Wettbewerbsausschreibung "Banner Femizide"
Das Frauenbüro der Stadt Linz hat in Kooperation mit der Kunstuniversität Linz Anfang 2023 einen Ideenwettbewerb ausgeschrieben. Studierende wurden zur künstlerischen Gestaltung eines Banners aufgerufen, welcher das Thema „Femizide“ behandelt.
Definition Femizid
„Femizid ist die vorsätzliche Tötung einer Frau durch einen Mann aufgrund ihres Geschlechts bzw. aufgrund von "Verstößen" gegen die traditionellen, sozialen und patriarchalen Rollenvorstellungen, die Frauen zugeschrieben werden. Femizide gehören daher zu den Hassverbrechen. Die Definition geht auf die südafrikanische Soziologin und Autorin Diana Russell zurück, die 1976 eine der ersten war, die den Begriff verwendete.“ (Quelle: Autonome Österreichische Frauenhäuser: AÖF – Femizide in Österreich
Gegenstand des Wettbewerbs war die künstlerische Gestaltung eines Banners, welches das Thema „Femizide“ sichtbar macht und im öffentlichen Raum gezeigt werden soll (z.B. Bauzaungitter, bei Veranstaltungen, etc.). Ziel des Banners soll sein, auf die dramatische Situation in Österreich hinzuweisen und darauf, dass patriarchale Strukturen und damit verbundene Männergewalt eine reale Bedrohung für Frauen darstellen.
Mit dem ersten Platz wurde die Künstlerin Oona Valarie Serbest prämiert. Ihr Banner-Vorschlag zeigt deutlich sichtbar in großen Buchstaben den Satz:
„Femizid ist die Tötung von Frauen* weil sie Frauen* sind.“
Mit dem 2. und 3. Preis wurden die Künstlerinnen Leonie Kaltenegger sowie Rebekka Hochreiter prämiert. Die Preisübergabe erfolgte Ende Juni im Alten Rathaus.
Österreich im EU-Vergleich
„Mehr als ein Drittel der Mordopfer in der Europäischen Union im Jahr 2019 waren Frauen. In Österreich lag der Anteil bei mehr als 50 Prozent und damit deutlich über dem EU-Durchschnitt, wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte.
Nur Zypern (67 Prozent), Lettland (63) und Malta (60) verzeichneten laut Eurostat einen noch höheren Wert, in Schweden und Estland lag er indes bei 23 Prozent. Insgesamt wurden 2019 in der EU 3.875 Morde verübt – der niedrigste Stand seit 2008.
Die meisten Morde bzw. vorsätzlichen Tötungsdelikte relativ zur Einwohnerzahl wurden in Lettland (knapp fünf Fälle auf 100.000 Einwohner) und Litauen (3) begangen, die wenigsten in Italien (0,52) und Slowenien (0,48). Österreich lag in der Statistik mit einem Wert von 0,84 hier im Mittelfeld.“ (Quelle ORF: Österreich bei Femiziden über EU-Durchschnitt - news.ORF.at)
Zahlen und Fakten
Nähere Zahlen und Fakten der Autonomen Österreichischen Frauenhäuser finden Sie unter: