortcenter MIC (Lederergasse/Köglstraße)
  • Grundstück Fa. Stütz
  • Dynatrace inkl. Garage
  • Neuentwicklung Schlachthofareal
  • Begleitprojekte entlang des Trassenverlaufs S6/S7

Dazu kommt die rege Bautätigkeit durch zum Teil bereits fertig gestellte und laufende Großprojekte wie das neue Lager von XXX-Lutz, auf dem das Donauparkstadion errichtet wurde und die Entwicklung des neuen Stadtviertels im Bereich des Quadrill-Towers und seiner umgebenden Infrastruktur. Das alles sind zusätzliche Verkehrserreger, die zusammen mit der noch zu erwartenden dynamischen Entwicklung die Zukunft des Linzer Ostens prägen werden.  

Neubau der MIC an der Ecke Lederergasse/Köglstraße; Fotocredit: WRS Energie- u. Baumanagement GmbHNeubau der MIC an der Ecke Lederergasse/Köglstraße; Fotocredit: WRS Energie- u. Baumanagement GmbH

 Neues Headquarter von Dynatrace; Rendering: Planet Architects  Neues Headquarter von Dynatrace; Rendering: Planet Architects 

Das Ensemble des Quadrill wächst; Foto: PTU, H.P. Das Ensemble des Quadrill wächst; Foto: PTU, H.P. 

Neues Stadion des FC Blauweiß, Foto: PTU, H.P.Neues Stadion des FC Blauweiß, Foto: PTU, H.P.

„Hafentor“ und Kühlhalle der LINZ AG mit Freizeitareal auf dem Dach; Foto: PTU, H.P.„Hafentor“ und Kühlhalle der LINZ AG mit Freizeitareal auf dem Dach; Foto: PTU, H.P.

Der Linzer Osten im Fokus einer nachhaltigen und zukunftsfitten Mobilitätsplanung   Foto: PTU, H.P.Der Linzer Osten im Fokus einer nachhaltigen und zukunftsfitten Mobilitätsplanung  Foto: PTU, H.P.

„Angesichts dieser baulichen und städteplanerischen Prämissen ist die lenkende Hand seitens der Stadt Linz gefragt. Hier genügt es nicht nur, einfach das Straßennetz, das bereits jetzt teilweise an seinen Kapazitätsgrenzen stößt, auszubauen. Vielmehr gilt es, die aktuellen und noch zu erwartenden Mobilitätsströme im Linzer Osten zeitgerecht zu koordinieren. Insbesondere der ÖV und die sanften Mobilitätsformen Radfahren und Wege für Fußgänger*innen müssen priorisiert werden“, gibt Mobilitätsreferent Vizebürgermeister Martin Hajart die Richtung vor. 

„Ziel des Mobilitätskonzepts für den Linzer Osten ist ein Paradigmenwechsel, indem der steigenden Verkehrsnachfrage multimodale Angebotsverbesserungen, insbesondere im Öffentlichen Personennahverkehr sowie im Rad- und Fußgänger*innenverkehr gegenübergestellt werden“, führt Hajart weiter aus.

Bereits einstimmig im Stadtsenat beschlossen:

Radwegachse Lederergasse mit Zwei-Richtungs-Radweg 

So wird die Lederergasse einen Radweg erhalten, der das Stadtzentrum mit dem Osten von Linz verbindet. Diese Radwegverbindung ist das Rückgrat der zusammen mit den Bürger*innen zu gestaltenden Ost-West-Klimaachse. 

Der Abschnitt zwischen Herbert-Bayer-Platz und Kaisergasse wird zu einer Fahrradstraße umgewandelt, damit für den Durchzugsverkehr gesperrt. Zwischen Kaisergasse und Honauerstraße wird im ersten Bauabschnitt – einstimmig im Stadtsenat am 22. Juni 2023 beschlossen – ein baulich getrennter Zweirichtungsradweg mit mindestens drei Metern Breite errichtet. Die Umgestaltung ermöglicht auch weitere Begrünung. 350.000 Euro sind für den ersten Bauabschnitt veranschlagt, Baubeginn ist bereits im Sommer dieses Jahres. Der zweite Bauabschnitt zwischen Honauer- und Petzoldstraße ist für 2024 geplant, wobei schon heuer die nötigen Abstimmungen mit den anliegenden Unternehmen und der Wirtschaftskammer Linz stattfinden.

„Das östliche Linz ist bereits jetzt ein Schwerpunkt bei unseren Bemühungen um die Verbesserungen von Radwegen. Dazu kommt, dass das bereits bestehende City-Bike- System um zusätzliche Standorte im Linzer Osten erweitert wird“, betont Vizebürgermeister Mag. Martin Hajart. 

Neue Obuslinien 47/48

Weiters sind für den Ausbau des ÖV zwei leistungsstarke Obuslinien 47/48 geplant, die den Linzer Osten für den ÖV besser erschließen werden. Für den künftigen Betrieb der beiden Obuslinien sind 16 neue Obusse erforderlich. Es braucht sehr zeitnah einen Beschluss für die Finanzierung durch die Stadt Linz, auf Basis dessen die Linz-Linien die Obusse bestellen können.

Was geschah bisher?

Nach einem Grundsatzbeschluss des Gemeinderates im Dezember 2022 wurde die Initiierung und Durchführung des Verkehrskonzepts Linz-Ost beschlossen und eine Ausschreibung für die Beauftragung eines spezialisierten Unternehmens getätigt, das für die Umsetzung in Kooperation mit den Verantwortlichen der Stadt Linz sowie Stakeholdern aus der Wirtschaft und unter Miteinbeziehung der Bewohnerinnen und Bewohner sorgen wird.

Im April 2023 wurden die Angebote geprüft und Bieter für das Projekt ausgewählt. In der Sitzung des Linzer Stadtsenates vom 27. April 2023 wurden die Planer von Trafility sowie von Drees und Sommer mit der Durchführung dieses Projekts beauftragt. Die beiden Unternehmen verfügen über umfangreiche Erfahrungen in der Verkehrsplanung und -analyse sowie im Bereich nachhaltiger Mobilität. Für die Projektrealisierung wurden seitens der Stadt Linz Mittel in Höhe von 87.500 Euro freigegeben. Ende April fand die Startsitzung für das Projekt statt.

Eine wesentliche Aufgabe des Projektteams bestand auch in der Durchführung von Zählungen und Befliegungen, um eine umfassende Datengrundlage zu schaffen. Diese Arbeiten sind mittlerweile abgeschlossen. Die Auswertung der erhobenen Daten wird in den nächsten Tagen erfolgen und bildet eine wichtige Grundlage für weitere Untersuchungen.

Wie geht‘s weiter?

Aktuell wird die Struktur des Fragebogens, der zur Befragung der Bewohnerinnen und Bewohner des Planungsgebiets verwendet wird, seitens des Projektteams in Rücksprache mit dem Magistrat vorbereitet. Der Fragebogen wird Fragen zu verschiedenen Aspekten der Mobilität enthalten, wie beispielsweise die Aktivitäten der Befragten im Planungsgebiet (Arbeit, Wohnen, Ausbildung, Freizeit,…), die Herkunft der Befragten, das Verkehrsverhalten, die Wichtigkeiten bestimmter Teilziele, Problemstellungen im Verkehrsbereich, Wahl des Verkehrsmittels sowie Fragen zu Homeoffice und Interesse an Workshops.

Umfassende Bürgerbeteiligung – analog und online 

Als nächster Schritt wird ab Juni 2023 die Beteiligungsphase gestartet, die eine breite Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger sowie auch der Unternehmen im Linzer Osten vorsieht. 

Dies erfolgt durch ein Anschreiben, verstärkte Medienarbeit und die Möglichkeit, Fragen zur Mobilität und zu den Mobilitätsperspektiven im Linzer Osten auch online zu beantworten. Zudem sind Workshops geplant, die nach den Sommerferien 2023 stattfinden sollen. Der Werkstattbericht mit den gesammelten Erkenntnissen wird im November 2023 präsentiert.

In Summe werden ca. 4.800 Haushalte im Kaplanhofviertel und im Hafenviertel kontaktiert bzw. zur Beantwortung eines Fragebogens mit einer integrierten „Ideenbörse“ eingeladen.

Der weitere Zeitplan:

Die Verkehrsmodellierung wird ab Juli/August 2023 durchgeführt, und es folgt eine Intensivphase der Projektbearbeitung bis zum Spätherbst 2023. Die Ergebnisse des Projekts werden im Dezember 2023 im Mobilitätsausschuss präsentiert.

Die Abschlussarbeiten, einschließlich letzter Korrekturen sind für den Zeitraum Januar/Februar 2024 vorgesehen. 

Resümee: 

„Wir haben uns mit diesem Projekt viel vorgenommen. Wir sind aber zuversichtlich, dass das Verkehrskonzept für den Linzer Osten trotz seines Umfangs termingerecht finalisiert werden kann. Damit wird ein essenzieller Beitrag zur nachhaltigen Mobilität und Lebensqualität in unserer Stadt geleistet. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist, dass die Bürgerinnen und Bürger sowie die Unternehmer bei der Gestaltung ihres Umfeldes und bei den Lösungen für die aktuelle und künftige Mobilität im Stadtteil mitreden und mitgestalten können. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Bedürfnisse und Anliegen der Bewohnerinnen und Bewohner wie auch der Wirtschaftstreibenden im Linzer Osten in größtmöglichem Maß berücksichtigt werden“, fasst Vizebürgermeister Hajart die gesetzten Ziele und Erwartungen zusammen. 

(Informationsunterlage zur Pressekonferenz von Mobilitätsreferent Vizebürgermeister Mag. Martin Hajart zum Thema „Verkehrskonzept für den Linzer Osten“)

Weitere Gesprächspartner:
Dr.-Ing. Hans-Martin Neumann, Stadtentwicklungsdirektor 
Roman Minke, Abteilungsleiter Mobilitätsplanung, GB PTU
Herr Thomas Kuc (Trafility).

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