Medienservice vom: 26.05.2023 |Fotos zum Medienservice

Das Neue muss besser sein als das Alte! Wie sieht die städtische Mobilität der Zukunft aus? Was braucht es für eine attraktive Innenstadt? Spannende Diskussion im Vordenkerforum „Forward“ von Vizebürgermeister Martin Hajart

Sind in der Stadt der Zukunft gar keine Autos mehr in den Innenstädten? Gehen alle zu Fuß? Oder ist das nur eine Wahnvorstellung von einigen wenigen? Wie sieht die Mobilität in der Stadt der Zukunft aus?  „(K)Ein Auto ist auch (k)eine Lösung“ lautete der Titel der „Forward“-Podiumsdiskussion, der zweiten Veranstaltung im Rahmen des Vordenkerforums von Vizebürgermeister Martin Hajart. Bei der am Donnerstagabend das Podium hochkarätig besetzt war: Mit Harald Frey, der unter anderem die Umgestaltung der Mariahilfer Straße in Wien maßgeblich bestimmt hat, mit Julia Kretz, Leiterin des Passage Centers und mit Architekt/Stadtentwickler Andreas Kleboth. Sie alle konfrontierte Hajart zu Beginn mit der Frage: „Wie soll Linz 2040 aussehen? Wird Linz autofrei sein? Oder drängen sich Kolonnen an Autos durch die Straßen?“

Andreas Kleboth sorgte auch gleich zu Beginn für erstauntes Raunen im vollen Hörsaal 5 der Kunstuniversität, als er – mit herrlichem Blick über Linz – meinte: „Eine Stadt lebt von Konflikten, also dem Zusammentreffen unterschiedlicher Menschen. Eine Stadt muss interessant sein und sich weiterentwickeln. Ich wünsche mir die Innenstädte so weit wie möglich autofrei!“ Was Julia Kretz anders sah: „Wenn man mit dem Auto gar nicht mehr in die Stadt kommt, dann stirbt der Handel – und damit auch die Innenstadt. Nur mit dem Fahrrad allein geht das nicht, beispielsweise vom Pöstlingberg: Runter geht´s, aber rauf?“ Während Professor Harald Frey, Senior Scientist an der TU Wien, einwarf: „Es braucht umfassende Parkinformation, um den Menschen die Angst zu nehmen, dass eine Innenstadt nicht erreichbar sei. Denn das stimmt ja nicht. Wenn man weiß, wo man parken kann, geht die Umstellung leichter.“

Und so entwickelte sich eine lebhafte Diskussion, wie man die (Innen)Stadt und die Mobilität weiterentwickeln kann und soll. Wobei Frey auch kritisierte: „Wenn man in Linz am Bahnhof ankommt, wird man nicht wirklich in die Innenstadt geleitet. Da ist die Infrastruktur in anderen Städten besser, da wird man, wenn man zu Fuß unterwegs ist, automatisch ins Zentrum geleitet.“ Und diesen Ball nahm auch Vizebürgermeister Martin Hajart auf: „Deshalb sind wir dabei, ein Konzept für die Südliche Landstraße zu entwickeln. Dazu gehört auch der Volksgarten. Wir müssen dieses Eingangstor nach Linz attraktivieren!“

„Das Neue muss besser sein als das Alte“, brachte es Julia Kretz auf den Punkt, „dann sind die Menschen auch dazu bereit, umzudenken und umzusteigen“. „Genau daran arbeiten wir“, nahm Hajart auch diese Anregung mit und meinte abschließend: „Die lebhafte Diskussion hat gezeigt, dass die Linzer Innenstadt – die man nicht auf die Landstraße reduzieren darf – enormes Potenzial hat, aber es auch noch viel zu tun gibt. Da sind wir als Politiker gefordert. Die Mobilität der Zukunft bedeutet nicht, völlig aufs Auto zu verzichten, doch es braucht einen gesunden Mix. Dafür müssen wir den Blickwinkel auf Vieles verändern – und vor allem gilt: Das geht nicht von heute auf morgen. Wir müssen die Lebens- und Aufenthaltsqualität erhöhen, dürfen aber gleichzeitig nicht das Grundbedürfnis nach Mobilität ersticken. Das ist für die Wirtschaft schlecht, für die Menschen schlecht, davon profitiert niemand. Es braucht Evolution, keine Revolution der städtischen Mobilität.“

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